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Cornelia Bugenings zwischen ihren beiden langjährigen, beruflichen Weggefährtinnen Christiane Weigt (links, Bibo und KWA) und Elke Mißling (Bibo, Rente seit 2022). Fotos: Kulturquartier MST

Mit einem farbenfrohen Strauß von 33 Rosen geht Cornelia Bugenings, die seit 1990 die Stadtbibliothek Neustrelitz leitete, in den wohlverdienten Ruhestand. „Ich habe in meinem Traumberuf arbeiten können und immer ein tolles Team gehabt“ bilanziert sie ihr Berufsleben. „Die farbigen Rosen stehen für die reiche Vielfalt der Bibliotheksarbeit in den letzten drei Dekaden, die verstreckten Dornen symbolisieren gleichzeitig aber auch Herausforderungen, die es in den Jahren zu meistern galt“, sagt KQ-Geschäftsführerin Dorothea Klein-Onnen bei der Verabschiedung.

Mit unzähligen Vorlesestunden und Bibliothekseinführungen, zahlreichen Autoren-Lesungen, einer großen Anzahl an Märchen- und orientalischen Nächten, vielen Sondermedienpräsentationen zu Jubiläen und aktuellen Themen, einer engen Vernetzung mit Kitas, Schulen und anderen Einrichtungen der Stadt und einem immer topaktuellen, super gepflegten Medienbestand hat die Bibliothek unter Leitung von Cornelia Bugenings einen unschätzbaren Beitrag für die Förderung von Bildung und Kultur in der Stadt geleistet. Die Bibliothek hat sich in Neustrelitz zu einem Ort etabliert, der niedrigschwellige Bildungsangebote, den Austausch zwischen Menschen und bereichernden Kulturgenuss fördert. Im Zeitalter der zunehmenden Digitalisierung und Globalisierung sind diese Kompetenzen von Bibliotheken gesellschaftlich relevanter denn je für eine informierte Meinungsbildung und den demokratischen Zusammenhalt unserer Gesellschaft.

Immer wieder Herausforderungen und Veränderungen

Cornelia Bugenings arbeitete bereits seit 1982 in der Stadtbibliothek, bevor sie 1990 deren Leitung übernahm. Damals hatte die Bibliothek noch mehrere Zweigstellen und fast 20 Mitarbeiter*innen. Die kommenden Jahre sorgten immer wieder für Herausforderungen und Veränderungen: umfangreiche Sanierung der Räume in der Augustastraße, Trennung von Kreis- und Stadtbibliothek, Einführung der elektronischen Erfassung der Medienstände, Schließung der Zweigestellen in Kiefernheide und Alt-Strelitz, Einzug des Karbe-Wagner-Archivs in die Augustastraße, Anschluss an die Onleihe MV etc.

Im Jahr 2015 zog die Bibliothek von der Augustastraße ins neue Kulturquartier um und öffnete dort ein halbes Jahr vor allen anderen Bereichen des Kulturquartiers am 3.10.2015 ihre Türen für die Besucher*innen. Auch stattliche Jubiläen konnte die Bibliothek in den vergangenen Jahren mit umfangreichen Veranstaltungsprogrammen feiern, wie den 90-jährigen Geburtstag 1997 und das 100-jährige Jubiläum 2007. Im Auf und Ab der Zeiten war das seit Beginn der 1990er Jahre zusammenarbeitende, 4-köpfige Team um Cornelia Bugenings stets eine zuverlässige Konstante. Vor allem die enge Zusammenarbeit mit der im vergangenen Jahr in Ruhestand gegangenen Bibliothekarin Elke Mißling und der nach wie vor in der Bibliothek und im KWA tätigen Bibliothekarin Christiane Weigt prägten Medienbestand, Erscheinungsbild und Bibliotheksangebote über die Jahre entscheidend.

Mit dem Renteneintritt von Cornelia Bugenings geht nun diejenige, die seit 1990 die Geschicke der Stadtbibliothek entscheidend geführt hat. Damit geht auch eine Ära zu Ende, denn die Bibliothek geht nun vollends unter dem Dach des Kulturquartiers auf. Strategische und leitende Bibliotheksaufgaben übernimmt Geschäftsführerin Dorothea Klein-Onnen, die mit der Ausbildung zum höheren Bibliotheksdienst und langjährigen Leitungserfahrungen in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin über das fachliche Handwerkszeug verfügt. Daneben bringen Elena Weingart, Christiane Weigt und Susanne Kurzmann ihre fachlichen und pädagogischen Kompetenzen in alle Themen rund um Bestand und Vermittlung ein. „Ich gehe wirklich mit lachenden Augen, denn ich weiß die Bibliotheksarbeit in sehr guten Händen“ sagt Cornelia Bugenings zum Abschied. „Die Geschäftsführung und das Team wissen die Basis, die wir in den letzten Jahrzehnten geschaffen haben, sehr zu schätzen und nun ist es an ihnen, auf dieser Grundlage die Bibliothek weiterzuentwickeln.“ 

Cornelia Bugenings (Mitte) zwischen Christiane Weigt (Bibo und KWA), Dorothea Klein-Onnen (GF und Bibo), Christina Sturm (kaufm. GF), Elke Mißling (Bibo, Rente seit 2022) und Elena Weingart (Bibo, von links).