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Gründungsmitglieder vom Verein „simsalArt e.V.“: Jubelsprünge gab es im übertragenen Sinn jetzt mit der Auszeichnung als Neulandgewinner.  Foto: Rico., Preisträgerin 2021 beim Nachwuchskunstpreis Bildende Kunst MV 

Neuland zu betreten, ist stets mit ungeahnten Herausforderungen verbunden, bietet dabei aber auch elektrisierende Vorfreude sowie unendlich viele Entwicklungsmöglichkeiten. Mit diesem Wissen schieben die Mitglieder des Vereins „simsalArt e.V.“ gerade auf der Wilhelmshöhe von Passentin bei Penzlin das „Kulturmobil“ in die Startposition. Der junge Kunst- und Kulturverein hatte sich vor gut einem Jahr gegründet (Strelitzius berichtete), um vor allem im ländlichen Raum Kunst und Kultur weiterzuentwickeln. Auch wenn die Simsalartisten über weitreichende Erfahrungen in der Vereins- und Projektarbeit verfügen, betreten sie jetzt Neuland. Denn während vorher die städtisch konzentrierte Kultur für kurze Wege sorgte, geht es hier im ländlichen Raum auf unbetretenen Pfaden um die Vernetzung und Begleitung von Menschen, die in ihrer dörflichen Region Kultur als Lebensqualität umsetzen möchten, ohne selbst mobil zu sein.

Notwendig schien dem Verein daher Kultur, die zu den Menschen vor Ort kommt. Praktisch entwickelt wird dafür nun ein „Kulturmobil“ in Form eines wandelbaren sowie mit Material bestückten Anhängers, der für verschiedenste Workshops bis hin zur ausklappbaren Bühne genutzt werden kann. Damit werden die Simsalartisten übers Land fahren und entsprechend dem Bedarf mit und für die Menschen vor Ort kulturelles Leben gestalten. 

„Wir sind sehr stolz darauf, dass das strukturelle Niveau unseres Projektes durch die Aufnahme in das Förderprogramm ‚Neulandgewinner – Zukunft erfinden vor Ort‘ des Thünen-Instituts für Regionalentwicklung e.V. honoriert wird“, informiert Ramona Seyfarth, Vorstandsvorsitzende des in Passentin ortsansässigen Vereins.

Praktisch heißt das für die Simsalartisten, dass sie bei der Umsetzung ihres Projektes „Kulturmobil“ spezielle Schulungen im „Neulandgewinnerprogramm“ erhalten, von einem Mentor begleitet und auch finanziell zwei Jahre lang mit Geldern der Robert Bosch Stiftung und des Landes Mecklenburg unterstützt werden. Das Förderprogramm wurde im Jahr 2012 von der Robert Bosch Stiftung GmbH ins Leben gerufenen und fördert lokale Bürgerinitiativen in ländlichen Regionen Ostdeutschlands, die mit unkonventionellen Ideen die Lebensqualität in ihrer Umgebung verbessern wollen.

Das Wissen um erfolgreiche Neulandprojektumsetzungen wird diese Projektlaufzeit 2021- 2022 erstmalig auch von dem Verein Neuland gewinnen e.V., in dem sich ehemalige Neulandgewinner zusammengeschlossen haben, begleitet.

Der Auftakt der aktuellen Förderperiode lief zum Jahresbeginn coronabedingt als Austausch mit den anderen ausgewählten Initiativen digital. „Gerade weil es digitale Veranstaltungen waren, gab es den Fokus auf wirklich jedes geförderte Projekt dieser Runde. Am meisten hat mich dabei beeindruckt, wie viele Impulse in wechselseitigen Gesprächen hierbei schon möglich waren und welche herzliche Atmosphäre etabliert werden konnte“, beschreibt Simsalartistin Marieken Matschenz, Projektleiterin vom „Kulturmobil“ die Startphase. Jetzt folgt unter Federführung der diplomierten Künstlerin die Kontaktaufnahme zu Akteuren in der ländlichen Region und die Auswahl von Orten rund um Passentin, um mit ersten Anlaufpunkten die Tour für das Kulturmobil zu starten.

www.simsalArt.de
www.neulandgewinner.de