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Ich will mich weiß Gott nicht mit ihm anlegen. Der Chefkoch des Restaurants „Terra“ im Hotel „Kouros“ in Faliraki auf der griechischen Ferieninsel Rhodos (Strelitzius berichtete) ist schon einer der ganz Guten seiner Branche. Ich Winzling hätte mich vor ihm verneigt, wären wir einander vorgestellt worden. Allein, ich habe in der mir manchmal eigenen Zurückhaltung nicht darum gebeten.

Trotzdem, sein Verhältnis zur Pasta ist nicht meine Haltung zur Nudel. Er ertränkt sie in dicker Sauce, ich mag sie gern benetzt und tunke sie. Einmal habe ich dem Chef de Cuisine seine Carbonara mit einem „too much“ sogar in die Küche zurückgeschickt. Wem so ziemlich alle Kräuter dieser Welt vor der Tür wachsen, der läuft auch noch Gefahr, sich zu überwürzen.

Kaum zurück in der Wesenberger Heimat, wurde quasi als Wiedergutmachung in der Strelitzius-Küche genudelt, auch wenn für eine Eigenproduktion des Teiglings diesmal keine Zeit blieb. Der griechische Profi hatte da auch bloß ins Supermarktregal gegriffen. Ich habe zwei rote, eine gelbe und eine grüne Paprika entkernt und in mundgerechte Stücke geschnitten. Außerdem wurden eine Stange Lauch in dünne Scheiben verwandelt und drei Knobizehen feingehackt.

Paprika und Lauch sowie die Knobistückchen habe ich in Öl ein paar Minuten angedünstet. Dann habe ich drei Esslöffel Rotweinessig und den Inhalt einer Büchse geschälter Tomaten dazugegeben. Die Tomaten zerkleinern. Das Ganze habe ich mit Salz, Pfeffer, Zucker und einem Esslöffel Aceto balsamico abgeschmeckt. Jetzt die Sauce eine Viertelstunde lang köcheln lassen.

Dann habe ich noch eine getrocknete gehackte Chilischote samt Körnern daruntergegeben und zum Finale vier Esslöffel eingelegte Kapern und einige in Öl eingelegte getrocknete Tomaten untergerührt. Die Kapern zerschneiden, so entfalten sie ihr Aroma besser.

Unterdessen 400 Gramm Spaghetti bissfest kochen, leider hatte ich nur Linguine (zu dünn), und mit der Gemüsesauce anrichten. Mit gehobeltem Käse überstreuen, mit Petersilie dekorieren, und beste Grüße von Herd zu Herd nach Faliraki auf Rhodos!

Im „Terra“ gab es noch eine von mir nicht minder verehrte Beiköchin, die zum Frühstück Wunsch-Omelettes gemacht hat wie keine Zweite. Wäre glatt ein Video wert gewesen. Aber das ist schon wieder eine neue Geschichte.