Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte prüft derzeit, ob die ehemaligen Kasernen Fünfeichen in Neubrandenburg als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden können. Der Eigentümer hat die Liegenschaft dem Landkreis MSE zur Aufnahme von Flüchtlingen angeboten. Zunächst sind jedoch die bauordnungsrechtlichen und organisatorischen Voraussetzungen zur Unterbringung der Flüchtlinge zu regulieren. Des Weiteren werden noch eigentumsrechtliche Fragen geklärt werden müssen, da der Landkreis die Einrichtung nicht erwerben wird.
Im Rahmen der Interkulturellen Woche 2021 veranstalten der Flüchtlingsrat M-V e.V. gemeinsam mit dem Diakonischen Werk M-V, den Kirchenkreisen Mecklenburg und Vorpommern der Nordkirche, dem Zentrum für Mission und Ökumene mit zahlreichen lokalen Partnern vor Ort eine Reihe von Theaterabenden. Darunter ist auch eine Veranstaltung am kommenden Sonnabend, den 2. Oktober, um 19 Uhr, in der Fabrik.Scheune der Alten Kachelofenfabrik in Neustrelitz.
Das dokumentarische Theater „Die Mittelmeer-Monologe“, Buch und Regie von Michael Ruf (Berlin), erzählt von der politisch widerständigen Naomie aus Kamerun und von Yassin aus Libyen, die sich auf einem Boot nach Europa wiederfinden, von brutalen ‚Küstenwachen‘ und zweifelhaften Seenotrettungsstellen und von Aktivist*innen, die dem Sterben auf dem Mittelmeer etwas entgegensetzen. Die Aktivist*innen versuchen, beim Alarmphone die Küstenwachen zu überzeugen, nach Menschen in Seenot zu suchen, oder sie lernen auf dem Seenotrettungsschiff Seawatch, Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren – kurzum sie tun das eigentlich Selbstverständlichste, was im Jahr 2021 alles andere als selbstverständlich ist: menschliches Leben zu retten!
Die Mittelmeer-Monologe sind dokumentarisches, wortgetreues Theater, basierend auf mehrstündigen Interviews. Dadurch werden reale Fälle der Seenotrettung rekonstruiert, erzählt aus der Perspektive von Betroffenen und Aktivist*innen. (Mehr Informationen zu den Mittelmeer-Monologen hier: http://www.wort-und-herzschlag.de/#mittelmeer-monologe.)
Zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen einem 55-jährigen Wachmann und einem 18-jährigen afganischen Asylbewerber ist es am Donnerstagabend in einer Gemeinschaftsunterkunft für Zuwanderer in Friedland gekommen. Der Afghane hielt sich widerrechtlich in der Unterkunft auf, in der seine Freundin untergebracht ist. Gegen ihn war bereits am Morgen ein Hausverbot ausgesprochen worden. Weiterlesen →
Ein 24-jähriger Asylbewerber ist am gestrigen Sonnabend gegen 16.15 Uhr vom fünften Stock eines Wohnhauses in Neubrandenburg Am Zügel mit Blumentöpfen beworfen worden. Der Angreifer nahm sogar die Verfolgung mit einem Hammer auf, wie der Geschädigte der Polizei mitteilte. Dabei habe der Verfolger “Scheiß Ausländer! Geh zurück in Dein Land!” gerufen. Weiterlesen →
In einem Mehrfamilienhaus in Neubrandenburg in der Neustrelitzer Straße
109 ist am Freitagabend gegen 20.10 Uhr Feuer gelegt worden. In dem Gebäude sind auch Zuwandererfamilien dezentral untergebracht. Der Brand in der siebenten Etage konnte durch die Berufsfeuerwehr Neubrandenburg schnell gelöscht werden. Beschädigt wurden drei Fahrräder sowie ein Rollstuhl. Der Hausflur war völlig verrußt und wurde durch die Feuerwehr gelüftet. Personen kamen nicht zu Schaden. Vorsorglich wurden drei Etagen des
Wohnhauses evakuiert. Weiterlesen →
„Gegen Schleusernetzwerke – Der Einsatz im Mittelmeer“ ist das Thema eines Vortrags heute Abend um 18 Uhr im Neustrelitzer Kulturquartier über die Beteiligung der Bundesmarine an der „EUNAVFOR MED Operation Sophia“.
