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Der Wasserhaushalt im Boden von Mecklenburg-Vorpom­mern hat sich in seiner Gesamtheit betrachtet im vergange­nen Jahr leicht erholt. Dies ist das Ergebnis einer Bilanz des hydrolo­gischen Jahres (November 2020 bis Oktober 2021), die vom Umweltministe­rium vorgenommen wurde.

„Die Summe der Nieder­schläge entsprach in großen Teilen Mecklenburg-Vorpom­merns in etwa dem langjährigen Mittel. Nach den eher trockenen letzten zwei Jahren zeigt der Dürremonitor des Helmholtz-Instituts nunmehr nur noch für den äußersten Nordosten, insbesondere die Insel Usedom, und den äußer­sten Süd­westen, wo die geringsten Niederschläge zu verzeich­nen waren, eine außergewöhnliche oder extreme Dürre im Gesamtboden an“, erklärte der zuständige Minister Dr. Till Backhaus.

Die Niederschläge in den vergangenen Tagen hätten dazu geführt, dass der Oberboden in ganz MV weitest­gehend wassergesättigt ist, sagte er weiter. Teilweise seien im Osten des Landes bereits Anfang November deutlich über 50 bis fast 100 Prozent des üblichen Niederschlags für diesen Monat gefallen. Die starken, von West nach Ost zunehmenden Regenfälle hätten zudem weitgehend zu einer Erhöhung der Wasser­führung der Fließgewässer geführt. „So liegen deren Wasserstände landesweit im Mittelwasserbereich oder vor allem im Osten des Landes sogar darüber“, so Backhaus.

Auch in den Standgewässern zeichne sich eine Verbesse­rung der Lage ab: „So liegt der Wasserstand des Schweriner Sees mit aktuell 99 cm am Pegel im Zielbereich für den Monat November. In den Mecklenburger Oberseen stieg der Wasserstand gegenüber dem Vorjahr um 20 cm und erreich­te damit das Niveau des langjährigen mittleren Niedrig­wasser­standes, nachdem er in den vergangenen Jahren seit 2018 stark abgesunken war“, erläuterte der Minister.

Backhaus bilanzierte, dass sich die Wasser­stände an vielen Grundwassermessstellen zum Ende des hydrologischen Jahres 2021 noch immer auf niedrigem Niveau befänden. Die Defizite konnten auch durch die Niederschläge seit November 2020 nicht ausgeglichen werden. Aber: Zumindest in den oberflächennahen Grundwasser­leitern sei es durch die Nieder­s­chläge der vergangenen Wochen zu einem Stopp der sinkenden Grundwasserstände gekommen. In den mittleren und tieferen Grundwasserleitern sei eine Trendumkehr aber nicht zu verzeichnen. „Die Reaktionszeiten sind hier sehr lang. Für einen nachhaltigen Wiederanstieg der Grundwasserstände müsste es mehrere Jahre entsprechend große Niederschlagsmengen geben, so dass das Wasser bis in große Tiefen gelangen und dort die Grundwasserleiter wieder füllen kann“, sagte Backhaus.