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Eine Rokoko-Vitrine aus dem Mecklenburg-Strelitzer Residenzschloss ist unverhofft nach Neustrelitz zurückgekehrt. Der hier seit drei Jahrzehnten ansässige Antiquitätenhändler Frank Rieckhoff hat das kostbare Möbelstück dieser Tage in Berlin ersteigert und zeigt es zum Osterfrühling am kommenden Sonnabend allen Interessenten in seiner “Mecklenburger Antikdiele” in der Töpferstraße 3.
Die Nationalsozialisten hatten mit der Umnutzung des Neustrelitzer Schlosses als “Führerschule” für die Ausbildung von Sportlehrern in den 30-er und 40-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts viele Möbelstücke und weiteres Inventar in die Parkvilla ausgelagert. Da kam dann der “vereidigte Sachverständige und Versteigerer” Rudolf Funke zum Zuge. Und über ihn geriet auch die Vitrine in neue Hände. Nun ist ihre Reise erst einmal beendet, auch wenn das Schloss nicht mehr da ist. Sie hat einen besonders schönen Platz im Geschäft von Frank Rieckhoff gefunden, flankiert von zeitgenössischer Malerei und Fotografie sowie gefüllt mit wertvollem Porzellan.
Der Zufall wollte es, dass Frank Rieckhoff vor rund 20 Jahren eine Akte Funkes von dessen Nachfahren erhalten hat, in der das Schlossinventar aufgelistet ist. “Insofern war mir der Name Funke sofort ein Begriff, als ich einen entsprechenden Aufkleber an der Vitrine entdeckte”, erzählte mir Frank Rieckhoff. “Leider ist die Akte etwas chaotisch, ich hatte bislang nicht die Zeit, darin die Vitrine aufzuspüren. Aber ihre Herkunft steht außer Frage.”