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Im September waren in der Seenplatte 256 Menschen weniger arbeitslos gemeldet als im August, insgesamt 10.823. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 8,4 Prozent. Im Vergleich zum September des Vorjahres sind das 201 Arbeitslose oder zwei Prozent mehr.

Arbeitsagenturchef Thomas Besse: „Der Arbeitsmarkt im Seenplattelandkreis erlebte im September die übliche saisonale Belebung nach der Sommerpause, trotz der herausfordernden Umstände. Allerdings sind erste Anzeichen einer Konjunkturflaute erkennbar, wenn auch noch nicht deutlich spürbar. Auffällig war jedoch, dass die Zahl derjenigen, die aus der Arbeitslosigkeit heraus eine neue Beschäftigung fanden, in noch keinem September so niedrig war wie in diesem Jahr (Durchschnitt der vergangenen sieben Jahre: 806). Dies spiegelt die veränderte Dynamik auf dem Arbeitsmarkt wider und deutet darauf hin, dass Unternehmen bei Neueinstellungen von arbeitslosen Personen vorsichtiger agieren. Dennoch zeigt sich der Arbeitsmarkt weitgehend solide, während wir in den Herbst übergehen.“

In Anbetracht der Spätsommerbelebung am Arbeitsmarkt äußerte sich Besse vorsichtig optimistisch: “Besonders erfreulich ist der überproportionale Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit, die im Vergleich zum Vormonat um 85 Personen oder 7 Prozent gesunken ist. Insbesondere junge Menschen, die nach ihrer Ausbildung vorübergehend arbeitslos waren, haben nun wieder eine Arbeitsstelle gefunden. Dies zeigt, dass Unternehmen die Gelegenheit genutzt haben, engagierte junge Fachkräfte einzustellen.“

Verhaltener Optimismus beim Agenturchef

Trotz der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen, über die Unternehmen aufgrund des konjunkturellen Gegenwinds berichten, spiegelt sich dieser bisher nur vereinzelt in den Arbeitsmarktzahlen wider. “Wir werden genau beobachten, ob die Herbstbelebung, auf die die ersten Anzeichen im September hindeuten, anhält. Im September verzeichneten wir einen erfreulichen Anstieg von 24 Prozent bei denjenigen, die erfolgreich aus der Arbeitslosigkeit heraus eine neue Beschäftigung gefunden haben. Gleichzeitig sank die Zahl derer, die sich nach dem Verlust ihres Arbeitsplatzes neu oder erneut arbeitslos melden mussten, um 21 Prozent. Beide Entwicklungen tragen zu einer gesteigerten Dynamik auf dem Arbeitsmarkt im September bei”, erklärte Besse. Er fügte hinzu: “Im Frühjahr gab es eine gewisse Zurückhaltung bei Neueinstellungen, was zu einer geringeren Dynamik auf dem Arbeitsmarkt führte. Jetzt, im Spätsommer, sehen wir jedoch eine leichte Belebung, was uns verhalten optimistisch stimmt.”

Mit Blick auf die kommenden Monate äußerte der Arbeitsagenturchef: “Für das kommende Winterhalbjahr erwarten wir aufgrund saisonaler Gegebenheiten einen üblichen Anstieg der Arbeitslosenzahlen. Darüber hinaus gestaltet es sich derzeit als äußerst herausfordernd, die Auswirkungen der wirtschaftlichen Lage auf den Arbeitsmarkt in den nächsten Monaten verlässlich einzuschätzen. Daher ist der Umfang dieser Veränderungen aktuell nicht seriös einzuschätzen. Diese Prognose ist auch deswegen besonders herausfordernd, da Unternehmen trotz erheblicher Belastungen viel tun, ihre Fachkräfte zu halten.” Besse unterstrich: „Unsere Analyse der Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt in der Seenplatte basiert ausschließlich auf Fakten, nicht auf subjektiven Einschätzungen.“