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Der sich auf 197 Hektar erstreckende Rödliner See ist fast völlig von einem Schilfgürtel umgeben. Foto: Niteshift/Wikipedia

In den Gemeinden Blankensee und Carpin setzen die Befürworter einer Zulassung des Rödliner Sees für Ruderboote ihre Hoffnung auf den Fischereiabgabe-Ausschuss im Land. Immerhin 1400 Unterschriften sind gesammelt worden, um auf dem fast völlig zugewachsenen Gewässer Bootfahren und damit auch Angeln zu dürfen.

Nachdem die Naturschutzverbände in der Auseinandersetzung eine Umweltverträglichkeitsprüfung gefordert und damit eine hohe Hürde errichtet haben, steht nun die Frage, wie dieses Expertenurteil zu finanzieren ist. “Das kann so um die 30 000 Euro kosten, eine Summe, die hier niemand aufbringen kann”, so Sabine Reimer-Meißner, eine der Aktivistinnen für die Fahrerlaubnis im Landschaftsschutzgebiet, im Gespräch mit Strelitzius.

Auch zeitlich befristet vorstellbar

Die Rödliner Fischerin als Frau vom Fach ist auf die Fischereiabgabe gekommen. “Daraus werden verwandte Projekte gefördert und vielleicht lässt sich gleich ein Modell auflegen, das nachgenutzt werden kann.” Immerhin wüchsen überall Seen zu und die Menschen kämen nicht mehr ans Wasser. Hier gehe es um nicht weniger als vier Orte: In Carpin sind es die Urlauber, in Rödlin, Groß Schönfeld und Georgenhof wären es vor allem die Anlieger, die von der Regelung profitieren würden. “Wir können uns das auch zeitlich befristet vorstellen”, sagt Reimer-Meißner. “Für jeden Ort zehn Ruderboote, mehr will ja keiner.”

Der Rödliner See war zu DDR-Zeiten aus zwei Gründen für den Bootsverkehr gesperrt: Erstens gab es hier ein Ferienobjekt der Stasi und zweitens eine Karpfen-Intensivzuchtanlage. Nach der Wende kümmerte zunächst niemanden das Verbot, es gab genug Stellen, um ans Wasser zu kommen. So wurde der See mit dem damaligen Segen der Gemeindevertretungen ins Landschaftsschutzgebiet eingegliedert. Inzwischen ist das Gewässer fast vollständig von einem Schilfgürtel umgeben. Jetzt fordert die Öffentlichkeit einen Ausnahmeparagraphen.