Der Neustrelitzer Hobby-Paddler Ralf Milbredt war am Wochenende auf dem Ellbogensee zwischen Großem Priepertsee und Ziernsee unterwegs. „Die Urlaubssaison läuft so langsam an. Die ersten Boote sind in den Häfen im Wasser, aber auf den Seen ist es noch ruhig. Vereinzelt sind Flöße unterwegs, doch als Paddler zieht man allein seine Kreise“, schreibt mir mein Blogfreund.
Wer die Stille mag, sollte also die letzten Tage im April nutzen, um die einmalige Seenlandschaft in unserer Region ohne störenden Motorlärm genießen zu können.
Die neugebaute Schleuse Kannenburg zwischen Großem Kuhwallsee und Großem Lankensee, Eingangsschleuse der Templiner Gewässer, ist fertig. Mit der letzten baurechtlichen Abnahme kann die Schleuse im Landkreis Uckermark nun wieder in Betrieb genommen werden. Bis zum 30. November täglich von 9.30 bis 18 Uhr wird die Schleuse mit Personal des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Oder-Havel besetzt sein und im halbautomatischen Selbstbedienungsbetrieb als Probebetrieb laufen.
Edgar Enderlein, Leiter des Fachbereiches Wasserstraßen: „Aus einer ehemals handbetriebenen und veralteten Schleuse ist jetzt eine halbautomatische fernüberwachte Selbstbedienungsschleuse geworden. Ab der nächsten Sportbootsaison können die Wassersportlerinnen und Wassersportler die Vorteile nutzen.“
Vom 22.12.2017 bis 17.10.2023 wurde die Schleuse Kannenburg, die in den Templiner Gewässern bei Kilometer 3,60 liegt, planmäßig für den Schiffsverkehr gesperrt (Strelitzius berichtete). In dieser Zeit erfolgten die Sicherung der alten Schleuse und die Planung des Ersatzneubaues nach dem aktuellsten Stand der Technik. Nach den abgeschlossenen Genehmigungsverfahren durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr und der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt begann die Ausführung der Baumaßnahme. Der Ersatzneubau der Schleuse ist eine Unterhaltungsmaßnahme des Bundes auf der Grundlage des Wasserstraßengesetzes (WaStrG).
Der Bau erfolgte als Spundwandschleuse mit massiven Schleusenhäuptern und ist als nutzerbediente Schleuse im halbautomatischen Betrieb mit erneuerten Vorhäfen, Schleusenbetriebsgebäude und einer Überführungsanlage ausgestattet. Dieser Schleusenbetrieb ist durch den Einsatz modernster Automatisierungstechnik möglich.
Darauf mussten meine Leser geraume Zeit warten. Die Wahrheit ist, dass nicht jeder Ausflug auch zu einem Fundstück führt. So beliebt die Entdeckungen auch sind, wie mir die Klickzahlen verraten. Zumal der Nahbereich ja nun auch nicht so viel Abwechslung bietet. Gestern aber brauchte ich nicht mal die Wesenberger Stadtgrenzen zu verlassen. Das Fundstück wurde mir, der ich im Biergarten am Hafen mal wieder Seltenem frönte, diesmal war ein privatgebrautes Hefeweizen mit dem klangvollen Namen „Affengeil“ am Hahn, quasi angestrampelt.
Ich hatte es ja erst auf die Wirkung des gehopften Getränkes geschoben. Aber, ich hatte ja nur eines. Jedenfalls sah ich plötzlich einen Miniaturschaufelraddampfer im Hafen der Woblitzstadt anlegen. Nachdem ich Halluzinationen ausgeschlossen hatte, habe ich mich unmittelbar an die Wasserkante begeben. Tatsächlich hatte da ein fahrradtrainiertes Urlauberpärchen ein schwimmendes Ferienhäuschen namens „Lütt Hütt“ mit alleiniger Beinkraft durch die Kleinseenplatte bis ans Wesenberger Gestade getrieben. Und sei gut vorangekommen, wie ein Blitzinterview mit dem kommunikationsfreudigen Kapitän ergab. Schlafkabine, Kocher, Badeleiter, alles vorhanden. Selbst vom Duschen an Bord wurde gesprochen, wobei mir da die Phantasie fehlte und ich auch nicht intim werden wollten. Der Clou: Jeder tritt für sich allein. Strampelt der eine rück- und der Partner vorwärts, dreht sich die Schwimmhütte auf der Stelle.
Fünf derartige innovative Tret-Domizile seien bei der Rechliner Woterfitz GmbH zu haben. Was mein Gesprächspartner betonte: Damit könne man auch in Gewässer vorstoßen, die für Motorboote gesperrt seien. Mehr Ruhe, mehr Erholung, mehr für sich, weniger Umweltbelastung seien kaum denkbar. In die abschließbare Kabine durfte ich nicht schauen, wahrscheinlich waren die Betten nicht gemacht. Vielleicht hätte ich mich doch als Hafenmeister ausgeben sollen, wie mir im Erstkontakt unterstellt. Den Tretbootfahrern wünsche ich einen auf jeden Fall noch schönen Urlaub. Gute Wahl, das Wasserfahrzeug!
