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Foto: Doreen Rother

Immer am längsten Tag des Jahres, dem 21. Juni, wird seit 1981 auf Initiative des französischen Kulturministers das Fest der Musik – die Fête de la Musique – gefeiert. Was damals in Paris begann hat sich inzwischen zu einem internationalen musikalischen Ereignis in rund 120 Ländern, auf allen fünf Kontinenten entwickelt. In weltweit mehr als 1300 Städten, davon 82 in Deutschland, sind am Tag der Sommersonnenwende Menschen miteinander verbunden, in dem sie ihre Städte zum Klingen bringen, so unter anderem Prag, Melbourne, Osaka, Venedig, Maputo, New York, Moskau und Greifswald. Im kommenden Jahr 2021 soll dieses Fest mit dem Fokus auf handgemachter Live-Musik auch in Neustrelitz stattfinden. Die Stadt wird dann ein Teil der weltweiten Fête-de-la-Musique-Familie sein – ein Lichtblick in Zeiten der Isolation und Einschränkungen.

Mit dieser Idee stieß das Organisationsteam um Doreen Rother, Marten Schröder und Margaretha Hafner-Akazawa auf Zustimmung und Unterstützung bei Stadt und Kulturamt. Institutionen und Vereine mit musikalischer Ausrichtung wurden eingeladen, sich mit eigenen Vorstellungen zu beteiligen. Sven Müller, Intendant der Theater- und Orchester GmbH, Lars Scheibner, Künstlerischer Leiter der Deutschen Tanzkompanie, sowie Dorothea Klein-Onnen, Leiterin des Kulturquartiers Neustrelitz waren von dem Vorhaben begeistert und haben ihre Zusammenarbeit zugesagt.

Der Hauptgedanke der Fête de la Musique ist aber auch, dass jede und jeder mitmachen kann, die eigene Stadt mit Sang und Klang zu füllen, ob vom Balkon, an der Straßenecke, unter Bäumen, auf dem Hof oder hinter einer Hecke. Jede Art von Live-Musik ist willkommen: handgemacht, unplugged und open air, lokal und global, laut und leise, ernst und schräg, entspannt und temporeich. Es darf getrommelt, geschrammelt, geklimpert, gepustet, geträllert und gejammt werden, allein, zu zweit, mit Freunden, der Familie, im Ensemble, im Chor, angemeldet oder ganz spontan. Mit drei Songs an fünf verschiedenen Orten, oder einer halben Stunde Musik an einem Platz, die Kitagruppe auf dem Nachhauseweg, Beatboxing vor der Kirche, Schamanengesänge, Fanfarenklänge – alles ist möglich an diesem 21. Juni. Mit dieser Aussicht können nun also Instrumente entstaubt, gestimmt und gespielt, die eigene Lust am Musizieren aktiviert und Ideen entwickelt werden, alles verbunden mit der Hoffnung, dass es wieder möglich sein wird, gemeinsam Musik zu machen.