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Der eine oder andere “Grenzgänger” war dann doch am gestrigen Adventssonntag in der gut besuchten Max-Schmeling-Halle in Sewekow dabei. Strelitzius hatte angesichts zähflüssigen Vorverkaufs noch einmal kräftig bei seinen Lesern die Werbetrommel für das Gastspiel der Kabarettisten von der Leipziger Pfeffermühle im Brandenburgischen gerührt. Er bleibt dem verdienstvollen Heimatverein mit Heidi Schäfer an der Spitze verbunden, der wieder für ein großes Kulturerlebnis gesorgt hat. “Corona hat die Leute auch dahingehend verändert. Sie entscheiden lieber kurzfristig”, kommentierte die Chefin erleichtert, dass nun doch kaum ein Stuhl leer geblieben war.
Was die Pfeffermüller mit ihrem Programm “5 % Würde” auf die Bühne bringen, ist politisches Kabarett vom Feinsten, ist Sonderklasse, ist purer Pfeffer auf dem Podium. Wer die vier Akteure – Elisabeth Sonntag, Rebekka Köbernick, Marcus Ludwig und Steffen Reichelt – gestern nicht erlebt hat, dem ist echt etwas entgangen. Das Quartett läuft zur Hochform auf, besonders die Damen einfach umwerfend komisch. Unmöglich, aus diesem satirischen, musikalischen und tänzerischen Feuerwerk etwas herauszustellen, wir wurden einschließlich Zugabe in Atem gehalten, kamen aus dem Lachen nicht heraus. Und das alles mit genial umgetexteten Abba-Songs gewürzt, gespielt und gesungen. Da wird “Mamma mia” zu “Pandemia” und der “Super Trouper” zu Bayers Söder, dessen Name sich wiederum so herrlich reimt auf… Ihr Fett abbekommen haben alle im Bundestag vertretenen Parteien, da waren die Leipziger beim Austeilen nicht geizig.
Heimatverein und “Pfeffermühle” halten seit zehn Jahren Kontakt, was gestern mit einer Flasche Sekt und Adventskalendern für Künstler und Techniker gewürdigt wurde. Wie mir Heidi Schäfer nach dem Gastspiel verriet, bemüht sie sich um einen Auftritt der Kabarettisten im kommenden Sommer auf der Freilichtbühne gleich neben der Halle vor noch mehr Publikum. Dann sind auch die Touristen wieder in der Region. Und die Ausnahmekünstler haben jede Menge Besucher verdient.



