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Eigentlich hatte mich Küchenchef Torsten Räth oder wer auch immer am gestrigen Sonntag das Gourmet-Restaurant „Lisette“ im Hotel Bornmühle am Tollensesee bekocht hat, schon mit dem „Gruß aus der Küche“ am Haken. Gruß zurück! Die delikate Fischpastete machte so richtig Appetit auf mehr Genüsse, und die ließen auch nicht lange auf sich warten. So war das Schaumsüppchen mit geräucherter Entenbrust und Kernöl nicht nur ein Gaumenschmaus, sondern punktete auch mit seiner schönen Optik.

Als Hauptgang hatte ich dann Zweierlei vom Havelländer Apfelschwein, und es war echt der Höhepunkt. Dahinter verbergen sich geschmortes Bäckchen und Filetmedaillon mit Nusskruste, Marsalajus, Rahmschwarzwurzeln und Bröselkartoffeln. Für den einen oder anderen Leser vielleicht auch nicht unwichtig, der glaubt, nach dem Besuch eines Feinschmecker-Tempels ob der Portionen zu Hause erst einmal an den Kühlschrank zu müssen: Ich war so gesättigt, dass ich das Dessert ausgelassen habe. Da die Holde mit ihrem Mediterranen Gemüse auf Pestonudeln und meine Schwiegermutter mit ihrem Winterkabeljau – alles toll angerichtet – gleichfalls hochzufrieden waren, kann ich der Küche nur volle Punktzahl geben und das Motto des Hauses „Ländlichfein“ zum Fazit erheben.

Auch der Service stimmte weitgehend, wobei ich nach der freundlichen Begrüßung mit Abnehmen der Mäntel auch gern wieder verabschiedet worden wäre. Am Trinkgeld kann es nicht gelegen haben. Und über den fleckigen Stuhl habe ich, vom Essen bezirzt, großzügig hinweggesehen.

Umfeld lässt zu wünschen übrig

Weniger begeistert waren wir vom Umfeld des Hotels. Der unbefestigte Parkplatz Loch an Loch, gestern auch gut mit Regenwasser gefüllt. Das Baugerüst am Giebel ist vielleicht gar keines. Immerhin verunziert es das Hotel schon auf Bildern vom vergangenen Sommer. Die See-Terrasse bietet ein Bild absoluter Trostlosigkeit, was trotz kalter Jahreszeit nicht sein müsste. Schließlich blicke ich aus dem schönen Wintergarten des Restaurants direkt darauf. Schlichtweg als Stilbruch empfinde ich den kitschigen Brunnen vor dem Hotel. Der wird auch nicht besser, wenn er demnächst wieder plätschert.

Innen im Haus ist alles viel gediegener und verdient die vier Sterne. Gern hätten wir auch noch den Saunabereich und das Schwimmbad getestet. Aber es gibt nur Tageskarten, und die Preise dafür empfanden wir als gepfeffert.