Für den heutigen Tag sagt der Deutsche Wetterdienst auch für Mecklenburg und Nordrügen gebietsweise schwere Sturmböen voraus. Die Wasserschutzpolizei MV warnt die Sportbootführinnen und Sportbootführer sowie Wassersportler im Land Mecklenburg-Vorpommern davor, sich bei der derzeitigen örtlichen Unwetterlage in und auf der Ostsee oder den Binnenseen aufzuhalten.
In der vergangenen Woche kamen Skipper aufgrund der Wetterlage in gefährliche Situationen. So kenterte am vergangenen Wochenende ein Ehepaar mit seinem Sportboot bei 7 Beaufort auf dem Schweriner Innensee. Beide konnten wohlbehalten gerettet werden. Ähnliches passierte einem Segler auf dem Plauer See. Acht Schweriner verspürten am gleiche Wochenende bei bis zu einem Meter hohen Wellen mit Kanus auf den Großen Sternberger See Abenteuerlust. Während der Fahrt kenterten zwei Boote. Glücklicherweise konnten alle Kanuten gerettet werden.
Auch für Badende ist die derzeitige Wetterlage nicht ungefährlich. Also: Lassen Sie bis zur Wetterberuhigung die Boote festgemacht! Gehen Sie bei Gewitter oder Orkan nicht baden und betreiben Sie keinen Wassersport!
Für den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte liegt eine Vorabinformation des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für ein schweres Unwetter mit Gewittern vor. Voraussichtlich vom heutigen Donnerstagabend bis zum morgigen Freitag kann es dabei zu heftigem Starkregen mit Mengen um 40 Liter pro Quadratmeter sowie stürmischen Böen mit bis 70 km/h sowie Hagel mit Korngrößen bis 2 cm kommen.
Dazu der Hinweis: Unwetter finden auch auf dem Wasser statt! Es wird dringend davon abgeraten, sich in dem genannten Zeitfenster auf oder an Wasserflächen aufzuhalten! Vor allem wasserwandernde Urlauber und Gäste auf Hausbooten oder in Kajaks und Kanus laufen Gefahr, von der Wetterlage überrascht zu werden. Durch den eingeschränkten Mobilfunkempfang, z.B. im Gebiet des Müritz-Nationalparks, kann es ihnen nicht immer möglich sein, sich über die Unwetterlage zu informieren. Einheimische werden gebeten, Gäste gegebenenfalls auf die drohende Gefahr hinzuweisen.
Die Wasserschutzpolizeien der Länder Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern starten am 18. Mai in die nächste gemeinsame Themenkontrollwoche in diesem Jahr. Dabei stehen die privaten und gewerblich genutzten Sportboote im Fokus.
Die „Maritime Safety Days“ sind verstärkte präventive wasserschutzpolizeiliche Kontrollen aller Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer auf dem Wasser. Das Ziel dabei ist die Verhütung von Beeinträchtigungen und Schädigungen im Schiffs- und Sportbootverkehr.
Im Zuge der Diskussionen um den Antrag der Gemeinde Feldberger Seenplatte an den Landkreis, die Ausnahmeregelung für Motorboote auf dem Haussee und dem Breiten Luzin zu verlängern (Strelitzius berichtete), hat sich die Landtagsabgeordnete Jutta Wegner (Bündnis 90/GRÜNE) mit einer Kleinen Anfrage an die Landesregierung gewandt, wie dort eine Verlängerung der Ausnahmeregelung zum Befahren der Gebiete gesehen wird. Die Antwort liegt nun vor und ist dieser Meldung ebenso wie die Anfrage angefügt.
„Wie bereits auch der Landrat in der Fragestunde des Kreistages geäußert hat, wird nun die gesamte Genehmigung überprüft werden müssen. Aus Sicht der Landesregierung ist eine nochmalige Verlängerung der Frist nicht vertretbar“, so die Abgeordnete in einer Pressemitteilung. „In Anbetracht der hohen Zahl an neu auf den Seen zugelassenen Boote könnte sich die Gemeinde Feldberger Seenplatte mit ihrem Antrag einen Bärendienst erwiesen haben, weil es nun nicht mehr nur um die Boote mit Verbrennungsmotor geht, sondern die Anzahl der zugelassenen Boote grundsätzlich auf dem Prüfstand steht. Störungen der empfindlichen Lebensräume erfolgen durch Motorboote überhaupt, es wird nun überprüft werden müssen welche Zahl an zugelassenen Booten überhaupt verträglich ist.“
In einer Allgemeinverfügung zum Befahren von Gewässern in der Feldberger Seenlandschaft, darunter der Luzinsee und der Haussee, wird ab 01.01.2024 das Befahren mit Verbrennungsmotoren grundsätzlich verboten. Nur für den Wasserski bleibt eine Ausnahme bestehen. Eigentlich sollte das Verbot bereits 2014 in Kraft treten, jedoch wurde eine Übergangsregelung bis zum 30.12.2023 als Kompromiss zwischen Gemeinde und Landkreis vereinbart. Nun haben die Fraktionen von CDU und SPD in der Stadtvertretung Feldberger Seenlandschaft einen Antrag eingebracht, damit diese Übergangsfrist erneut um sieben Jahre verlängert wird (Strelitzius berichtete).
