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Bereits am 1. März hatte eine Frau aus der Nähe von Mirow die Rettungsleitstelle und die Polizei über einen verletzten Mann informiert. Dieser hatte am frühen Morgen an ihrer Haustür geklingelt und um Hilfe gebeten.

Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen drangen am Abend des 28. Februar mehrere Personen in die Wohnung des 39-jährigen Geschädigten ein, welche sich ebenfalls im Bereich Mirow befindet. Gewaltsam wurde er in einem Fahrzeug in ein Waldstück verbracht, wo er durch mehrere Tatverdächtige unter Zuhilfenahme von Gegenständen geschlagen und schwer verletzt zurückgelassen wurde. Das Opfer erwachte nach jetzigen Erkenntnissen am nächsten Morgen, irrte durch den Wald und fand schließlich Hilfe bei der Hinweisgeberin.

Die Kriminalpolizei nahm unmittelbar die Ermittlungen auf. Um diese nicht zu gefährden, war es dringend geboten, die Bekanntgabe des Sachverhaltes zunächst zurück zu halten. Durch die Beamten konnte der Tatort im Wald ausfindig gemacht werden. Dieser wurde kriminaltechnisch untersucht. Im Zuge der Ermittlungen wurden Zeugen bekannt und ein erster Beschuldigter konnte bereits am 19. März festgenommen werden. Gegen den 22-Jährigen aus der Region erließ ein Gericht einen Haftbefehl, er befindet sich in einer JVA.

Dennoch waren intensive Ermittlungen notwendig, um weitere Tatverdächtige namhaft machen zu können. Durch akribische Arbeit gelang dies den Beamten der Kriminalpolizeiinspektion Neubrandenburg. Es konnten hinreichend Beweise erbracht werden, sodass die Staatsanwaltschaft Neubrandenburg weitere Haftbefehle beantragen konnte.

Durch das Amtsgericht Neubrandenburg wurden diese Haftbefehle erlassen. Am heutigen frühen Morgen wurden sie bei vier weiteren Männern und einer Frau im Alter zwischen 22 und 46 Jahren vollstreckt. Ein Haftbefehl gegen einen 39-Jährigen wurde bei der richterlichen Anhörung aufgehoben. Bei der Vollstreckung der Haftbefehle erhielten die Ermittler Unterstützung von Kräften des Landesbereitschaftspolizeiamtes und des SEK, des Polizeihauptreviers Neubrandenburg und der Kriminalkommissariatsaußenstelle Röbel. Insgesamt befanden sich 41 Beamte im Einsatz.

Zum Auffinden weiterer Beweismittel wurden die Wohnungen (ebenfalls im Bereich Mirow) der fünf Beschuldigten durchsucht. Dabei wurden in zwei der Wohnungen insgesamt etwa vier Kilogramm Betäubungsmittel aufgefunden und beschlagnahmt. Nach ersten Tests handelt es sich bei den Drogen um Amphetamin mit einem Wert von etwa 40.000 Euro.

Die Ermittlungen wegen des Verdachts des erpresserischen Menschenraubes, der gefährlichen Körperverletzung, der Freiheitsberaubung und des Handels mit Betäubungsmitteln dauern an. Dabei gilt es unter anderem, die konkreten Tatbeteiligungen einzelner Beschuldigter und das Motiv klar darstellen zu können. Fest steht, dass sich mindestens ein Teil der Beschuldigten und der Geschädigte kannten.