Seit Juni 2015 beteiligt sich Deutschland durchgehend an der “EUNAVFOR MED Operation Sophia”. Kernauftrag der Einheiten des Verbands ist, zur Aufklärung von Schleusernetzwerken auf der Zentralen Mittelmeerroute beizutragen. Sie dürfen dazu seit Beginn der Phase 2i des Einsatzes am 7. Oktober 2015 auf hoher See gegen Boote vorgehen, die von Schleppern genutzt werden. Die Soldaten haben außerdem tausende Menschen aus Seenot gerettet. Derzeit ist der Tender “Rhein” dem EU-geführten Verband unterstellt. An Bord des Tenders ist ein Boarding-Team der Litauischen Armee eingesetzt. Die Operation ist nach einem somalischen Mädchen benannt, das am 24. August 2015 an Bord der Fregatte „Schleswig-Holstein“ zur Welt kam.
Frau Oberleutnant zur See Janine Pirrwitz vom Marinekommando in Rostock wird im Kulturquartier über die “Operation Sophia” informieren. Sie wird dabei auch über ihre eigenen Einsatzerfahrungen berichten können, da sie bereits mehrfach im Rahmen der Operation eingesetzt worden ist. Der Eintritt ist frei.
Der Verein Kunsthaus Neustrelitz lädt zu den Burkina Faso Kulturtagen von morgen bis zum Sonntag in der Residenzstadt ein. Unter dem Motto „MANAWANA! – Weil Leben heute ist“ werden sich Menschen unterschiedlicher Kulturen begegnen und kennenlernen.
„Wir möchten die Musik als Weltsprache einsetzen“, erklärt Projektleiterin Diana Olbert. „Denn Musik kennt keine Grenzen. Sie ist unabhängig von Herkunft, Religion oder Hautfarbe.“ Gäste aus Burkina Faso werden die Kulturtage gestalten und bereichern. Herzlich willkommen sind zu den Veranstaltungen alle Einheimischen, ortsansässige ausländische Mitbürger und Geflüchtete aller Altersgruppen.
Das Programm ist bunt und offen, wie das Anliegen vom Kunsthaus Neustrelitz e.V. und seiner Partner: die Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz gGmbH, der Sozio-Kulturelles Zentrum Alte Kachelofenfabrik Neustrelitz e.V., der AADO Deutschland e.V. und der Eine Welt Neustrelitz e.V. Die Kulturtage beginnen am Freitag um 18 Uhr mit einer Ausstellungseröffnung burkinischer Malereien und Fotografien von Ines Diederich in der Stadtkirche Neustrelitz. Der Botschafter Burkina Fasos wird die Ausstellung eröffnen.
Anschließend gibt es im Kunsthaus bei einem burkinisch-deutschen Büffet einen Reisebericht aus Burkina Faso. Der Abend klingt aus mit einer Jamsession, zu der alle, die Lust haben, ihr eigenes Instrument mitbringen und spielen können. „Wir freuen uns besonders auf die Workshops am Sonnabend von 11 bis 17 Uhr im Kunsthaus, die zum gemeinsamen Musizieren, Mitsingen und Mittanzen einladen“, so Diana Olbert.
Kulturquartier und Kachelofenfabrik dabei
Am Samstagabend gibt es ein Live-Konzert im Garten des Kulturquartiers mit der Gruppe „LanaYa“, Tänzern und Musikern aus dem Gastland. Und am Sonntag werden in der Kachelofenfabrik nach einem burkinisch-deutschen Brunch eine Präsentation und ein Referat zum Thema „Kulturverständnis im Vergleich: Deutschland und Burkina Faso“ reichlich Stoff für Diskussionen liefern.
Danach werden zwei Filme aus Burkina Faso mit anschließendem Publikumsgespräch gezeigt. Erwartet werden einer der Regisseure und die Honorarkonsulin Burkina Fasos als Gäste. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist mit Ausnahme des Konzertes „LanaYa“ und des Filmes „Ouaga Saga“ frei.
