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Arbeitsmarkt, Jobs, Mecklenburgische Seenplatte, Statistik, Wirtschaft

Im März waren in der Mecklenburgischen Seenplatte 312 Menschen weniger arbeitslos gemeldet als im Februar, Insgesamt 11.976. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 9,3 Prozent. Im Vergleich zum März des Vorjahres sind es 1.110 Arbeitslose mehr.
Thomas Besse, Chef der Arbeitsagentur Neubrandenburg: „Trotz der wirtschaftlichen und geopolitischen Einflüsse haben die Vorboten der saisonalen Frühjahrsbelebung die Arbeitslosenzahlen im März – in der Seenplatte – wieder unter die 12.000er Marke sinken lassen. Allerdings sind die Unternehmen weiterhin zurückhaltend bei der Neumeldung von Arbeitsstellen. Insbesondere die nun kräftig einsetzende Tourismussaison stimmt mich auch für die kommenden Monate zuversichtlich.“
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit im Landkreis gestiegen. „Grund ist vor allem die Betreuung geflüchteter Menschen aus der Ukraine in den Jobcentern, sagte Besse.
Die positive Entwicklung zeigt sich jedoch nicht allein an der Zahl gemeldeter Arbeitsstellen. „Bemerkenswert sind“ – so Besse – „zwei Faktoren: der verringerte Zugang aus Erwerbstätigkeit in Arbeitslosigkeit (-64 oder 9%) und die gleichzeitig kräftig gewachsenen Abgänge aus der Arbeitslosigkeit in Erwerbstätigkeit im Vergleich zum Vormonat Februar (+279 oder 49%). Das zeigt: Die Betriebe halten ihr Personal und stellen zusätzlich ein.“
Gleichzeitig warnt Besse vor Euphorie und betont: „Unsere Daten unterstreichen, dass schon heute ein Großteil der offenen Stellen mit Fachkräften besetzt wird – und Langzeitarbeitslose können nur in einem geringen Maß davon profitieren. Und eine schnelle Umkehr dieser Situation zugunsten Langzeitarbeitsloser ist nicht zu erwarten. Damit ist und bleibt die Reduzierung von Langzeitarbeitslosigkeit – durch nachhaltige Qualifizierung und Integration in den Arbeitsmarkt – eines der Schwerpunktthemen der Bundesagentur für Arbeit (BA).”
Jüngere Arbeitslose profitieren nicht von saisonaler Entwicklung
Auffällig ist – im Vergleich zum Vormonat Februar – dass einzig die jüngeren Arbeitslosen, und hier insbesondere die 15 bis unter 20-Jährigen, nicht von der saisonalen Entwicklung auf dem Seenplatte-Arbeitsmarkt profitieren konnten. Dazu der Arbeitsagenturchef: “Insbesondere junge Menschen, die ihre Ausbildung vor dem Abschluss beenden – sogenannte Ausbildungsabbrecher – lassen die Zahl der jüngeren Arbeitslosen – im Rechtskreis SGB III – steigen (+15). Im weniger konjunkturnahen Rechtskreis SGB II ist ihre Zahl gesunken (-2).“
Den Arbeitgeberservice-Teams im Landkreis sind im 1. Quartal des Jahres 1.369 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden. Das sind 273 oder 16,67 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Mit Blick auf den Vormonat Februar sind es 143 oder 24,4 Prozent weniger. Besonders im Baugewerbe, verarbeitenden Gewerbe, im Gesundheits- und Sozialwesen, im Gastgewerbe, im Handel, in der Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen sowie im Gastgewerbe werden Mitarbeitende gesucht.
Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen ist auf 3.028 Stellen gestiegen. Gegenüber dem Vorjahresmonat (März 2022) bedeutet dies einen Rückgang um 213 offene Jobs. Unternehmen in der Seenplatte, die noch keinen festen Ansprechpartner haben, erreichen den Arbeitgeberservice telefonisch unter der kostenfreien Arbeitgeber-Service-Rufnummer: 0800 4 5555 20.