Schlagwörter
Mecklenburgische Kleinseenplatte, Rheinsberg, Verkehr, Wesenberg
Der Countdown läuft: Noch eine Woche, dann wird gleich nach Pfingsten die Ortsdurchfahrt Fürstenberg dicht gemacht und damit die wichtigste Nord-Süd-Verbindung der Region gekappt. Die ersten Umleitungsschilder in der Strelitzer Ecke sind angebracht worden und weisen auf Gegebenheiten hin, die man getrost als Ausnahmezustand bezeichnen kann.
Denn nun wird sich ein Vielfaches des üblichen Verkehrs über die B 122 von Wesenberg über Wustrow und Canow nach Rheinsberg wälzen. Eine Straße, die für eine solche Verkehrsbelastung schlichtweg nicht ausgelegt ist. Ich habe schon ein paar Jahre in der Woblitzstadt gelebt, bevor sich mir überhaupt erschloss, dass es sich da quasi vor meiner Haustür nicht nur um einen Teil der Deutschen Alleen Straße, sondern auch um eine Bundesstraße handelt.
Die B 122 ist eine “eher schlechte geeignete Straße”
Ich habe mich mit Jens Krage, Leiter des Straßenbauamtes Neustrelitz, über die Situation unterhalten. “Ja, die brandenburgischen Kollegen haben uns natürlich in die Planungen einbezogen, aber da gab es keine weiteren Alternativen.” Das Thema bewege jetzt viele, räumte der Amtschef ein. “Die B 122 ist schon eine schlechter geeignete Straße und der Verkehr auf der B 96 eine Größenordnung für sich.” Er könne nur hoffen, so Krage, dass sich wegen des doch erheblichen Umweges Fahrzeugführer und Unternehmen entschließen, statt der B 96 die Autobahnen nach Norden zu nutzen.
In der Kleinseenplatte haben sich Verantwortungsträger bereits warnend zu Wort gemeldet. So bittet die Touristik GmbH alle Vermieter von Ferienquartieren, radfahrenden Gästen dringend von der Benutzung der Bundesstraße abzuraten. Das Radeln dort könnte nämlich lebensgefährlich werden. Die Wesenberger und die Wustrower Feuerwehren haben unlängst (Strelitzius berichtete) vorsorglich die Bergung von Unfallopfern aus Fahrzeugen trainiert. Bleibt zu hoffen, dass es dazu nicht kommt, aber die Zeichen stehen auf der kurvenreichen und zu engen Strecke leider anders.
Die Bauarbeiten, zu denen in Fürstenberg auch die Erneuerung der Brücke über den Mühlengraben gehört, sollen sechs Wochen dauern. Die Umleitungsstrecke ist gut und gern 40 Kilometer lang, was für jede Menge Stress hinterm Lenkrad sorgen dürfte, zumal auch Staus zum Horrorszenario gehören. Rechtzeitig vor den Sommerferien gäbe es wieder freie Fahrt, so es zu keinen Verzögerungen kommt.