Die wirtschaftliche Lage der gewerblichen Wirtschaft im östlichen Mecklenburg-Vorpommern stellt sich zum Jahresbeginn 2024 deutlich schlechter dar als im zurückliegenden Jahr 23. Die zu Beginn des Jahres 2023 noch hohen Auftragspolster sind abgearbeitet, und die Neuaufträge stagnieren auf niedrigem Niveau. Die Gewinne der Unternehmen entwickeln sich angesichts steigender Kosten (Energie-, Rohstoff-, Arbeits- und Transportkosten), aber gleichzeitig geringerer Spielräume für die Preissetzung negativ. Das sind Ergebnisse der Konjunkturumfrage, die die IHK Neubrandenburg vom 18. Dezember 2023 bis 19. Januar 2024 unter der gewerblichen Wirtschaft durchgeführt hat (ausführlich im Anhang). Dabei wurden 836 Unternehmen befragt, und knapp 300 haben geantwortet.
Die Erwartungen der Unternehmen für die kommenden zwölf Monate haben sich nochmals verschlechtert. Nur noch fünf Prozent der Unternehmen erwarten eine Verbesserung, 41 Prozent eine Verschlechterung ihrer Geschäftsentwicklung. Dass die Unternehmen ihre Aussichten als besonders schlecht und unsicher einschätzen, wird daran deutlich, dass viele Unternehmen ihre Geschäfte von mehreren Geschäftsrisiken gleichzeitig bedroht sehen. Das mit Abstand größte Geschäftsrisiko – es wird von 72 Prozent der Unternehmen genannt – sind die Energie- und Rohstoffkosten. Die Erwartung der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Prognosen einer moderaten, konsumgetriebenen Erholung im Jahr 2024 teilen die regionalen Unternehmen zurzeit nicht.
Zweifelsfrei befindet sich das deutsche Gesundheitssystem in einer finanziellen Schieflage. Die Erhöhung der Zusatzbeiträge der AOK Nordost und die Ankündigung des Gesundheitsministers, bestimmte Leistungen aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung zu streichen, lassen aufhorchen. Auf Wunsch einiger Mitglieder befasst sich daher der Unternehmerverband Mecklenburg-Strelitz bei seinem nächsten Stammtisch mit der Gesundheitspolitik. Der Verband hat hierzu einen kompetenten Referenten eingeladen, nämlich Tobias Gebhardt, den stellvertretenden Leiter des Bereichs Unternehmens- und Gesundheitspolitik der AOK Nordost. Das Thema seines Vortrags lautet „Aktuelle Herausforderungen im Gesundheitswesen – Finanzierung und Strukturen“
Der Stammtisch findet am Montag, den 5. Februar, um 18.30 Uhr, im Landeszentrum für erneuerbare Energien (Leea) in Neustrelitz statt. „Zu diesem Stammtisch sind auch Nichtmitglieder recht herzlich eingeladen, insbesondere Leistungserbringer im Gesundheitswesen“, so der Vizepräsident des Verbands Günter J. Stolz. Er ist für die Vereinigung der Unternehmensverbände Mecklenburg-Vorpommern schon seit vielen Jahren in der Selbstverwaltung der Sozialversicherung tätig. Unter anderem gehört er dem Verwaltungsrat der AOK Nordost an. Er wird daher im Rahmen der Veranstaltung auch kurz über die Funktion und die Arbeit der Selbstverwaltungsorgane berichten.
Das Wirtschaftsministerium MV hat einen Ideenaufruf gestartet: Es können Maßnahmen zur Fachkräftesicherung unterstützt werden, die Studierende mit Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern in Kontakt bringen. „Die Hochschulen und Universitäten bei uns im Land bilden engagierte junge Menschen aus. Es gilt, die Studierenden von einer Arbeit in Mecklenburg-Vorpommern zu überzeugen, um langfristig den Fachkräftebedarf im Land zu sichern. Dafür suchen wir kreative Projektideen, die überzeugen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.
Nach Angaben des Statistischen Amtes waren im Wintersemester 2022/2023 insgesamt 38.380 Studierende an den Hochschulen in Mecklenburg-Vorpommern eingeschrieben.
