Schlagwörter

,

Irgendwie war mir gestern ein bisschen nach Rafinesse, und da ist mir bei der Inspektion von Küche und Keller eine angebrochene Flasche Portwein in die Hände gefallen. Im Glas ist der süße Rebensaft nicht so meins, aber als Saucenveredler hatte ich ihn in bester Erinnerung. Und 200 Milliliter gab die Buddel gerade noch her. Dazu hatte ich noch ein Stück Sellerie und eine Petersilienwurzel im Kühlschrank, ein Pfund Tüften wollte auch endlich verarbeitet werden, und Ingwer haben wir in der kalten Jahreszeit immer auf Vorrat. Blieben noch ein Kilo Putenbrust, ein Bund Frühlungszwiebeln und 500 Gramm Schalotten sowie eine Tüte getrocknete Aprikosen zu beschaffen, das konnte die besser sortierte der beiden Wesenberger Kaufhallen leisten.

Die zwei Stücken Putenbrust habe ich in vier Filets geschnitten, gesalzen, gepfeffert und mit Koriander gewürzt. Das Fleisch in etwas Olivenöl in einer großen Pfanne beidseitig je fünf Minuten anbraten und ihm dann im Ofen bei 200 Grad Ober- und Unterhitze weitere zehn Minuten gönnen. Kurz ruhen lassen, in schmale Scheiben schneiden und warmstellen.

Jetzt ist Schalottenschälen angesagt. Das ist ein bisschen mühsam, die Rundlinge machen sich auch immer mal selbständig, aber der Koch will ja auch gefordert sein. In der Pfanne die halbierten Schalotten sowie das zerkleinerte übrige Gemüse anbraten, mit Salz, Pfeffer, Thymian und kleinen Ingwerstückchen würzen. Mit dem Portwein und 200 Millilitern Geflügelbrühe ablöschen und alles rund ein Viertelstunde schmoren lassen. Am Ende mit etwas dunklem Mondamin für leichte Bindung sorgen.

Die gekochten Kartoffeln zerstampfen, etwas Milch, Butter, eine Prise Muskat und Sonnenblumenkerne hinzugeben. Fleisch und Beilagen anrichten und mit ein paar Röllchen Zwiebelgrün dekorieren. Also, hick, uns hat es gemundet. Gutes Gelingen!