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Die Annalise-Wagner-Stiftung aus Neubrandenburg vergibt im Jahr 2016 zum 25. Mal den ersten neuen Kulturpreis, der nach 1990 im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern ins Leben gerufen wurde. Er geht an die Kunsthistorikerin Dr. Friederike Drinkuth für ihre historisch-biografische Skizze über Herzogin Dorothea Sophie von Mecklenburg-Strelitz (1692-1765), in der die Schweriner Kunsthistorikerin ein Kapitel aus der frühen Landesgeschichte von Mecklenburg-Strelitz und die Entstehungsgeschichte der barocken Residenzstadt Neustrelitz völlig neu beleuchtet. Der mit 2500 Euro dotierte Annalise-Wagner-Preis ist ein Vermächtnis der Neustrelitzer Heimatforscherin Annalise Wagner (1903-1986). Er macht aufmerksam auf Texte, die für das „Gedächtnis der Region Mecklenburg-Strelitz von besonderem Wert sind“ (A. Wagner).
„Männlicher als ihr Gemahl“ ist der beziehungsreiche Titel des unmittelbar vor seiner Veröffentlichung im Thomas Helms Verlag Schwerin stehenden Buches, das herausgegeben wird mit der Schlösserverwaltung „Staatliche Schlösser und Gärten Mecklenburg-Vorpommern“. Der Titel macht neugierig darauf, „dass sich hinter dem Namen Dorothea Sophie eine der denkwürdigsten Persönlichkeiten des Herzogtums Mecklenburg-Strelitz verbirgt“, wie die Autorin schreibt. Dr. Friederike Drinkuth gelingt es erstmals, eine These zu beweisen, der bereits unter anderen die Stifterin des Preises auf der Spur war: Die in der Öffentlichkeit bisher kaum bekannte Herzogin Dorothea Sophie war bei weitem nicht nur „Gemahlin Adolf Friedrichs III. von Mecklenburg-Strelitz (1686-1752)“, sondern „die eigentliche Regentin des Landes und die Begründerin der Residenzstadt Neustrelitz“, heißt es in dem Buch.
Dr. Friederike Drinkuth ist als Kunsthistorikerin eine ausgewiesene Expertin für mecklenburgische Schlösser aus dem 18. Jahrhundert und leitet das Referat „Staatliche Schlösser und Gärten in Mecklenburg-Vorpommern“ im Finanzministerium Mecklenburg-Vorpommern. Zur öffentlichen Verleihung des 25. Annalise-Wagner-Preises lädt die Annalise-Wagner-Stiftung herzlich ein am 25. Juni um 16 Uhr im Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz in Neustrelitz.
Ich freue mich sehr über die verdiente Ehrung für Dr. Friederike Drinkuth. Zuletzt haben wir uns bei der Eröffnung des Kulturquartiers in Neustrelitz getroffen und miteinander gescherzt. Mich hatte einmal mehr ihre unglaublich kommunikative Art begeistert. Die war mir schon bei früheren Begegnungen auf der Mirower Schlossinsel aufgefallen. Unvergessen eine exklusive Führung durch das Schloss, wo die Kunsthistorikerin so plastisch aus der Mecklenburg-Strelitzer Geschichte in diesen Mauern erzählte, als sei sie ihr entsprungen. Ein außergewöhnliches Talent, das Friederike Drinkuth offenbar auch zu Papier bringen kann. Herzlichen Glückwunsch, Frau Doktor!