Am vergangenen Wochenende war ich quasi gezwungen, am Herd zusammenzubringen, was zusammenmusste. Ist also entgegen den Gepflogenheiten an dieser Stelle nicht ganz live, was ich hier notiert habe. Ein bisschen simpel war das Gericht, aber mein Blogfreund Dirk in Neubrandenburg sagt ja immer, dass die einfachen Sachen die besten sind. Und Recht hat er!
Mein Goldkind, das bei einem Speditionsunternehmen in Hamburg in Lohn und Brot steht, hatte mir zu Weihnachten nicht weniger als 1,3 Kilogramm Räucherlachs von einem dankbaren Kunden ihrerseits unter den Weihnachtsbaum gelegt. Bei aller Lachsliebe und den Feiertagen, die Menge kann man pur oder aufs Brot als Fastalleinesser nicht im Guten vertilgen.
Dann mischte mein Freund Eddy aus Leussow mit, der am Neujahrstag anlässlich seines Wiegenfestes zum Brunch auf sein Anwesen lud und uns nach reichlicher Beköstigung nur mit einer Packung hofgelegter Eier ziehen ließ. Da drängte sich ein Omelett mit Lachs geradezu auf.
Ein paar Runden mit der Mühle drehen
Regel Nummer 1: Die idealerweise ganz frischen Eier auf Zimmerwärme bringen, nicht direkt aus dem Kühlschrank in die Pfanne. Ich habe mal eben acht Leussower Hühnerprodukten und zwei Esslöffeln Crème fraiche ein gemeinsames Rendezvous mit dem Schneebesen ermöglicht. Dann zwei bis drei Runden mit der Pfeffer- und mit der Salzmühle über dem Gefäß drehen.
Fünf Esslöffel Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen, die Eimasse dazugeben und etwa drei Minuten bei mittlerer Hitze stocken lassen. Nun den in feine Streifen geschnittenen Lachs, ich hatte ja reichlich, aber 200 Gramm sollten es schon sein, auf dem Omelett verteilen. Schnittlauchröllchen darüber, Deckel drauf und noch einmal fünf Minuten bei niedriger Temperatur weiter fest werden lassen.
Artistik kann, muss aber nicht
Letztlich das Omelett noch umschlagen und mit Blattsalat servieren. Ich habe mir die Artistik erspart, weil die große Pfanne besetzt war, ich zur kleineren Schwester gegriffen hatte und mein Omelett dadurch dicker wurde. Merke Regel Nummer 2: je größer, desto dünn. Muss ja nicht halbrund sein, schmeckt auch ungefaltet. Ein Baguette dazu, ich habe in meinen Beständen nur ein Brötchen gefunden. Und essbare Blätter waren auch gerade nicht da…
Trotzdem, es hat gemundet. Und irgendwann muss auch mal Schluss sein mit der Völlerei. Wenn auch vielleicht nicht bis Ostern. Übrigens ist ein Omelett zur Resteverwertung immer geeignet. Zum Beispiel bei Gemüse.
Wie ich es neulich irgendwo schon mal postulierte: Jede Küche hat (mindestens) ein Rezept, dass wunderbar der Resteverwertung dient oder dienen kann: die Soljanka, das Chop Suey oder bei unseren mediterranen Freunden die Frittata. Reste klein schnibbeln, in der Pfanne anbraten und so viel verquirltes Ei rüber geben, dass eine Art gefülltes Omelett entsteht. Stocken lassen, ggf. Backen und fertig. Und sowas ist das oben doch auch …