
Was zieht Birgit Hesse (links), hier bei der Protestaktion der Theateraktivisten im Oktober in Schwerin, am Montag aus dem Ärmel? Foto: TPI
Kippt am Montag beim sogenannten Theatergipfel in Schwerin mit Kultusministerin Birgit Hesse die von ihrem Vorgänger Mathias Brodkorb (beide SPD) eingefädelte ungeliebte Theaterreform im Nordosten? Es wird im Vorfeld viel spekuliert, belastbare Prognosen sind aber nicht zu erhalten. Selbst Insider halten sich bedeckt, schließen aber auch nichts aus. Die Verhandlungen seien ins Stocken geraten, das zumindest war vom Neubrandenburger Oberbürgermeister Silvio Witt zu hören.
Immerhin habe ich selbst bei der an dieser Stelle Ende November mitgeteilten Besetzung der Führungspositionen für das künftige Staatstheater Nordost Einschätzungen von Insidern erhalten, das habe noch gar nichts zu bedeuten. Entscheidend sei die Kostenfrage, und da bestehe der Verdacht, dass das angestrebte Theaterkombinat teurer werde, als die autonomen Theater.
Seit ein paar Tagen wissen wir nun, dass die Theaterkommunen das Projekt für nicht ausfinanziert halten und vom Land Nachbesserung in klingender Münze fordern. Weniger Angebot für mehr Geld, das ist selbst mit den Willfährigsten unter den Kommunalpolitikern nicht zu machen. Und dem Wahlvolk auch nicht zu erklären, das eben erst Schwarz auf Weiß bestätigt bekommen hat, dass die angeblich kostensparende Kreisgebietsreform eine Luftnummer war.
Es hat schon ein besonderes Geschmäckle, dass die Vertreter der theatertragenden Kommunen am Montag am Tisch von Birgit Hesse sitzen, der Ministerin, die Strelitzer Theateraktivisten im Oktober bei deren Protest in der Landeshauptstadt (Strelitzius berichtete) eine überraschende Auskunft gegeben hatte. Sie habe immer geglaubt, das Staatstheater Nordost sei der Wunsch der Kommunen. Wenn das nicht der Fall sei, würde sie sich die Fusion glatt noch mal überlegen, soll sie seinerzeit herausgelassen haben.
Vielleicht hat die Politikerin da schon durch die Blume gesagt, was am Montag besiegelt wird. Unter Umständen hält ihr auch ihre Genossin und Landesmutter Manuela Schwesig den Rücken frei, die erkannt haben könnte, dass hier nichts zu sparen ist. Um es mal mit einem Filmtitel zu sagen: Warten wir den Montag ab. Es wird spannend!