Glosse

Ich bin ja nicht unbedingt das, was der Norddeutsche gemeinhin als “Pinnschieter” bezeichnet. In meiner früheren Heimat wurden solche Zeitgenossen übrigens “Krümelkacker” tituliert. Aber, auch damit fühle ich mich eigentlich nicht gemeint. Obwohl meine Holde jetzt, warum auch immer, breit grinst. Was nicht heißt, dass sich meine Toleranzgrenze im Nirwana befindet. Es gibt schon so Umstände, die kann ich schlichtweg nicht verkraften. Zum Beispiel, wenn mein Auto klappert.
Das tut es von einem Tag auf den anderen. Schuld daran trägt mein knapp anderthalbjähriger, über alles geliebter Enkel. Oder seine nicht minder geliebten Erzeuger. Oder eigentlich ich. Denn wer kommt schon auf die Idee, sich zum Geburtstag einen Autokindersitz zu wünschen. Nach oben gibt es da preislich übrigens keine Grenzen, aber eines haben die Teile wahrscheinlich alle gemeinsam. Richtig, ohne Einsatz des lütten Fahrgastes klappern sie. Und das nicht nur auf Kopfsteinpflaster.
Nun belastet der kleine Mitfahrer sein Möbel aber nur unregelmäßig. Will sagen, die Zahl der geräuschintensiven Leerfahrten überwiegt. Im Internet gibt es ja fast alles, mitwachsende Dummies für Kindersitze leider nicht. Sollte jemand die Idee aufgreifen, fordere ich Prozente am garantierten Gewinn. Ich habe in der Not mal versucht, ersatzweise meinen Einkauf in den Kindersitz zu versenken, zu leicht. Man kann ja nun auch nicht nach Gewicht shoppen.
Ergo habe ich zähneknirschend den nicht wetterfesten Sitz statt in den nahen Carport in den entfernteren Keller verfrachtet, wo er seiner nächsten Belegung harrt. Das bisschen die Treppe Hoch- und Runterwuchten, Ein- und Ausbauen der Platzierungshilfe, geschenkt! Wiederholt sich ja gemäß Herstellerbeschreibung bis maximal zum zwölften Lebensjahr oder bis zur 36-Kilogramm-Grenze des Juniors. Und das Geklapper bis zum Übernahmeort wird durch die Vorfreude auf unseren familiären Augenstern ohnehin übertönt.