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Deutsche Tanzkompanie und Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz laden mit freundlicher Unterstützung des Fördervereins Landestheater Mecklenburg e.V. am Sonntag, dem 18. Juni, um 11 Uhr, zu einer besonderen Matinee ins Kulturquartier ein. TANZ – EIN LEBEN blickt mit Gesprächen, persönlichen Erinnerungen und Film(ausschnitten) auf ein besonderes Kapitel in der Geschichte von Tanz und Ballett in Ostdeutschland. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht Thomas Vollmer, der gerade erst seinen Abschied von der Neustrelitzer Kompanie und von der Bühne bzw.
dem Berufsleben nahm. Es musiziert Torsten Harder. Der Eintritt ist frei. Anmeldung unter info@kulturquartier-neustrelitz.de oder 03981-23909-99.

“Mit Meistertänzer Thomas Vollmer und anderen prominenten Gästen, wichtigen Gestaltern der Tanzszene, wollen wir auf (s)eine große Bühnenlaufbahn blicken”, schreibt mir Marco Zabel, Geschäftsführender Direktor der Deutschen Tanzkompanie. “Dazu gehören die Anfänge, nicht zuletzt aber die Zeit nach 1990. Und damit auch der Blick auf Tanz und Tanztheater in der DDR sowie im vereinten Deutschland.” Eine besondere Rolle spiele dabei das Tanztheater in der Prägung durch Tom Schilling, das auch einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung der Deutschen Tanzkompanie hatte.

“Wir erleben die Kunstform Tanz bzw. Ballett in in einem steten Veränderungsprozess, in dem Institutionen und Personen große Aufmerksamkeit genießen können. Meist geschieht dies aber ganz auf das Jetzt und Heute bezogen. Wie flüchtig gerät da oft auch der Blick auf gerade erst Gefeiertes, wird gar völlig übersehen”, so mein Blogpartner weiter. “Das zuletzt viel beschworene Kulturerbe Tanz in Ostdeutschland bleibt auch in der Fachwelt oft auf wenige Orte und Namen fokussiert. Große Bedeutung kommt dabei der Entstehung der Moderne zu, hier werde im Rahmen von Archivalisierung um Anknüpfungspunkte und Traditionslinien gerungen. Die jüngere (damit verbundene) Tanzgeschichte gerate dabei schnell aus dem Blick.” Tanz in und aus Ostdeutschland werde manchmal auch schlicht „vergessen“ oder holzschnittartig „erzählt“. Und wie schnell gehe mit der „Breite“ auch die „Spitze“ in einer sehr reichen Kulturlandschaft verloren. Noch schneller aufgrund von Umbrüchen in Politik und Verwaltung nach 1989 und infolge von immer neuen Sparmaßnahmen.

Wenn „Tanz in Ostdeutschland“ auch keinen Vergleich zu scheuen brauche, so kommt es doch zuallererst darauf an, das Eigene zu erzählen, sich zu erinnern und zu vergewissern – bevor irgendwann Historiker nach Spuren suchen (und voller Erstaunen fündig) werden. Einen kleinen Beitrag dazu soll die Veranstaltung TANZ – EIN LEBEN in Neustrelitz leisten.