800.000 Euro für Projekte zur Verfügung
Vorgesehen ist die Förderung von maximal acht Projekten, sodass ein flächendeckendes Informations- und Unterstützungsangebot im ganzen Land Mecklenburg-Vorpommern möglich wird. Dabei sollen Unternehmen in allen Regionen im Nordosten sowie Studierende an folgenden Hochschulstandorten berücksichtigt werden: Greifswald, Neubrandenburg, Rostock, Stralsund und Wismar. Je Projekt und Durchführungsjahr sind mindestens 30 Unternehmen sowie mindestens 100 Studierende aktiv zu beteiligen. Die Bewerbungen sind bis zum 6. März 2024 möglich. Als Gesamtbudget stehen 800.000 Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) zur Verfügung. Der Förderzeitraum beträgt 24 Monate. Für die Einreichung von Projektideen sind juristische Personen des privaten oder öffentlichen Rechts berechtigt. Diese müssen einen Standort in Mecklenburg-Vorpommern haben, fachlich geeignet sein sowie über einschlägige regionale Projekt- und Kooperationserfahrungen verfügen.
Im Dezember waren im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 393 Menschen mehr arbeitslos gemeldet als im November, insgesamt 11.615. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 9,1% oder einem Plus von 0,2% gegenüber dem November. Im Vergleich zum Dezember des Vorjahres waren es 243 Arbeitslose oder 2,1% mehr. Im Agenturbezirk Neubrandenburg entwickelte sich der Arbeitsmarkt im Dezember recht unterschiedlich. Am günstigsten war die Veränderung der Arbeitslosigkeit im Geschäftsstellenbezirk Neustrelitz; dort sank der Bestand an Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahresmonat um 3%. Dem gegenüber steht die Entwicklung im Bezirk der Geschäftsstelle Malchin mit einer Zunahme von 7%.
Arbeitsagentursprecher Ronny Steeger erläutert: „Im Dezember verzeichnet der Arbeitsmarkt im Landkreis einen vergleichsweisen geringen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Dieser Anstieg ist auf übliche witterungs- und branchenabhängige Faktoren zurückzuführen und stellt eine normale Entwicklung in den winterlichen Monaten dar.“ Interessant ist ein Blick auf die vergangenen fünf Jahre. „Im längerfristigen Trend lässt sich feststellen, dass die Arbeitslosigkeit im Dezember im Vergleich zum Vormonat November durchschnittlich um 489 Personen gestiegen ist. Allerdings haben das Weihnachtsgeschäft und der milde Dezember dazu beigetragen, dass der Anstieg der Arbeitslosenzahlen im Dezember dieses Jahres – mit einem Plus von 393 gegenüber dem Vormonat November – unter dem Niveau der vergangenen fünf Jahre geblieben ist.“
Der HeimkehrerTag findet auch in diesem Jahr an zwei Standorten in der IHK-Region Neubrandenburg statt: Am Dienstag, den 27. Dezember, gibt es die Messe zeitgleich in Neubrandenburg im Haus der Kultur und Bildung sowie in Greifswald im Pommerschen Landesmuseum. Von 14 bis 18 Uhr stehen die Türen an beiden Orten ganz weit offen für weggewanderte Fachkräfte, die sich gedanklich mit einer Rückkehr nach Hause beschäftigen. Selbstverständlich sind auch all jene herzlich willkommen, die vom Pendeln genug haben, verliebt in die Region sind oder sich hier einer neuen beruflichen Herausforderung stellen wollen.
Während die Internationale Grüne Woche (IGW) 2023 mit ihren hervorragenden Ergebnissen für alle Ausstellenden noch bestens in Erinnerung ist, laufen die Vorbereitungen auf die IGW 2024 (19.-28.01.2024) in der Mecklenburgischen Seenplatte schon wieder auf Hochtouren. Denn natürlich wird Deutschlands größter Landkreis auch im kommenden Jahr bei Deutschlands besucherstärkster Verbrauchermesse vertreten sein. Organisiert von der Wirtschaftsförderung Mecklenburgische Seenplatte GmbH und unterstützt durch die drei regionalen Sparkassen – Sparkasse Neubrandenburg-Demmin, Müritz-Sparkasse und Sparkasse Mecklenburg-Strelitz –, präsentieren zwölf Aussteller aus MSE in der Länderhalle M-V (5.2b) neue Trends, Geschmacks- und kulturelle Erlebnisse. Ob innovative Lebensmittelkreationen, Naturkosmetik, Kultur oder Tourismus – die Aussteller aus MSE halten wieder ein breites Angebotsspektrum bereit, bringen die Vielfalt der Mecklenburgischen Seenplatte entsprechend den Schwerpunkten der IGW 2024 „Zukunftsorientierung und Nachhaltigkeit“ auf den Punkt.
