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Jeden Tag treffen neue Pakete im alten Feuerwehrhaus ein. Es gibt viel auszupacken. Und die Vorfreude bei Andrea und Alexander Borchard steigt, und steigt, und steigt…

Es ist schon begeisternd, wie Andrea und Alexander Borchard mit dem alten Feuerwehrhaus in der Wesenberger Bahnhofstraße (Strelitzius berichtete) umgehen. Besseres könnte dem Gebäude nicht passieren, das die Hoteliers besenrein von den Kameradinnen und Kameraden übergeben bekommen haben und nun Stück für Stück für ihre Zwecke umgestalten. Seit ein paar Tagen ist es eingerüstet und glänzt bereits in seiner neuen leuchtend grauen Fassadenfarbe, die dem FamilyHus der Hoteliers in der Wesenberger Innenstadt angepasst ist. Die drei Tore bleiben übrigens rot, sie sollen an die Feuerwehr erinnern, wie Strelitzius heute bei einem Baustellenbesuch erfuhr. Dieser Tage erhält das Haus noch eine Photovoltaikanlage.

Auch innen sind die Arbeiten weit vorangeschritten. Inzwischen sind die ersten Mieter, ein Paar, im ersten Stockwerk eingezogen. Eine weitere Familie mit vier Kindern wird folgen, gegenwärtig richten die Handwerker die attraktive Wohnung auf der kompletten Dachetage her. Wobei die Mieter selbst, sämtlich Mitarbeiter bei den Borchards, letzte Hand anlegen. “Sie dürfen ihr Zuhause selbst gestalten, schließlich sollen sie sich hier wohlfühlen”, so Andrea Borchard. Personal heute sei wertvoller denn je, entsprechend pfleglich müsse man es auch behandeln, sonst könne man sein Unternehmen gleich aufgeben. Das Familotel Borchard’s Rookhus beschäftigt ein Team von 46 Mitarbeitern aus einem halben Dutzend Ländern. Den Angestellten stehen unter anderem 14 Personalwohnungen zur Verfügung, aber auch beispielsweise Dienstwagen, um zum zwischen Wesenberg und Zwenzow liegenden Hotel und wieder nach Hause zu kommen. Kinder mit zur Arbeit bringen, auch kein Problem.

Zurück zum alten Feuerwehrhaus, mit dem sich die Borchards auch ein Stück unabhängiger machen. Über die Backstube im Obergeschoss war an dieser Stelle bereits zu lesen. Hier wird künftig Kuchen und andere Süßware für das Hotel hergestellt, zugleich ist es eine Adresse für die Rookhus-Familienprogramme. Und während sich die Lütten hier nach Herzenslust dem Backen hingeben können, haben die Eltern gleich nebenan einen attraktiven Aufenthaltsbereich.

Herantasten: “Das ist schon ein ganz anderes Metier”

Im Erdgeschoss entsteht neben dem Winterlager eine eigene Wäscherei mit An- und Auslieferungsschleuse sowie Bügelzone. “Unsere Wäsche ist sehr speziell. Stillkissen, Lätzchen, Wickeltischauflagen beispielsweise gehören auch dazu, da tun sich die meisten Wäschereien schwer. Auch wissen wir nicht, wo die Energiekosten den einen oder anderen Anbieter noch hintreiben. So setzen wir lieber auf eine hauseigene Lösung”, erläutert Alexander Borchard. Bäckerei und Wäscherei seien übrigens aus dem bereits vorhandenen Personalbestand zu betreiben, entsprechende Arbeitszeitreserven wären vorhanden. Über allem stehe natürlich, dass “wir uns erst langsam herantasten müssen. Das ist hier schon ein ganz anderes Metier”, ergänzt Andrea Borchard.

Schon bald könnte es losgehen, wenn da der überlastete regionale Energieversorger nicht wäre. Für Wäscherei und Bäckerei braucht es nämlich Starkstrom, und der liegt nicht an und auch nicht ein paar Meter entfernt. Ein Kabel muss erst unterirdisch in die Bahnhofstraße geführt werden, ein enormer Aufwand. Die Realisierung steht momentan noch in den Sternen, aber die Hoteliers lassen sich dadurch die gute Laune nicht nehmen. Da denken sie lieber über die Nutzung des Außenreviers nach. Die Ideen gehen ihnen mit Sicherheit nicht aus.