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Albrecht Pyritz, Chef im Kulturquartier, zeigt einen Kinderkopf des späteren Großherzogs Adolf Friedrich V. für die Dauerausstellung.

Albrecht Pyritz, Chef im Kulturquartier, zeigt einen Kinderkopf des späteren Großherzogs Adolf Friedrich V. für die Dauerausstellung.

Das Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz wird Ende des 1. Quartals kommenden Jahres voll in Funktion sein. Dem vorgelagert ist noch eine etwa vierwöchtige Testphase, um alle unliebsamen technischen Überraschungen auszuschalten. Das hat mir der Chef des Hauses, Albrecht Pyritz, verraten. Er war so freundlich, mich nach der Teileröffnung am zurückliegenden Wochenende zu einem ausgiebigen Gespräch und einer exklusiven Führung zu empfangen.

Die lichtdurchfluteten Räume der Stadtbibliothek machen den Besuch zu einem Vergnügen und laden zum Verweilen ein.

Die lichtdurchfluteten Räume der Stadtbibliothek machen den Besuch zu einem Vergnügen und laden zum Verweilen ein.

Pyritz bezeichnete es als folgerichtig, dass das Kulturquartier unfertig eingeweiht worden ist. „Die Mitarbeiter sind ja drin und die ersten Einrichtungen arbeiten.“ Hingegen habe er nichts davon gehalten, die künftige Dauerausstellung kleckerweise zu öffnen. „Zwei der vier Räume hätten wir zum 3. Oktober einrichten können.“ Der Direktor selbst sitzt übrigens immer noch im alten Museum auf der anderen Straßenseite. Von hier aus laufe die gesamte Planung und Koordination der Schau zur Landesgeschichte. Momentan ackern die Macher an der Schlusskorrektur der Texte.

Der Arbeitsplatz der unvergessenen Strelitzer Heimatforscherin Annalise Wagner st ein besonderer Blickfang.

Der Arbeitsplatz der unvergessenen Strelitzer Heimatforscherin Annalise Wagner ist ein besonderer Blickfang.

Die Dauerausstellung wird sich über vier Räume mit einer Gesamtfläche von 500 Quadratmetern erstrecken und rund 800 Objekte zeigen. Von der Landesgründung kommt der Besucher nach Neustrelitz als Residenzstadt des Großherzogtums. Saal 3 ist dem 19. Jahrhundert gewidmet, Saal 4 bietet der Zeit von der Auflösung des Fürstentums bis zum wiedervereinigten Deutschland Platz. Überall werden Medienstationen in die Vergangenheit führen. Einen virtuellen Rundgang durch das Schloss unternehmen, eine Kutschfahrt durch das alte Mecklenburg-Strelitz erleben oder auch  Zeitzeugen zuhören, die Exposition bietet jede Menge Attraktionen.

Sie sind die Ersten im Magazin, weil sie zu groß sind für die Ausstellung: die von Albert Wolff 1852 geschaffenen Originalbüsten des Großherzogs Carl (rechts) und seines ältesten Sohnes Carl.

Sie sind die Ersten im Magazin, weil sie zu groß sind für die Ausstellung: die von Albert Wolff 1852 geschaffenen Originalbüsten des Großherzogs Carl (rechts) und seines ältesten Sohnes Carl. Kopien stehen am Neustrelitzer Buttelplatz.

Albrecht Pyritz hat mich auch in die Kellerräume des Kulturquartiers gucken lassen, die unter anderem als Magazin dienen. Unverzichtbar, denn der Fundus des Museums umfasst natürlich wesentlich mehr, als in der Ausstellung gezeigt werden kann. Im Obergeschoss warten noch leere Räume neben dem schon arbeitenden Karbe-Wagner-Archiv auf  den Umzug des Theaterarchives. Und die kahlen Wände überall sind auch noch aufnahmefähig. Natürlich muss hier Augenmaß walten und der einzigartigen Architektur Tribut gezollt werden.

Jasmin Tegler-Loewié ist die erste Studentin, die die Vorzüge des Kulturquarters zu schätzen weiß und hier ihre Hausarbeiten für die Uni in Rostock erledigt.

Jasmin Tegler-Loewié ist die erste Studentin, die die Vorzüge des Kulturquarters zu schätzen weiß und hier ihre Hausarbeiten für die Uni in Rostock erledigt.

In der wunderschönen Bibliothek begegnet mir die Neustrelitzerin Jasmin Tegler-Loewié. Die Studentin auf Lehramt an der Uni Rostock hat ihren Laptop angestöpselt und erledigt Hausaufgaben. „Ich habe echt schon darauf gewartet, dass das Kulturquartier endlich eröffnet“, sagt sie. „Das sind hier wirklich tolle Bedingungen.“ Zum Abschluss meiner Visite hätte ich mir gern noch eine Kleinigkeit im Café gegönnt und meinen Blick durch die Panoramascheiben über den Hof schweifen lassen. Aber auch auf die gastronomische Seite des Quartiers  muss ich ebenfalls bis zum Frühjahr warten. Und die Freifläche braucht auch noch ein bisschen. Später soll es dort sogar mal Liegestühle geben. Und mehr Bäume…

Noch fehlt es an der Außenwerbung. Vor der Tür zur Alten Post soll eine Stele künftig die Besucher unübersehbar anlocken. Außerdem wird ein Banner die Schlossstraße überspannen.

Noch fehlt es an der Außenwerbung. Vor der Tür zur Alten Post soll eine Stele künftig die Besucher unübersehbar anlocken. Außerdem wird ein Banner die Schlossstraße überspannen.