Im November waren in der Seenplatte 480 Menschen mehr arbeitslos gemeldet als im Oktober, insgesamt 11.222. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 8,8 Prozent. Im Vergleich zum November des Vorjahres sind es 272 Arbeitslose mehr.
Von diesen 11.222 Arbeitslosen haben 4.935 keinen Berufsabschluss. Dies entspricht einer Quote von knapp 44 Prozent. „Dies zeigt uns den Handlungsbedarf hinsichtlich notwendiger (Weiter-)Qualifizierung, um den sich weiter verschärfenden Arbeits- und Fachkräfteengpass, der sich durch fast alle Branchen zieht, entgegenzuwirken“, sagt Stephan Bünning, Vizechef der Agentur für Arbeit Neubrandenburg
Woche der Menschen mit Behinderungen
In dieser Woche findet die Woche der Menschen mit Behinderung statt. Unter dem Motto „Inklusion bringt weiter“ finden auch in diesem Jahr bundesweit verschiedene Veranstaltungen statt. Das Ziel ist es, für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen und ihren Belangen in der Arbeitswelt, zu sensibilisieren und Menschen mit Behinderungen als Teil der Lösung des Arbeits- und Fachkräftemangels wahrzunehmen. „Denn auch Menschen mit Behinderungen sind gut ausgebildet und ein wertvoller Gewinn für jedes Unternehmen.“ so der Vize-Agenturchef. Die Agentur für Arbeit kann Arbeitgebern in vielen Fällen Förderleistungen für die Beschäftigung und Einstellung schwerbehinderter Menschen gewähren. Auskünfte erteilen die Ansprechpartner im gemeinsamen Arbeitgeberservice von Arbeitsagentur und Jobcenter.
Arbeitsmarktdaten für Geflüchtete aus der Ukraine
Bis Mitte November wurden 791 arbeitslose Ukrainerinnen und Ukrainer in den Jobcentern und der Arbeitsagentur betreut. Das sind 51 mehr als im Oktober und 90 mehr als im November des Vorjahres.
Kurzarbeit sichert Arbeitsplätze und verhindert Arbeitslosigkeit
Derzeit liegen Anzeigen auf Kurzarbeit für 48 Mitarbeitende aus fünf Unternehmen vor. Nach aktuellen Hochrechnungen befanden sich im Juni 27 Mitarbeitende aus drei Unternehmen in Kurzarbeit.
Ausbildungsmarkt: Verlängerung durch „5. Quartal“ sorgt für Bewegung
Auch im November suchten Unternehmen und Betriebe nach passenden Bewerberinnen und Bewerbern, um ihre zum klassischen Ausbildungsstart im September noch unbesetzt gebliebenen Ausbildungsplätze zu besetzen. „Die Chancen auf einen attraktiven Ausbildungsplatz und eine interessante Karriere sind für Jugendliche weiterhin so gut wie schon lange nicht mehr“, betont Bünning. Für alle die, die noch keine passende Ausbildungsstelle gefunden haben, besteht die Möglichkeit einer Einstiegsqualifizierung in Vorbereitung auf das nächste Ausbildungsjahr 2024/2025, um so die Chancen auf eine Ausbildungsstelle im Wunschberuf zu verbessern. Dass ein Berufsabschluss der beste Schutz gegen Arbeitslosigkeit ist, zeigt der hohe Anteil von arbeitslosen Jugendlichen (15-25jährige) ohne Berufsabschluss mit über 81 Prozent.
Zu- und Abgänge
965 Männer und Frauen mussten sich im November nach dem Verlust ihres Arbeitsplatzes in der Seenplatte neu oder erneut arbeitslos melden. Das sind 11 (+1,2 Prozent) mehr als im November 2022.
471 Arbeitslose konnten ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Arbeit auf dem ersten Arbeitsmarkt beenden. Das sind 45 (-8,7 Prozent) weniger als im November 2022.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Personengruppen
Nach Personengruppen entwickelte sich die Arbeitslosigkeit recht unterschiedlich, leider war auch bei den jugendlichen Arbeitslosen ein Anstieg von 150 Kunden (+15,2%) zum Vorjahr zu verzeichnen. Bei den Langzeitarbeitslosen ist ein Anstieg um 260 Kunden (+5,9%) zum Vorjahr zu verzeichnen.
