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Dr. Cornelia Ruhnau

Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte nimmt die Inzidenz der Corona-Neuinfektionen rasant zu. Von der 41. bis zur 46. Kalenderwoche kam es zur Verzehnfachung der gemeldeten Fälle. Allein in der vergangenen Woche registrierte das Gesundheitsamt 1.212 Neuinfektionen.

Mittlerweile kommen auch die Labore mit der Analyse der PCR-Tests kaum noch hinterher. Es kann bisweilen bis zu 48 Stunden dauern, bevor das Ergebnis beim Gesundheitsamt vorliegt. Die meisten Infektionen geschehen im privaten Umfeld und werden dann weitergetragen. „Die Infektionsquelle ist meistens nicht mehr erkennbar, und somit handelt es sich um ein diffuses Geschehen“, wie die Leiterin des Gesundheitsamtes Dr. Cornelia Ruhnau betont.

Die Menschen, die sich angesteckt haben, haben jetzt weit mehr Kontakte als bei der Pandemie-Welle im Januar dieses Jahres. Die Infektionsverbreitung kann so nicht mehr eingedämmt werden, heißt es aus dem Landratsamt.

In der 47. Kalenderwoche wurden 40 Schulen und 13 Kindereinrichtungen mit Corona-Einträgen gemeldet. Hier liegt der Fokus im Hort und bei den Freizeittätigkeiten. Besonders auffällig ist das Infektionsgeschehen bei Sportgruppen und Chören.

Auch Ansteckungen in Senioren- und Pflegeheimen spielen zunehmend eine Rolle. „Aktuell beobachten wir in 12 Senioren- und Pflegeheimen einzelne Geschehen, zwei Eirichtungen haben größere Ausbrüche gemeldet. 14 Senioren-und Pflegedienste sind betroffen sowie 6 Wohngruppen und betreutes Seniorenwohnen.

„Ich kann deshalb nur den dringenden Appell wiederholen: Bitte vermeiden Sie so weit wie möglich Kontakte, Feiern oder sonstige Zusammenkünfte, sonst schaffen wir es nicht, das Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen“, so Dr. Ruhnau. „Dabei sollte sich jeder – egal ob geimpft oder nicht geimpft – in diesen Tagen sehr zurückhalten und besonders achtsam mit Blick auf die bekannten Hygienemaßnahmen sein. Denn ein weiteres Problem sind die Arbeitswelt und die Kontakte der Kollegen untereinander. Häufige Infektionsorte sind Weiterbildungen und Versammlungen. Auch sollte sich jeder überlegen, ob er wirklich dringend zum Arzt gehen muss, oder ob eine Regeluntersuchung vielleicht besser verschoben werden kann, denn im Wartebereich lässt sich nicht immer der notwendige Abstand wahren.“