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Diskussion, Europa, Film, Kultur, Mecklenburgische Seenplatte, Neubrandenburg

Rund gemacht wird die Veranstaltungsreihe „dokART-Zukunftstreff“ des Filmvereins Latücht nach verschiedenen Stationen zu verschiedenen Themen am Donnerstag, 24. November, um 16 Uhr, in der Hochschule Neubrandenburg. Thema ist Europa mit drei Fragezeichen im Titel „Europa – Vision? Utopie? Wirklichkeit?“, weitergeführt zur Vision in der Unterzeile: „Die Zukunft wird grenzenlos“.
Wir können uns jetzt ohne Einschränkungen durch Europa bewegen, leben, arbeiten. Doch dass das nicht selbstverständlich ist, zeigt seit einem dreiviertel Jahr der Krieg in der Ukraine. Europäische Solidarität ist kein Selbstläufer. So vielfältig wie europäische Staaten sind, so vielfältig ist die Sicht der Menschen, auch in unserer Region. Und genau da setzt der Zukunftstreff an: Es geht um den Austausch der Sichtweisen.
Impulse setzen zu Beginn der Veranstaltung zwei Kurzfilme. In „No Man’s Land” (B 2019, 20 Minuten) spricht Charlotte Müller das Thema Samenspende an. Die Filmemacher Silvia Amancei und Bogdan Armanu stellen in ihrem Videoessays “(How to) Migrate towards a Future?” (R 2019, 17 Minuten) die innereuropäische Wirtschaftsmigration dar.
Nach dem Filmgespräch mit der Berlinerin Nora Molitor folgt ein Referat von Michael Kurzwelly. Der Aktionskünstler hat mit der Gründung des Fantasieorts „Slubfurt“ – eine fiktive Stadt gebildet aus Slubice und Frankfurt (Oder) – viel bürgerschaftliches Engagement in die Grenzregion gebracht, erhielt den Bundesverdienstorden und machte mit weiteren Wirklichkeitskonstruktionen wie die Projekte „weisse zone“ und „Loch Netz“ von sich reden.
Blick über den Tellerrand
Kreativ aktiv kann dann jeder beim „World Café“ werden mit dem Austausch zu bestimmten Teilthemen, im Wechsel und zeitlich begrenzt. Betreut werden die jeweiligen Tische von den später auch im Podium sitzenden Gästen. Dazu gehört Manuela Boikow. Die Polnischlehrerin arbeitet u.a. mit einem deutschpolnischen Lernprogramm am Greifen-Gymnasium in Ueckermünde. Ebenfalls den Blick über den Tellerrand hat Sabine Fritsche. Seit 2016 ist sie als Incoming Koordinatorin in der Hochschule Neubrandenburg für ausländische Studenten zuständig. Garantiert ein Europakenner ist der Wismarer Steffen Dobbert mit dem Studiumabschluss Master of European Studies und mit mehr als 50 Recherchereisen quer durch Europa. Mit diesen Erfahrungen schrieb er zahlreiche Bücher. 2022 erschien „Ukraine verstehen – Geschichte, Politik und Freiheitskampf“.
Nachdem die drei Gäste die Ergebnisse vom „World Café“ vorgestellt haben, beendet eine Podiumsdiskussion die vom Schweriner Christoph Wunnicke moderierte Veranstaltung mit einem Eintritt von drei Euro in der Hochschule. Danach sind alle Interessierten herzlich eingeladen zur Abschlussfeier vom 3. „dokART-Zukunftstreff“ im Latücht.