Die IHK Neubrandenburg für das östliche MecklenburgVorpommern warnt die Betriebe aus ihrer Region derzeit vor einer neuen Betrugsmasche. Betroffen sind bundesweit IHK-Mitgliedsunternehmen. Der betrügerische Absender kopiert das offizielle Web-Design eines IHK-Webauftrittes und wendet sich im Namen der IHK an den Empfänger mit der Aufforderung, ein verlinktes Formular auszufüllen. Darin werden Informationen zu den Mitgliedsunternehmen abgefragt. Dazu gehört die Anschrift des Unternehmens, die Rufnummer und Kontoinformationen (IBAN).
„Wer eine solche Mail bekommt, sollte sie ignorieren, nicht auf den Link klicken und auf keinen Fall irgendwelche Daten eingeben“, warnt Heide Klopp, Leiterin des Bereiches Recht/E-Government. „Wer sich unsicher ist, ob eine Mail tatsächlich von der IHK stammt, sollte sich telefonisch bei uns absichern.“
Große Bühne für hoffnungsvolle Nachwuchskräfte: Mit einer „KarriereFeier“ zeichnete die IHK Neubrandenburg für das östliche MecklenburgVorpommern heute 49 jahrgangsbeste Auszubildende und 71 Absolventen der höheren Berufsbildung aus. „Jahrgangsbeste 2023 in Ihrem Ausbildungsberuf zu sein, heißt, dass Sie Ihre Abschlussprüfung mit einem guten beziehungsweise sehr guten Ergebnis absolviert haben“, gratulierte IHK-Präsident Dr. Wolfang Blank gemeinsam mit Wirtschaftsminister Reinhard Meyer den neuen Fachkräften zu ihren überaus erfolgreich abgelegten Prüfungen.
„Die hervorragenden Leistungen zeigen, wie hoch die Qualität der dualen Ausbildung ist“, so der Präsident weiter. Vor den rund 200 Gästen im Haus der Kultur und Bildung dankte er dafür auch den Ausbildungsbetrieben und beruflichen Schulen als „starke Partner“. „Sie haben eine neue Generation junger motivierter und vor allem qualifizierter Fachkräfte hervorgebracht, die jetzt und auch zukünftig in unserem Land gebraucht werden.“
Für die in der Feldberger Seenlandschaft ansässige GUT contact Holding GmbH + Co. KG hielt der zurückliegende Sommer eine Hiobsbotschaft bereit: Zwei große Versandhandels-Auftraggeber mussten Insolvenz anmelden, was für die Servicecenter gleich einen doppelten herben Verlust bedeutete: zum einen wurden Monatsrechnungen nicht beglichen, zum anderen führt dies in unmittelbarer Zukunft zum Ausbleiben von ca. 15 Prozent Umsatz. „Hier machte sich die gute Vertriebsstruktur sofort und durchschlagend bezahlt, denn parallel gelang es, Bestandsgeschäft auszubauen und einen Neukunden zu gewinnen, sodass die frei gewordenen Mitarbeiter sofort wieder durchstarten können“, ist im jüngsten Newsletter der Gut-Conow-Unternehmensgruppe zu lesen. Für das als Autovermieter bekannte Unternehmen Sixt wird die GUT contact in Zukunft den Bereich Leasing mit betreuen, und der Start dieses Projektes mit großen Wachstumschancen ist bereits für das vierte Quartal 2023 festgeschrieben. „Alles in allem ist die GUT contact weiter im Plan und wird ihre Jahresziele erfüllen.“
Schon Ende 2022 wurde die Entscheidung getroffen, in Ungarn einen weiteren Standort für die GUT contact zu eröffnen, und Mitte Oktober startet in Budapest nun die erste Schulung. In einem Übergangsbüro finden im ersten Schritt ca. 25 Kollegen ein neues Zuhause. Die Räumlichkeiten werden genutzt, um in der Stadt anzukommen, die Menschen vor Ort kennenzulernen und von hier aus in Ruhe eine Immobilie für einen dauerhaften Standort zu suchen.