Was, Sie kennen Ulrike Liedtke nicht! Sie werden mit Sicherheit noch von ihr hören. Spätestens, wenn die SPD-Politikerin ihren Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde bekommt. Und dann sind wir Kleinseenplattler alle ein Runde mit stolz. Denn die ehemalige Chefin der Musikakademie und des Schlosstheaters Rheinsberg betreibt Wahlkampf vor dem roten Netto direkt an der B 198 in Wesenberg. Ulrike Liedtke empfiehlt sich im Februar 2016 zur Brandenburg-Wahl am 14. September.
Nun werden Sie abwinken und sagen, der frühe Vogel fängt den Wurm, äh, den Wähler. Ganz falsch! Im September ist gar kein Urnengang im Nachbarland. Ok, werden Sie dann sagen, sie ist fünf Monate drüber, das wird die Guinness-Redaktion kaum interessieren. Wieder Pustekuchen! Das Potsdamer Parlament ist zuletzt zwar tatsächlich im September gewählt worden, aber 2014.
Wir haben schon ganz andere Dinge unter Denkmalschutz gestellt. Warum nicht auch das Wahlplakat der Ulrike Liedtke? Schließlich hat sie sogar ein Direktmandat erkämpft. Und vielleicht wird ja eine saisonverlängernde Maßnahme daraus, wenn die Touris in Scharen zu Deutschlands beständigstem Wahlplakat pilgern. Was übrigens gut erhalten ist und locker noch mal so lange hängen kann, und länger. Wir würden Ulrike Liedtke sogar den Grenzübertritt verzeihen, bei dem sie möglicherweise hiesiges Wahlvolk verunsichert hat.
Sollten allerdings die Genossen der Landtagsabgeordneten doch noch beschließen, das Konterfei aus Wesenberg heim in die Wahlkammer zu holen, dann können sie gleich das Plakat vom Rheinsberger Weihnachtsmarkt mitnehmen. Es ist nicht zu verfehlen, hängt an der gleichen Laterne und ist, gemessen an seinem Gegenüber, mit Dezember 2015 noch fast brandaktuell.