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Das Hotel „Kouros“ in seiner ausgefallenen Architektur.

Es gibt sicherlich schönere Urlaubsorte als Faliraki auf Rhodos. Eine großflächige Ansammlung von Hotels, Tavernen und Läden 20 Fahrminuten vor der Inselhauptstadt hat da der Tourismus in den letzten Jahrzehnten befördert, für die Reiseführer kaum drei Sätze übrig haben. Der lange Sandstrand ist schön, aber vor Schirmen und Liegen streckenweise kaum zu sehen, und statt auf einer Uferpromenade „flaniert“ der Urlauber über einen Brettersteg.

Die eigentliche Attraktion für uns waren die Designer-Hotels „Kouros“ an der südwestlichen ruhigen Ecke von Faliraki und „Casa Cabana“ nahe dem Ortskern. Wir hatten dank einer Überbuchung in diesem Fall die Freude, beide Erwachsenen vorbehaltenen Schwesterhäuser kennenzulernen. Es ist nur einmal mehr zu unterstreichen, dass Berit Blaack und Annegret Böttcher vom DER Reisebüro in der Zierker Straße 1a mit ihren Urlaubsempfehlungen einfach genial sind.

An der Rezeption des „Kouros“ wurden wir für die kleine Unannehmlichkeit mit Upgrades in beiden nicht zu großen Hotels entschädigt, von denen wir nur schwärmen können. Was da Bauleute und Architekten im kreativen Mix der Materialien mit allgegenwärtigem Wasser zusammengebracht haben, ist sensationell. Da ist außen und innen nichts von der Stange, die Augen schwelgen regelrecht. Fast waren wir verleitet, Suiten und Anlagen den ganzen Urlaub lang nicht zu verlassen. Dazu gibt es einen außergewöhnlichen Service.

Blick von unserer Terrasse im „Kouros“ mit Blogger-Platz.

Das „Kouros“ ist vielleicht noch einen Tick extravaganter. Hier werden im Restaurant „Terra“ mediterrane Drei-Gänge-Menüs à la carte serviert, hinter denen eindeutig mindestens ein Spitzenkoch steckt. Für 14 Tage Abwechslung reicht die Karte allerdings nicht, aber kulinarische Highlights wie die mit Jalapenos geschärfte Wassermelone oder die Mandelcreme lässt man sich auch gern mehrmals gefallen.

Lobby des „Kouros“

Rind und Lamm werden über 24 Stunden im Schongang gegart und sind ebenso unglaublich lecker wie etwa das Algengemüse. Fehlt ein Kraut in der Küche oder an der gut sortierten Bar, dann wird es vom begrünten Dach gepflückt. Im Anschluss gibt es jeden zweiten, dritten Tag Live-Musik von wirklich guten einheimischen Bands. Auch das Frühstücksbuffet ist so schnell nicht zu toppen.

Kräuter vom Dach

Die eine oder andere Bar in Faliraki haben wir gern besucht. Schön ruhig sitzt es sich neben dem kleinen Hafen, wo auch das Taxi-Boot in die Hauptstadt an- und ablegt, und an der quirligen Vergnügungsmeile zum Meer in der Ortsmitte , die abends für den Autoverkehr gesperrt ist. Ein paar Schritte entfernt davon verwöhnt „1947 – The Greek Mixology Bar“, hier gibt es die gepflegtesten Getränke und den direktesten Blick auf alles, was da so vorbeikommt und für Gesprächsstoff sorgt.

Überall Wasser…

Beide Hotels sind nur wenige Gehminuten vom Meer entfernt. Wir haben auf unseren ausgedehnten Autotouren im Leihwagen über die Insel allerdings Buchten zum Baden bevorzugt. Unsere Empfehlung ist Kalithea an der Küstenstraße zwischen Faliraki und Rhodos mit seiner liebevoll restaurierten Therme aus der Römerzeit. Gleich dahinter die malerische Öffnung zum Meer, beherrscht von zwei Tavernen. Mit einem Drink pro Tag, können natürlich auch mehrere sein, erwirbst du kostenloses Liege- und Schirmrecht. Die Möbel sind hochwertig, über Leitern geht es ins glasklare Wasser, umgeben von Felsen, phantastisch!

Zu empfehlen: Altstädte mehrfach anfahren

Altstadt von Rhodos

Ausflugsziele sind unbedingt die tollen Altstädte von Rhodos und Lindos, die man auch mehrfach anfahren sollte. In Rhodos parkt man für wenig Geld direkt am Hafen. Achtung: Autonummer in den Automaten eingeben, sonst öffnet sich der Münzschlitz nicht. In Lindos auf der Ortsumgehung bis zum Ende fahren, dann in die Stadt absteigen. Im äußersten Inselsüdwesten treffen Mittelmeer und Ägäis aufeinander, hier ist der Hotspot der Surfer. In den Bergen sind das „Schmetterlingstal“ und die „Sieben Quellen“ für kurze Wanderungen zu empfehlen, allerdings sehr überlaufen. Auf den höchsten Berg von Rhodos, den Attavyros (1216 Meter) sind wir nicht gelangt, wir haben ohne Navi schlichtweg den Anfahrtsweg nicht gefunden.

Die „weiße Perle“ Lindos

Aber das malerische Bergdorf Siana mit seinen Bauernläden haben wir erreicht, und von dort ist es nur noch ein Katzensprung bis zur Burgruine Monolithos mit ihrem unvergesslichen Ausblick. Dann ist noch die Trommel zu rühren für eine ganztägige Schiffsreise zum vernünftigen Preis vom Hafen Rhodos auf die Nachbarinsel Simi unmittelbar vor der türkischen Küste. Hier ist der Tourist endgültig verzückt.

Simi ist eine Schiffsreise wert.

Einkaufen? Auf jeden Fall nach Lederwaren – Jacken, Mäntel, Taschen, Schuhe – Ausschau halten. Da gibt es gerade ab September satte Rabatte von 50 Prozent und mehr. Klamotten gibt es ansonsten überall in Hülle und Fülle. Nicht alles, was von sich behauptet, einer Marke zuzugehören, ist auch von Adel. Dann haben die Altstädte ein paar gute Galerien zu bieten, die den Kitsch ausgrenzen. Wir haben gleich Geschenke auf Vorrat erworben. Guten Wein gibt es im Gebirge. Aber den lieber vor Ort auf einem der Weingüter trinken, als ihn mit nach Hause zu schleppen.

Die orthodoxen Kirchen, hier in Siana, weisen eine große Pracht auf.
Das Taxiboot verbindet Faliraki auf dem Meerweg mit Rhodos.