Eintöpfe gelten völlig zu Unrecht als gewöhnlich oder nicht salonfähig. Das Gute daran ist das Gute darin, um mal einen Werbespot zu borgen. Und wieviel Arbeit häufig dazu gehört, zeigt mein heutiges Rezept. Ich jedenfalls habe schon öfter zur Suppe eingeladen und hätte auch kein Problem damit, Gästen meinen Spitzkohltopf mit Soja vorzusetzen.
Zunächst müssen alle Zutaten vorbereitet werden, damit es nachher im Wok schnell gehen kann. 500 Gramm Putenbrustfilet in Streifen schneiden, kräftig salzen und pfeffern. Drei Knoblauchzehen und eine Zwiebel fein hacken. Eine rote Chilischote entkernen und in Streifen schneiden, zwei Karotten auch in Schnitze verwandeln. Ein Bund Frühlingszwiebeln in Scheiben und 400 Gramm Spitzkohl in Streifen schneiden. 200 Gramm braune Pfifferlinge und einen halbierten Zucchino in Scheiben schneiden.
Jetzt noch ein Glas Sojabohnenkeimlinge öffnen und den Inhalt abtropfen lassen. Das gleiche mit einer kleinen Dose Gemüsemais machen. Wer bekommt, nimmt Zuckermais. Dann brauchen wir noch drei bis vier Zentimeter Ingwerwurzel fein gerieben, einen Liter Hühnerbrühe und 100 Milliliter Sojasoße.
Päuschen schadet nicht, dann rühren, rühren, rühren
Nach der erheblichen Vorarbeit ein Bier aufmachen und sich eine Verschnaufpause gönnen (muss nicht), denn jetzt wird es richtig stressig. Pfannenrühren ist angesagt. Vier Esslöffel Öl im Wok erhitzen, das Fleisch bei starker Hitze anbraten, Zwiebeln und Knoblauch dazu. Kurz darauf Chili und Karotten ins Rennen schicken, immer rühren.
Jetzt die Frühlingszwiebeln und den Kohl mitbraten, Pilze, Zucchino und Sojabohnenkeimlinge kommen nach und bekommen kurz Hitze. Wir rühren unverdrossen, nur nicht nachlassen! Nun sind Ingwer und Mais an der Reihe, und immer noch rühren. Brühe und Sojasauce bilden den Abschluss, aufkochen lassen. Es hat sich ausgerührt, und wir haben uns das Essen redlich verdient. Mit Salz, Peffer und Zucker abschmecken und nichts wie auf den Teller.
Ich habe es gern scharf und war mit zwei Chili-Schoten am Start – eine reicht für Normalverbraucher. Es war uns ein echter Gaumenschmaus, und den wünsche ich euch jetzt auch.
In Anlehnung ans Bier fällt mir ein alter Spruch ein: “Viele Köche arbeiten beim Kochen mit Wein, einige tun ihn sogar ins Essen.”
Den Mais würde ich weglassen (aber das ist eine persönliche Preferenz, ich mag ihn einfach nicht), ansonsten klingt die Mischung interessant. Nur finde ich den Wok als unpassendes Kochgeschirr, zumindest für die Menge. Meinem Verständnis nach wird in der tiefen Pfanne eher portionsweise gekocht (wobei es Zeiten gab, da habe ich mein Chili con carne gern im Wok zubereitet, da war er ähnlich voll).
Aber vielleicht gehe ich auch nur von anderen Gerichten und nicht von Suppen aus …