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Henry Tesch präsentiert mit seinen Stellvertreterinnen Christine Kittendorf (links) und Waltraud Fahrnow den offenen Brief.

Mirows Bürgermeister Henry Tesch hat sich, auch im Namen der Stadtvertretung, in einem offenen Brief mit zwei Fragekomplexen an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck gewandt. Die Stadt Mirow wurde durch ein Schreiben der bioconstruct GmbH auf die derzeitigen Diskussionen um die Vorschläge des Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zur sogenannten „Strompreiserlösabschöpfung“ und die daraus entstehende Misere, insbesondere für Biogasanlagen, aufmerksam.

„Vor den Toren unserer Stadt betreibt die bioconstruct GmbH eine Biogasanlage und produziert neben Strom auch Wärme, die in Form von Heizwasser an rund 200 Haushalte, ein Pflegeheim und weitere Einrichtungen unserer Stadt geliefert wird. Das Unternehmen bioconstruct hat uns auf die möglichen Auswirkungen einer Erlösabschöpfung hingewiesen, die erhebliche Nachteile sowohl für die angeschlossenen Haushalte als auch für uns als Stadt haben können“, so Tesch in seinem Schreiben. Werde so nicht der Ausbau der erneuerbaren Energien ausgebremst?

Ungleichbehandlung von Einwohnern angesprochen

Der zweite Komplex, der vom Bürgermeister angefragt wird, bezieht sich ganz konkret auf das Leben hier im ländlichen Raum. „Es ist uns nicht möglich, als Stadtvertretung Einwohnerinnen und Einwohnern zu erklären, dass Kunden in Deutschland, die leitungsgebunden über ihre Anbieter Erdgas beziehen, anders behandelt werden als unsere Menschen hier im ländlichen Raum, die Ihre Heizungen mit Gas-Tanks betreiben.“

„Für uns sieht es so aus, als wenn niemand wirklich mit am Tisch sitzt, der bis zum letzten Meter versteht, was hier im ländlichen Raum das Eingreifen in einen gewachsenen Markt bedeutet, zumal wenn man ihn im Grundsatz gar nicht kennt. Eventuell wäre es an der Zeit, ruhig mal die Liste der Berater zu überdenken. Damit soll mit Sicherheit nicht die fachliche Kompetenz pauschal bestritten werden. Wir fragen uns aber schon, welche kommunalpolitischen Erfahrungen liegen wirklich vor, kennt man z.B. unsere Region im Einzelnen!?“, so das Mirower Stadtoberhaupt abschließend.

Tesch lädt Habeck zu einem Besuch in Mirow ein, um im größten Landkreis Deutschlands miteinander ins Gespräch zu kommen. Den kompletten Wortlaut des Briefes hänge ich hier an.