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Das 3:5 (2:4) der TSG Neustrelitz im Regionalliga-Heimpiel gegen Babelsberg 03 ist mit zwei Sätzen auf den Punkt zu bringen: Die Residenzstädter warteten mit einer Defensivabteilung auf, die man getrost in den Skat drücken konnte. Aus dem desolaten Auftritt ragte TSG-Keeper Christopher Hanf noch heraus. Der nahm dann einen Zusammenprall zum Anlass, um sich zur Halbzeit von Coach Benjamin Duray auswechseln zu lassen.
Ersatztorsteher Sven Lissek machte seine Sache in der zweiten Hälfte dann wesentlich besser. Schmerzlich vermisst wird in der Abwehr der zum Transferende verpflichtete Bosnier Mehmedalija Covic, Erstligist in seiner Heimat. Die TSG und er warten nach wie vor auf eine Spielberechtigung. Unterdessen werden Zweifel laut, ob es der TSG gegen die bürokratischen Hürden überhaupt noch gelingt, Covic auf den Rasen zu bringen.
Gute Noten haben sich Mittelfeld und Angriff der TSG verdient, die unermüdlich rackerten. Da war kein Klassenunterschied gegenüber den Gästen zu erkennen, die bereits in der 3. Minute nach Abstimmungsproblemen zwischen Verteidigung und Keeper der Neustrelitzer in Führung gingen. Die richtige Antwort hatte Dennis Rothenstein in der 10. Minute, der mit einem tollen Distanzschuss in den Dreiangel für den Ausgleich sorgte.
Das 1:2 in der 17. Minute einigermaßen kurios, als eine vom Strafraumrand angesetzte Bogenlampe der Babelsberger über den TSG-Schlussmann hinweg im Kasten landete. Ein klarer Stellungsfehler. „Das ist doch nicht normal“, ärgerte sich TSG-Präsident Hauke Runge lautstark. Nur vier Minuten später verwandelte Mustafa Zazai einen Foulelfmeter zum erneuten Ausgleich, und im Parkstadion keimte wieder Hoffnung auf. Aber bereits in der 35. Minute gingen die Gäste nach einer Ecke wieder in Führung, von Deckung keine Spur. Noch ein krasser Abwehrfehler ließ in der 43. Minute das 2:4 folgen.
Kapitän Schulz kann nur noch per Elfer verkürzen
Nach dem Seitenwechsel fingen sich die Platzherren in der 68. Minute nach einer kurz getretenen eigenen Ecke, in die der Gegner lief, per blitzschnellem Konter auch noch das 2:5 ein. Das 3:5 durch den inzwischen eingewechselten TSG-Kapitän Philip Schulz wieder per Foulelfmeter taugte nur noch zur Ergebnis-Kosmetik. Zu allem Überfluss kassierte in der 85. Minute nach einer Notbremse Jan-Ove Edeling Gelb-Rot. Pfiffe von den TSG-Rängen, rund 600 Zuschauer sahen das Spiel im strömenden Regen, waren unüberhörbar.
Fast noch versöhnliche Töne von CDU-Stadtvertreter Ralf Milbredt nach Abpfiff gegenüber Strelitzius: „Zumindest ein Unentschieden wäre verdient gewesen. Die Jungs holen alles aus sich heraus. Es fehlen einfach zwei, drei Leute, die die Truppe lenken.“ Am kommenden Freitag, dem 30. September, spielt die TSG als Tabellenletzter erneut daheim, diesmal gegen den Berliner AK. Anstoß ist bereits um 18.30 Uhr.