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Ein kleines Pflänzchen blüht auf in der Strelitzer Straße 37 in Neustrelitz. Hier hat ein Coworking Space Premiere in der Residenzstadt. „Coworking Space“ ist ein Anglizismus für Geschäftskonzepte, die Arbeitsplätze und Infrastruktur (Netzwerk, Drucker, Scanner, Fax, Telefon, Beamer, Besprechungsräume) zeitlich befristet zur Verfügung stellen. Der Unterschied zur Bürogemeinschaft ist die Mischung verschiedener Berufe und die geringere Verbindlichkeit.
Die Arbeitswelt verändert sich rasant, zu Zeiten von Corona im Bereich Büro besonders. Persönliche Treffen sind nur noch selten nötig. Viele können nun von überall arbeiten. Aber: Manche sind im Home office und haben die Räume dafür nicht, arbeiten dann am Küchentisch zwischen den Kindern im Home schooling, sind abgelenkt. Oft hält die Datenleitung nicht stand und es entsteht Stress für alle. Um nicht allein zu agieren, aufwendige Ausstattung (Meetingraum mit Beamer, etc.) für sich allein oder wenige Nutzungen anzuschaffen oder wenn kein Platz für eine Arbeitszimmers ist, eignen sich deshalb Cowork Spaces ganz hervorragend!
Die Neustrelitzer Bürgermeisterkandidatin Angelika Groh nutzte die Gelegenheit für einen Besuch im “Kiez-Büro” und ließ sich von Katja Thiede die Räume und ihr individuelles Konzept erklären. Katja Thiede betreibt einen Cowork in Berlin und lebt in Neustrelitz. Das Besondere an ihrem Cowork in der Hauptstadt ist die angebotene Kinderbetreuung. Nutzer können also stundenweise einen Arbeitsplatz mieten oder ein Meeting durchführen, und die Kinder werden parallel betreut. Auf diese Weise schließt sich zugleich eine Lücke in der Kinderbetreuung, die sich auch in Neustrelitz immer deutlicher zeigt. “Der Wunsch nach Zuzug ist da. Und dieses größte Potential können wir nicht ausreichend bisher entwickeln, weil es unter anderem an Kindergartenplätzen und in Folge an Schulplätzen mangelt”, so die Bürgermeisterkandidatin.
Gern möchte Katja Thiede ihr Konzept vom entspannten Arbeiten in kleinen Bürogemeinschaften zusammen mit Geschäftsführer Björn Budack ausbauen. “Ich werde sie dabei auf jeden Fall unterstützen”, so Angelika Groh. “Das wäre auch ein Ansatz für ein unser neues Gewerbegebiet in Neustrelitz. Denn auch unsere Handwerksfirmen brauchen Küche, Aufenthalts-, Konferenzräume, Kopierer, Drucker nur ab und an und stehen oft zwischen der Entscheidung von teuren Investitionen in dieses Equipment oder, was noch viel aufwendiger ist, der Anmietung von Räumen, die sie dann allein nur sehr unwirtschaftlich betreiben können. Neben der Technikausstattung, die alle nutzen können, gibt es Meetingräume oder auch mal einen Kicker oder Tischtennis, Kaffee und Wasser… Es gibt zahlreiche attraktive Lösungen und Beispiele in MV, die auch für Neustrelitz und seine Unternehmer lukrativ wären, aber bisher nicht angedacht wurden!”