Schlagwörter

, ,

Stephan Bünning

Im März waren in der Seenplatte 341 Menschen weniger arbeitslos gemeldet als im Februar, insgesamt 12.475. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 9,6 Prozent. Im Vergleich zum März des Vorjahres sind es 1.072 Arbeitslose mehr.

Trotz der Eindämmungsmaßnahmen in der andauernden Covid-19-Pandemie haben die Vorboten der saisonalen Frühjahrsbelebung die Arbeitslosenzahlen im März in der Seenplatte wieder unter die 12.500er Marke sinken lassen. So hat die Zahl der Arbeitsaufnahmen deutlich zugenommen, die Entlassungen abgenommen und die Stellenanzeigen sind auf Vorkrisenniveau“, so der Vizechef der Neubrandenburger Arbeitsagentur Stephan Bünning auf der monatlichen Pressekonferenz zur Situation auf dem Arbeitsmarkt.

Insbesondere trage das Kurzarbeitergeld dazu bei, „dass der Arbeitsmarkt den Corona-Maßnahmen relativ gut stand hält“, betont Bünning. „Mussten sich zum Anfang dieses Jahres noch 1.300 Männer und Frauen nach dem Verlust ihres Jobs arbeitslos melden, war es im März mit 658 die Hälfte. Und konnten im Februar 503 Männer und Frauen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme eines neuen Jobs beenden, waren es in diesem Monat mit 804 fast doppelt so viele.“

Ohne Kurzarbeit läge die Arbeitslosigkeit noch einmal deutlich höher. Im März wurde für 323 Menschen im Landkreis vorsorglich Kurzarbeit angezeigt – 1.904 weniger als im Februar. Nach aktuellen Hochrechnungen befanden sich im Oktober 2020, 2.065 Mitarbeitende – aus 437 Unternehmen – in Kurzarbeit.

Auswirkungen der Pandemie auf die Langzeitarbeitslosigkeit

Die Langzeitarbeitslosigkeit hat seit 2005 kontinuierlich abgenommen. Die stabile Arbeitsmarktlage der vergangenen Jahre hat die Beschäftigungsaufnahme von Langzeitarbeitslosen begünstigt. „Der Arbeitsmarkt in der Seenplatte ist keinesfalls immun gegen die durch Corona ausgelöste Krise,“ sagt Bünning.

Die Pandemie habe im Frühjahr (April und Mai) 2020 zu einem ungewöhnlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit geführt. Mit etwas zeitlichem Abstand sei auch die Zahl der langzeitarbeitslosen Menschen wieder deutlich gestiegen. Im März 2021 lag die Zahl langzeitarbeitsloser Menschen bei 5.374 und damit fast so hoch wie zuletzt im Juni 2018 (5.404). Bünning abschließend: „Dabei wirken zwei Faktoren besonders: Langzeitarbeitslose, die es ohnehin schwerer auf dem Arbeitsmarkt haben, können ihre Arbeitslosigkeit nicht beenden. Gleichzeitig stellen Betriebe wegen der unsicheren wirtschaftlichen Lage weniger Menschen neu ein. Damit steigt auch das Risiko, dass aus Kurzzeitarbeitslosen Langzeitarbeitslose werden. Die Übertritte in Langzeitarbeitslosigkeit haben sich zuletzt deutlich erhöht.“