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Arbeitsmarkt, Ausbildung, Jobs, Mecklenburgische Seenplatte, Qualifizierung, Statistik, Wirtschaft

Im Mai waren in der Seenplatte 384 Menschen weniger arbeitslos gemeldet als im April. Insgesamt 11.010. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 8,6 %. Im Vergleich zum Mai des Vorjahres sind es 975 Arbeitslose mehr.
Stephan Bünning, Vizechef der Agentur für Arbeit Neubrandenburg, auf der monatlichen Pressekonferenz: „Im Mai ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen im Seenplattelandkreis wie für den Monat üblich gesunken. Trotz vieler Unwägbarkeiten, die derzeit die Wirtschaft in der Seenplatte und auch global bewegen, hat sich der Arbeitsmarkt bislang saisonüblich entwickelt – vom leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar und Februar, dann der spürbare Schub für die Beschäftigung durch die Frühjahrsbelebung im April und die dadurch in den vergangenen beiden Monaten sinkenden Arbeitslosenzahlen. Das ist eine gute Nachricht für uns in der Seenplatte.“
„Erfreulich sei“ – so der Vizeagenturchef – „dass die Arbeitslosigkeit bei allen Alters- und Personengruppen sinkt. Speziell die Arbeitslosigkeit bei den älteren Arbeitslosen – 55 Jahre und älter – hat im Vormonatsvergleich mit einem Minus von 137 oder 4,4 % – deutlich abgenommen. Damit ist die Arbeitslosigkeit bei dieser Personengruppe im Mai am kräftigsten gesunken.“
Bedarf an zusätzlichem Personal ungebrochen hoch
Über 3.100 freie Arbeitsstellen haben Unternehmen den Arbeitgeberservice-Teams gemeldet. „Zum überdurchschnittlich hohen Niveau des Vorjahres fehlen damit allerdings gut 240 Stellen in der Seenplatte“, so Bünning. Besonders im Baugewerbe, im verarbeitenden Gewerbe; im Gesundheits- und Sozialwesen; im Gastgewerbe; im Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen sowie im Gastgewerbe werden Mitarbeitende gesucht.
Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte mangelt es an Fachkräften. Vor allem im Bau- und verarbeitenden Gewerbe sowie in sozialen und technischen Berufen fehlen qualifizierte Menschen. Um dieser Situation erfolgreich zu begegnen, intensivieren die Arbeitsagentur und die Jobcenter im Landkreis ihre Bemühungen zur Qualifizierung von Arbeitslosen und Beschäftigten.
„Die Arbeitsagentur und die Jobcenter im Seenplattelandkreis erkennen die dringende Notwendigkeit“, sagte Bünning, „Arbeitslose und Beschäftigte gezielt in ihren Qualifikationen zu fördern, um ihnen bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu bieten. Dabei ist es von großer Bedeutung, die vorhandenen Potenziale zu nutzen und die Kompetenzen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu stärken. Denn die Fachkräftesicherung stellt eine der größten Herausforderungen für die kommenden Jahre dar, der wir uns im Landkreis verstärkt widmen müssen. Darum setzen die Arbeitsagentur und die Jobcenter auf eine intensive Qualifizierungsoffensive, um das Ungleichgewicht am Arbeitsmarkt auszugleichen und den Bedarf an gut qualifizierten Fachkräften zu decken.”
Breites Spektrum an Maßnahmen
Die Qualifizierungsmaßnahmen umfassen ein breites Spektrum an Angeboten, die individuell auf die Bedürfnisse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer abgestimmt werden. Dazu zählen berufliche Weiterbildungen, Umschulungen, Praktika und Coachings. „Unser Ziel ist es“, betonte Bünning, „die vorhandenen Fähigkeiten zu erweitern, neue Kompetenzen zu erwerben und somit die Beschäftigungsfähigkeit der Teilnehmenden nachhaltig zu verbessern.“ Und weiter sagte Bünning: „Durch die Qualifizierungsmaßnahmen erhalten Arbeitslose die Möglichkeit, sich auf dem Arbeitsmarkt neu zu positionieren und attraktive Beschäftigungsmöglichkeiten wahrzunehmen. Beschäftigte können durch gezielte Weiterbildungen ihre Karrierechancen erhöhen und den steigenden Anforderungen in der Arbeitswelt gerecht werden.“
Die Arbeitsagentur und die Jobcenter stehen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern während des gesamten Qualifizierungsprozesses beratend und unterstützend zur Seite. Gemeinsam werden individuelle Bildungswege erarbeitet und passende Qualifizierungsangebote vermittelt.
Arbeitgeber im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte werden ermutigt, von den Qualifizierungsmaßnahmen zu profitieren und eng mit den Arbeitgeberservice-Teams – von Arbeitsagentur und den beiden Jobcentern im Landkreis -zusammenzuarbeiten. „Durch die gezielte Förderung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern können Unternehmen ihre Fachkräftesicherung langfristig gewährleisten und gleichzeitig den regionalen Wirtschaftsstandort stärken“, ist sich Bünning sicher.
Schere zwischen angebotenen Stellen und Bewerbern am Ausbildungsmarkt
Zum Abschluss ging Bünning auf die Entwicklung am Ausbildungsmarkt im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte ein. “Unser Fokus liegt jetzt – zum Endspurt am Ausbildungsmarkt – darauf, jungen Menschen Möglichkeiten für eine qualifizierte Ausbildung zu bieten und den Übergang von der Schule in den Beruf erfolgreich zu gestalten. Hierbei setzen wir auf eine enge Zusammenarbeit mit Unternehmen, Schulen und anderen relevanten Akteuren, um den Ausbildungsmarkt im Landkreis zu stärken”, unterstrich Bünning. Aktuell sind noch 785 gemeldete Ausbildungsplätze unbesetzt. Ihnen stehen 607 ‚unversorgte‘ Bewerberinnen und Bewerber gegenüber. „Die Schere zwischen angebotenen Stellen und verfügbaren Bewerbern am Ausbildungsmarkt ist und bleibt ein zentrales Problem in der Seenplatte“, weiß Bünning. „Angesichts dieser Lage können wir es uns nicht erlauben, auch nur einen Jugendlichen zu ‚verlieren‘.”
„Ich möchte an die Personalverantwortlichen appellieren“, erklärte Bünning, “nutzen Sie, neben der Einstiegsqualifizierung (EQ), das Instrument der ‚assistierten Ausbildung‘. Mit der Assistierten Ausbildung unterstützen wir Sie – und Ihre Nachwuchskräfte – auf dem Weg zum Berufsabschluss. Wir helfen Ihnen dabei, dass Ihre Auszubildenden ihre Lehre erfolgreich abzuschließen. Auch Ihr Unternehmen kann davon entscheidend profitieren! Wenden Sie sich bei Fragen gerne an unsere Arbeitgeberservice-Teams von Arbeitsagentur und Jobcenter im Landkreis. Dort werden Sie kompetent beraten.“