Die Reservisten der TSG Neustrelitz sind heute in die Verbandsliga aufgestiegen. Spannend hatten sie es ja gemacht. Wahrscheinlich brauchten sie erst den heiligen Rasen des Parkstadions der Residenzstadt, der nach Saisonabschluss der Ersten zu haben war. Beide Tore gegen Traktor Pentz schoss Norman Richter.
Ich wollte ja nun nicht zur „Kochsendung“ werden, aber zum Thema Spargel muss noch etwas gesagt werden. Auch auf die Gefahr hin, dass sich in den Großräumen Neverin und Beelitz keine Freunde meines Strelitzius Blogs finden werden. Mit einem Satz noch vor dem Ende der Saison des Gemüses: Der grüne Spargel ist dem weißen um Längen überlegen. Und es sind nur die Deutschen in Europa, die so auf den Farblosen abfahren. Der eben auch geschmackneutral ist. Und in Nullkommanichts zerkocht. Wenn er nicht ohnehin mehr Holz als Gemüse war.
Es heißt ja nicht, dass wir der einheimischen Feldwirtschaft keine Chance geben wollten. Aber gehe mal an eine der Spargelbuden und verlange den Grünen. Die durchtriebensten Verkäufer sagen noch, dass sie den erst bestellen müssen. Der Rest ist Schweigen. Wir hatten also heute, das Vaterland verratend, spanischen Spargel auf dem Tisch. Und ich schiebe mal das Rezept nach, weil mich die Holde mit dem Prädikat „Total lecker“ belohnt hat. Das ist bei meiner Angetrauten die höchste Auszeichnung.
Grünen Spargel beliebiger Menge in Gemüsebrühe, etwas Butter, einer halben Zitrone, Cayenne-Pfeffer, Pfeffer, Salz, Muskat und zwei Löffeln Butter bissfest garen. Abgießen. In einer Pfanne mit Butter drei kleingeschnittene Schalotten und vier Knoblauchzehen in Scheiben andünsten. Eine kleine Büchse Tomate in Stücken und vier Tomaten in Scheiben dazu, außerdem den Spargel. Tomatenmark, eine Prise Zucker und Zitronensaft.
Vier Hähnchen-Brustfilets in der Pfanne in Olivenöl anbraten, salzen, pfeffern. Dann das Fleisch in den Ofen bei 200 Grad, 15 Minuten grillen, nach zehn Minuten das Fleisch mit einer Mischung aus drei Esslöffeln Honig und der gleichen Menge Weißweinessig bepinseln.
Das Fleisch auf das Tomaten-Spargel-Ragout setzen, dazu Basilikum und Parmesan. Und wem es zu gut schmeckt, der kann ja ein bisschen schlechtes Gewissen entwickeln. Bei mir kommt jedenfalls weißer Spargel maximal in der Mixtur mit grünem auf den Tisch. Gibt es auch tolle Rezepte…
Gehen neulich zwei ältere Herrschaften in Mirow spazieren. Sagt sie zu ihm: „Schade, dass die Kellerbühne FreiGespielt nun auch eingegangen ist.“ Und er nickt bedauernd.
Gute Nachricht für alle Fans der Mimen zwei Jahre nach dem vorerst letzten Vorhang: Es gibt sie immer noch. Und die Theatertruppe ist nicht einmal säumig. Im Gegenteil, geprobt wird nach dem Rausschmiss aus dem Ritterkeller fast jede Woche im Mirower Familienzentrum. Aber die Personalien! Erst musste Haidrun Pergande durch Sigrid Hackbarth ersetzt werden, die nach kurzer Zeit wieder das Handtuch warf. Dafür ist dankenswerterweise die Wesenbergerin Martina Buchert zur Truppe gestoßen.
Meine Wenigkeit war gerade zu den FreiGespielten zurückgekehrt, da setzte mich mein Brötchengeber um und versah mich mit Arbeitszeiten, die das Theater eigentlich ausschließen. Inzwischen zeichnet sich dank flexibler Kollegen ein Kompromiss ab.
Am kommenden Wochende geben wir Schauspieler mal richtig Gas und proben zwei Tage hintereinander. Wie mir Monika Meyer gerade am Telefon gesagt hat, ist mit dem Familienzentrum für Ende August der Aufbau der Bühne abgesprochen. Und dann kann im 4. Quartal die Premiere von „Ist Amanda noch zu retten?“ über die Bretter gehen, die auch für uns die Welt bedeuten. „Es gibt halt Dinge, die kann man nicht übers Knie brechen“, sagt Monika.
Bei „Ist Amanda noch zu retten?“ handelt es sich um eine grimmige Kriminalkomödie von Alexa Thiesmeyer, die man fast als Hausautorin der FreiGespielten bezeichnen kann. Ich halte euch auf dem Laufenden. Eines schon vorab: Herrliche Rollen, versichert Strelitzius alias Torten-Toni.