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Unsere Oberligisten der TSG Neustrelitz haben leider nicht an den Auswärtserfolg zuletzt in Schwerin anknüpfen können. Im heutigen Heimspiel gegen die Eintracht aus Stahnsdorf unterlagen sie den Gästen im Parkstadion der Residenzstadt mit 0:2 (0:0).
Von Beginn an entwickelte sich ein munteres Spiel, bei dem die Gastgeber keinen Zweifel daran aufkommen ließen, hier als Sieger vom Platz gehen zu wollen. Druckvoll nach vorn orientiert, hatten die TSG-Kicker etwa ab der 30. Minute auch die größeren Spielanteile. Die erste Großchance gab es ebenfalls nach einer halben Stunde für die Platzherren. Justin Schultze war auf der linken Seite durchgebrochen, in seinen Schuss bekam aber einer der Stahnsdorfer mit letztem Einsatz noch ein Bein und blockte ihn ab. In der 37. Minute hat Artur Bednarczyk die Möglichkeit, per Kopf die Führung zu erzielen, der Ball landet aber genau in den Armen des Eintracht-Keepers. Die Stahnsdorfer in der ersten Hälfte im Abschluss keine Gefahr.
Das sollte sich nach der Pause ändern. In der 52. Minute setzt Felix Matthäs nach blitzschneller Kombination das Leder flach in die linke Ecke. Justin Borchardt zwischen den Pfosten der TSG dabei ohne Chance. Schon in der 54. Minute hätte die jetzt unter Reizstrom stehende TSG Neustrelitz die richtige Antwort geben können. Nach einem Foul an Schultze tritt Mannschaftskapitän Kevin Riechert den fällig Freistoß. Dieser ist gut platziert, aber der Stahnsdorfer Schlussmann Timo Habel kann den Ball noch an den Pfosten zur Ecke lenken.
Die TSG Neustrelitz explodiert jetzt förmlich, Power Play, Ecke auf Ecke. Coach Thomas Franke will das befeuern und bringt mit Pjotr Delner und Sebastian Jarosz für Artur Bednarczyk und Dennis Ladwig frische Kräfte. Neben den Verletzten leider kurzfristig erkrankt war Marcus Niemitz, der zweifache Torschütze von Schwerin hat zumindest mir heute sehr als Offensivspieler gefehlt. Den enormen Druck auf das Stahnsdorfer Tor haben unsere Jungs bis zum Abpfiff aufrechterhalten. Stattdessen treffen allerdings die Gäste in der 68. Minute zum 0:2. Der Ball von Luca Krüsemann schlägt wie aus dem Nichts an der selben Stelle ein wie beim Vorgänger. Einen “Riesen” hatte für die TSG noch Pjotr Delner aus vollem Lauf. Aber der Sympathikus ist per Kopf wesentlich erfolgreicher, mit dem Fuß verzog er in der 89. Minute doch um zwei, drei Meter.
TSG-Trainer Thomas Franke sprach im Gespräch mit Strelitzius von einer guten Leistung seiner Truppe. Es gibt keinen Grund, die Köpfe hängen zu lassen, auch wenn es bei uns einmal mehr an der Effektivität gemangelt hat”, so mein Blogpartner. “Wir belohnen uns einfach nicht. Zur Zeit nicht zu Hause, dafür auswärts”, so mein Blogpartner. Der Mannschaft könne und wolle er keinen Vorwurf machen. “Wir sind auf dem richtigen Weg, das kann ich nur immer wieder sagen.” Mein Blogpartner führte auch an, dass er die Mannschaft auf ein neues, erfolgversprechendes System umgestellt habe, das heute zum ersten Mal über die komplette Spielzeit durchgezogen wurde. Ansonsten könne er beiden Teams nur bescheinigen, ein attraktives, körperlich betontes Spiel abgeliefert zu haben.
Das vorletzte Wort heute von TSG-Sprecher Stephan Neubauer: “Bis zum 0:2 habe ich ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass wir heute als Verlierer vom Platz gehen. Wir haben uns einmal mehr selbst geschlagen. In Schlüsselsituationen überlegen wir einfach zu lange.”
Das letzte Wort gilt ausnahmsweise mir, und das zu Schiedsrichter Anton Winter. Der eben 18-jährige Unparteiische aus Berlin-Mahlsdorf hat heute seine erste Partie in der Fußball-Oberliga gepfiffen. Und das mit Bravour. Chapeau!
Am kommenden Sonnabend muss die TSG Neustrelitz (12.) bei Dynamo Schwerin (9.) antreten. Strelitzius lesen, (fast) dabei gewesen.

