Schlagwörter

, , , ,

Die Theater und Orchester GmbH lädt zu einer Reise ins Land der Ritter, Riesen und Teufel,
den sagenumwobenen Geschichten von König Artus und der Tafelrunde. Am Freitag, 29. September, um 19.30 Uhr, feiert „Merlin oder Das wüste Land“ von Tankred Dorst / Ursula Ehler (16+) am Landestheater Neustrelitz Premiere. An diesem Sonntag, 24. September, gibt es um 11 Uhr eine Matinee zum Stück. Es ist die erste Regiearbeit von Maik Priebe als Schauspieldirektor der TOG.

Er inszeniert diesen archaischen Stoff als sinnliches Theaterereignis, verhandelt wird nicht weniger als eine Welt, in der die Figuren leben. Verschiedene Zeit (Merlin reist durch die Zeit, Lanzelot hat sich zeitlich verlaufen), Erzählebenen und Spielweisen: komödiantisches Volkstheater neben Kammerspiel-Dialogen, Splatter neben psychologischem Realismus – alle Register werden gezogen,
denn es geht um eine Menschheitsgeschichte.

Karten unter 03981 20 64 00 oder Ticket einfach online buchen unter https://tog.de

Weitere Vorstellungen: Sa. 07.10., 19.30 Uhr; Fr. 13.10., 19.30 Uhr; So.21.10., 16 Uhr 

ZUM STÜCK

Excalibur, das magische Schwert – von einem unscheinbaren Knaben namens Artus aus dem Felsblock gezogen … wer kennt die Geschichte nicht? Und natürlich geht es NICHT mit rechten Dingen zu. Denn Merlin, legendärer Zauberer und Sohn des Teufels, hat den Jungen auserkoren, um seinen Traum von einer friedfertigen Gesellschaft umzusetzen. So wird Artus zum König und Herrscher. Er heiratet die schöne Ginevra, die einen großen runden Tisch mit in die Ehe bringt, und gründet einen elitär-demokratischen Bund: die Ritter der Tafelrunde. Doch der Bund zerbricht … am Unvermögen ihrer Mitglieder, an der Liebe Ginevras zu Lancelot – Lieblingsritter von Artus, an Eifersüchteleien und Intrigen der Ritter untereinander. Verzweifelt versucht König Artus den Niedergang der Tafelrunde abzuwenden: Die Suche nach dem heiligen Gral soll die einstigen Ideale zurückholen.

ES SPIELEN 

Bernd Hölscher (Gast), Angelika Hofstetter, Karen Kanke, Anika Kleinke, Thomas Pötzsch, Josefin Ristau, Lisa Scheibner, Robert Will, Burkhard Wolf, Noah Alexander Wolf + Statisterie (Männer, Frauen, Kinder aus Neustrelitz und Umgebung)

ZUM AUTOR

Tankred Dorst (1925 bis 2017) war einer der bedeutendsten deutschsprachigen Theaterautoren des 20 Jhd. Bekannt wurde er mit „Große Schmährede an der Stadtmauer“ (1961), „Toller“ (1968), „Eiszeit“ (1973), „Merlin“ (1981), „Ich, Feuerbach“ (1986). Ursula Ehler, seine Ehefrau, war stets Co-Autorin (insgesamt haben die beiden über 30 Theaterstücke geschrieben). Dorst erhielt zahlreiche Preise – darunter den Georg-Büchner-Preis und den „Faust“ (2012; für das Lebenswerk, gemeinsam mit Ursula Ehler). Die Frage „Was ist der Mensch, wie soll er sich verhalten?“ ist bei Dorst immer zentrales Thema. Im Stück „Merlin oder Das wüste Land“ ist diese Frage in einen europäischen Mythos, die Artus-Sage, eingebettet. Dieser Mythos erzählt von Anfang und Ende einer Zivilisation. Das Gefühl, dass es eine Welt-Sekunde gab, in der jene Zivilisation existierte: die Tafelrunde – als verwirklichte Utopie einer perfekten Demokratie. Bevor das Ideal zerbricht und das wüste Land zurückkehrt.

„Merlin oder Das wüste Land“ ist ein Opus Magnus (geschrieben 1978-80), vergleichbar mit „Faust“ oder „Peer Gynt“. UA: Düsseldorfer Schauspielhaus (24.10.1981; Regie: Jaroslav Chundela); Spieldauer in Düsseldorf neun Stunden (mit gekürztem Text – der Originaltext hat 284 Seiten).
31.01. & 01.02.1982 an den Münchner Kammerspielen (Regie: Dieter Dorn), in zwei Teilen. Die Neustrelitzer Fassung umfasst 63 Seiten (Stand 01.09.2023)

INSZENIERUNGSTEAM

Maik Priebe (Regie), geboren in Schwerin, Mecklenburg (DDR). Regiestudium an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin. Prägende Begegnungen u.a. mit Angelika Waller, Manfred Karge, Christoph Marthaler, Martin Meltke, Dr. Ingo Waszerka und Peter Zadek. Inszenierungen führten ihn u.a. an die Stadt- und Staatstheater in Kassel, Weimar, Nürnberg und das Wiener Burgtheater. Für seine Inszenierungen wurde Maik Priebe mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Kurt-Hübner-Preis der Akademie Darstellender Künste. Mit Beginn der Spielzeit 2023/24 ist Maik Priebe Schauspieldirektor an der Theater- und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz.

Susanne Maier-Staufen (Bühne und Kostüme), studierte Bühnenbild an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Prof. Jürgen Rose, Arbeiten als Ausstatterin u.a. am Residenztheater München, Staatstheater Saarbrücken und Staatstheater Stuttgart, 2000-2006 Ausstattungsleiterin und Mitglied der künstlerischen Leitung Schauspielhaus Graz, 2006-2010 Ausstattungsleiterin und Mitglied der künstlerischen Leitung Staatstheater Mainz, seit 2010 wieder freiberuflich u.a. am Staatstheater Nürnberg, Deutsches Theater Göttingen, Staatstheater Kassel. Mit Maik Priebe verbindet sie eine langjährige Zusammenarbeit.

Nils Ostendorf (Sounddesign und Komposition), geboren 1977 in Hamburg. Von 1997 bis 2002 Studium der Jazztrompete an der Folkwang Universität der Künste und am Rotterdams Konservatorium. 2000 Auszeichnung mit dem Folkwang Preis. Zahlreiche Aufnahmen für Hörspiel- und Klangkunstproduktionen. Ostendorf ist ein international viel gefragter Künstler (von Moskau bis Südamerika). Seit 2006 auch als Komponist und Musiker für Theaterproduktionen tätig, seitdem Zusammenarbeiten u. a. mit Mikael Serre, Thomas Ostermeier, Marius von Mayenburg, Falk Richter und Yael Ronen, mit der er seit 2015 regelmäßig zusammenarbeitet.

Thomas Ziesch (Kampfchoreografie) wuchs in der Nähe von Dresden auf und studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig. Schon während der Ausbildung bildete er sich als Fecht- und Kampfchoreograf für Bühne und Film weiter. Als Schauspieler war Thomas Ziesch in den letzten Jahren u.a. bei den Störtebeker Festspielen in Ralswiek/Rügen zu sehen, als Kampfchoreograf war er u.a. für die Bühnenkämpfe in dem Musical „3 Musketiere“ auf der Freilichtbühne des Staatstheaters Augsburg verantwortlich sowie für die Kämpfe in den Inszenierungen „König Lear“ am Thalia Theater Hamburg u.v.m.