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MV-Bildungsministerin Simone Oldenburg, Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte, die am Projekt „Als junger Mensch in der Shoah“ mitgewirkt haben, trauern um den Holocaust-Überlebenden Sally Perel. Der als „Hitlerjunge Salomon“ bekannt gewordene Perel starb mit 97 Jahren in Israel.

Ich hatte als Journalist Gelegenheit, Sally Perel 2008 im Neustrelitzer Carolinum kennenzulernen. Er trat damals bei der 2. International Summerschool des Gymnasiums auf. Die Sommerschule stand seinerzeit unter dem Titel “Lebensbilder als Vorbilder”, wie sich Schulleiter Henry Tesch noch an den Gast erinnert. Er hatte Perel bereits zuvor in Israel getroffen und an seine Schule eingeladen.

„Wir sind sehr traurig über diese Nachricht. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie“, sagte die Bildungsministerin im Namen aller, die am Projekt beteiligt waren. „Zugleich sind wir Sally Perel sehr dankbar, dass er bis ins hohe Alter von den schrecklichen Erlebnissen in seinem Leben berichtet hat. Immer wieder suchte er den Kontakt auch zu jungen Menschen. Wir sind berührt, dass Schülerinnen und Schüler im vergangenen Sommer die Gelegenheit hatten, ihre Fragen an ihn zu richten. Seine Erinnerungen bleiben in unseren Herzen und in dem digitalen Bildungsformat erhalten. Sie sind damit auch für nachfolgende Generationen verfügbar. Für unsere Erinnerungsarbeit ist das sehr wichtig, weil es immer weniger Zeitzeugen gibt, die persönlich berichten können“, so Oldenburg.

In dem digitalen Bildungsformat „Als junger Mensch in der Shoah“ geben sechs Zeitzeugen den Opfern und Verfolgten ein Gesicht. Über ein Klicktool stehen Videosequenzen und Kurzbiographien der Zeitzeugen zur Verfügung. Das Bildungsformat wird den Schulen im Laufe dieses Schuljahres für den Geschichtsunterricht zur Verfügung stehen. Schülerinnen und Schüler des Eldenburg-Gymnasiums Lübz und der Europaschule Rövershagen hatten daran mitgearbeitet.