Dazu Steffi Kühn, Sprecherin des Kreisverbandes Mecklenburgische Seenplatte von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Für eine Verlängerung der Übergangsfrist gibt es keinen sachlichen Grund. Viele Bootsbesitzer haben die bisherige Übergangsfrist genutzt, um mit der Anschaffung von Booten mit Elektromotor die schönen Seen weiter nutzen zu können. Es kann nicht sein, das nun für gerade 100 uneinsichtige Personen, die in den letzten 10 Jahren nicht bereit waren, auf Elektromotoren umzusteigen, eine Sonderregelung getroffen werden soll. Hier sollen die Interessen Weniger über die der Mehrheit gestellt werden. Wir fordern die Fraktionen von CDU und SPD der Feldberger Seenlandschaft auf, ihren Antrag zurückzuziehen.“
Dazu Ralf Bäßler, Gemeindevertreter der GRÜNEN in der Feldberger Seenlandschaft: „Die Interessen weniger über das Wohl einer Gemeinde zu stellen, kann nicht aus der Mitte der Gesellschaft kommen. Nicht die Parteien sondern einige ihrer Vertreter in der Gemeinde haben diesen Antrag gestellt, also wenige. Der Protest zeigt die Mitte der Gesellschaft. Wer demokratisch legimitiert wurde, sollte den Willen der Mehrheit, wie in einer Demokratie üblich, achten. Die selbst verfassten Leitziele unserer Gemeinde sollten uns einen. Bitte überdenkt den Antrag, beugt euch dem Bürgerwillen und lasst uns gemeinsam weiter für das Wohl der Feldberger Seenlandschaft arbeiten.“
Im Jahr 2012 war ursprünglich von Landkreisseite geplant, aus ökologischen Gründen ein komplettes Verbot für benzingetriebene Motorboote auf den Feldberger Seen durchzusetzen. In einem mehrjährigen Diskussionsprozess wurde jedoch als ausgehandelter Kompromiss eine Übergangsregelung für den Haussee und den Breiten Luzin geschaffen. Darin wurde eine 10jährige Übergangsfrist gewährt, um eine Umstellung auf Elektrobetrieb vornehmen zu können.
Diese Frist läuft am 31.12.2023 aus. Dennoch wurde am 5. Februar von den Fraktionen der SPD und CDU der Feldberger Seenlandschaft eine Verlängerung dieser Übergangsfrist um 7 Jahre zur Abstimmung in die Ortsräte und Gemeindegremien gebracht, um den Antrag final in der Gemeindevertretung am 9. März zu beschließen. Dagegen wendet sich jetzt ein Aktionsbündnis, wie mir Ralf Mittermüller vom BUND Ortsverband Feldberger Seenlandschaft schreibt. Gefordert wird eine Rücknahme des Antrags. Zugleich werden Unterschriften gesammelt. Hier der Link zur Aktionshomepage:
Dort finden Interessierte alle Informationen zum Thema und können sich selbst eine Meinung bilden. Es gibt dort auch einen Fragen & Antworten-Bereich, der wichtige Fragen klärt wie z.B., ob auch der Wasserski in Feldberg betroffen ist (Nein!).
„Es gibt so unglaubliche Zeitgenossen, die seit 56 Jahren ihrem Verein treu sind und in diesem wiederum unverzichtbar“, so Bürgermeister Henry Tesch bei der Ehrung von Karl-Heinz Wegner vom Ruderverein Blau-Weiß Mirow e.V. mit der Mirow-Münze November. „So viel Wissen, so viel Herz“, schwärmte der Bürgermeister weiter nach dem Rundgang mit Karl-Heinz Wegner über das Vereinsgelände.
Karl-Heinz Wegner ist seit 1966 Mitglied des Rudervereins. „Er hat die verschiedensten Funktionen und Aufgaben in all diesen Jahren erfüllt und inne gehabt“, so der Vorsitzende, Michael Kullack, voller Anerkennung. Karl-Heinz Wegner war als Trainer im Nachwuchssport des Leistungszentrums tätig. Er war Mitglied der technischen Kommission des Ruderverbandes. Darüber hinaus führte er über viele Jahre die Geschäfte des Rudervereins und war von 1996 bis 2010 selbst Vorsitzender des Rudervereins.