Schlagwörter

, , , , , ,

Andreas Ulbrich (Der Alpenkasper) führt am morgigen Mittwoch um 20 Uhr in der Kirche Priepert das Schauspiel „Dr. Faustus Höllenfahrt“ auf. Die Vorstellung dauert ca. anderthalb Stunden (inklusive Pause). Einlass ist ab 19.30 Uhr. Karten gibt es im Vorverkauf in den Touristinformationen Wesenberg und Mirow oder an der Abendkasse für zehn Euro pro Person.

Sicher ist, dass in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts ein Dr. Faust durch Deutschland zog, auf Jahrmärkten wundertätige Tinkturen verkaufte und mit Schwarzkünstlereien Leute beeindruckte. Dem Faust, von dem nicht sicher ist, ob er wirklich ein Doktor der Wissenschaften war, ging der Ruf nach, mit dem Teufel im Bunde zu sein. Er starb wahrscheinlich um 1540. Überliefert wurde die Geschichte schriftlich, zum Beispiel durch das Volksbuch, aber auch durch wandernde Theatertruppen und vor allem von Puppentheatern.

Spätestens mit dem Beginn des 17. Jahrhunderts wurde überall im deutschen Sprachraum die Geschichte vom Dr. Faust von wandernden Theatertruppen gespielt, und egal, ob es Schauspieler, Marionetten- oder Handpuppenspieler waren, der Hanswurst, oder später der Kasper, war immer dabei. Im 18. Jahrhundert wurde der Hanswurst von den Schauspielbühnen verbannt. Im Puppentheater blieb er.

Das Puppentheater von Andreas Ulbrich orientiert sich in der Struktur an den alten überlieferten Puppenspielen, allerdings hat er, wie die Puppenspieler zu allen Zeiten, Zeitbezüge in die Handlung eingefügt. So verfällt der Faust dem gentechnischen Machbarkeitswahn, während Kasper bei Erlebnistourismus und Techno seine Gesundheit riskiert. So (ähnlich) sah Goethe den Faust. Ein komödiantisches Spektakel nach einem großen Stoff. Danach steht der Puppenspieler gern noch zum Gespräch über die Geschichte des Puppentheaters und des Faust-Stoffes zur Verfügung.