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Wie man zu einer überteuerten Gartenschere kommt? Das ist relativ einfach. Zunächst kauft man auf dem Neustrelitzer Kühlhausberg ein Ansaugschlauch-Komplettset für die Gartenpumpe. Dabei gerät man gut vorinformiert schnell in Hochstimmung, da der Marktverkäufer akzeptiert, dass seine Ware zehn Euro teurer ist als im Internet angepriesene und den Preis widerstandslos nach unten korrigiert.
Solchermaßen auf Sparkurs gebracht, will es nun nicht gefallen, dass die zusätzlich begehrte Gartenspritzdüse nur vom Branchenprimus “Gardine” oder so offeriert wird und entsprechend preisintensiv im Regal auf unbedarfte Kundschaft lauert.

Zum Glück gibt es ja auf dem Nachhauseweg an der Wesenberger Chaussee für fast alles eine Alternative. Denkste, außer zur Edel-Düse! Dort sind derzeit nur alternative Brausen zu haben. Ich wollte meinen Garten aber Feuchtigkeit spendend sprengen und nicht duschen. Bevor alle Stränge reißen, Sparfüchse kennen ja noch eine letzte Adresse. Es ist vom Schlaucherwerb genug Hochgefühl übrig, um zurück zum Kühlhausberg zu fahren, diesmal zu seinen Füßen. Und da wartet sie doch tatsächlich auf mich, eine von den Schnäppchenjägern übersehene Spritze, zudem zu einem Preis, wie er nur an einem absoluten Glückstag denkbar ist.
Der an der Kasse endet: EC-Karten werden erst ab einem Warenwert von zehn Euro akzeptiert. Oma hat ja immer gesagt: Zurück bringt kein Glück! Nun hätte ich ja auch noch zwecks Bargeldes zur Sparkasse fahren können. Aber irgendwie war am heißesten Tag der Wetteraufzeichnungen in Deutschland, auch wenn der an uns im Nordosten vorbeigegangen ist, mein Akku leer. Die Ermattung muss wohl aus den katastrophentriefenden Nachrichtenkanälen über mich gekommen sein. Aber bloß keine Medienschelte, so von Kollege zu Kollegen.
Womit wir nun endlich bei der Gartenschere wären, meinem notgedrungenen Zukauf. Sie stand auf der Haushaltsliste unter der Überschrift “Was demnächst zu beschaffen ist, noch tut es die alte”, also die Schere. Der Sonderposten fiel so gar nicht sparfüchsig aus. Für den Preis hätte ich nun wieder in Markt Nummer 2 fast drei Scheren bekommen. Aber eben keine Spritzdüse. Irgendwie ist Geiz dann doch nicht geil.
Und der Witz an der Geschichte: Die Gartenbrause wäre für die Bewässerung des Gartens die bessere Wahl gewesen. Den Garten mit einer Spritze zu wässern, ist zwar angesagt, aber so viel Wasser kommt da auch nicht raus. Wenn man dann nicht stundenlang seine Beete wässert, ist nur die obere Schicht feucht, was den Pflanzen nix bringt, da das Wasser nicht die Mengen hat, tief einzudringen. Mit der Brause kommt mehr Wasser in der gleichen Zeit auf die Fläche, dass dann tiefer eindringen kann und evtl. die Wurzeln auch erreicht. Zumal man zielgerichteter wässern kann und nicht so wie beim Zielen mit der Spritze die Krume wegsprengt.
Nur mal so als Gedanke.
Du kennst die Dimensionen meines Gartens im Vergleich zum vorhandenen Schlauchmaterial nicht.
Stimmt. Da wäre also ggf. die Investition in einen weiteren Schlauch vs. der Schere sinnvoller gewesen. 😉
Gerade bei großen Flächen ist Spritze sowas von sinnlos, wenn man dann nicht stundenlang wässert. Tipp: Geh doch mal nach dem Wässern an eine Stelle im Garten, wo Du mit dem Schlauch nicht hinkommst und prüfe, wie tief das Erdreich nass ist.
So ein gepflegter Landregen bringt so 2-4 l auf den Quadratmeter. Pro Stunde. Schaffst Du das mit deiner Spritze auch? 😉
Wobei es Schläuche da nun wieder nicht gab.
Irgendwas ist ja immer … 😉