Das Projekt wird gefördert von dem Bundesprogramm „Demokratie leben“, der „Ehrenamtsstiftung“, dem „Landesamt für Bildung und Soziales Mecklenburg-Vorpommern“, dem „Eine Welt Neustrelitz e.V.“, „AADO Deutschland e.V.“ und Dr. Matthias Dietrich.
Ein 35-jähriger Neustrelitzer hat am Samstagabend gegen 19.10 Uhr im Neustrelitzer Pablo-Neruda-Ring vor dem Haus Nummer 76 einen 25-jährigen Syrer mit einem Messer angegriffen und verletzt. Bei der Auseinandersetzung erlitt auch der Angreifer Blessuren, bei beiden Personen fielen die Verletzungen aber nicht lebensgefährlich aus. Die Männer wurden zur medizinischen Behandlung ins Krankenhaus gebracht. Danach wurde der Angreifer vorläufig festgenommen.
Die genauen Hintergründe und Tatumstände sind derzeit noch unklar, sodass weitere kriminalpolizeiliche Ermittlungen folgen. Die Polizei bittet die Bevölkerung um Mithilfe. Wer hat im Tatortbereich des Pablo-Neruda-Ringes 76 die Auseinandersetzung beobachtet und kann Angaben machen. Mögliche Zeugen werden gebeten, sich an die Einsatzleitstelle Neubrandenburg unter Telefon 0395 55822224, die Internetwache der Landespolizei M-V unter www.polizei.mvnet.de oder aber an jede andere Polizeidienststelle zu wenden.
Eine Muslima ist am Mittwoch gegen 14 Uhr auf dem Neubrandenburger Datzeberg von einem bislang unbekannten Mann bedrängt, körperlich misshandelt und
verletzt worden. Der 44-jährigen Frau kam unmittelbar vor dem Hausaufgang der Rasgrader Straße 39 ein Mann entgegen. Dieser entriss ihr das Kopftuch und schlug auf sie ein.
Die Frau beschrieb den Mann als etwa 1,80 Meter groß und schlank. Der unbekannte Tatverdächtige war dunkel gekleidet und trug aufgrund des anhaltenden Regens eine Kapuze. Der Mann führte während der Tat einen großen schwarzen Hund bei sich, welcher im Gesicht helleres Fell hatte.
Der für die Bearbeitung des Falles zuständige Staatsschutz der
Kriminalpolizeiinspektion Neubrandenburg bittet um sachdienliche Hinweise aus der Bevölkerung, die zur Aufklärung der Tat führen. Hinweise können an die Polizei in Neubrandenburg unter der Rufnummer 0395 55822224, an jede andere Polizeidienststelle oder über die Internetwache www.polizei.mvnet.de gerichtet werden.
Mit einer hochinteressanten Veranstaltung wartet der Fallada-Klub Neustrelitz am kommenden Mittwochabend um 18.30 Uhr im Kulturquartier in der Neustrelitzer Schlossstraße auf. Wie konnte es zu dem jahrelangen Bürgerkrieg in Syrien kommen? Wer sind die Akteure? Und wie fühlt es sich als Journalist zwischen den Fronten an? Was macht den Unterschied zwischen Bleiben und Fliehen?
Mohammad Albayoush reiste mehrere Jahre als Fotojournalist durch den Bürgerkrieg und hielt seine Eindrücke, die Leiden der Bevölkerung, die Erschöpfung der Kämpfer und die Zerstörung des einst so prachtvollen Landes mit seiner Kamera fest bis ihn die Gewalt zwang, zu fliehen. Seine Schilderungen bringen neue Perspektiven darauf, was es bedeutet, seine Heimat zu verlassen.
Maren Koß ist Konfliktforscherin und beschäftigt sich mit den bewaffneten Konflikten im Nahen Osten. Sie setzt in ihrem Vortrag den Krieg in seinen politisch-historischen Rahmen und diskutiert, welche Wirkung neue Friedensverhandlungen haben können.
Gemeinsam haben beide an der Broschüre “Die Heimat eine Hölle – Über den Krieg in Syrien, die Flucht und das Ankommen in Mecklenburg-Vorpommern” mitgewirkt, welche an diesem Abend vorgestellt wird.