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Foto: Wikipedia

Ab dem 12. Oktober und bis zum 27. Januar 2019 ist in der Galerie des Kulturvereins Feldberger Land die Ausstellung „Otto und Elise Hampel – Karte bitte wandern lassen!“ zu sehen. Zwischen 1940 und 1942 rief das Berliner Arbeiterehepaar Otto und Elise Hampel mit Postkarten und Flugschriften zum Widerstand gegen das Nazi-Regime und zur Beendigung des Krieges auf. Beim Ablegen einer Postkarte in einem Wohnhaus wurde es beobachtet und denunziert. Die Nazi-Justiz verurteilte Otto und Elise Hampel zum Tode; beide wurden im April 1943 in Berlin-Plötzensee mit dem Fallbeil hingerichtet.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen fotografische Reproduktionen von den Original-Postkarten und -Flugschriften, die aus den überlieferten Gestapo-Akten stammen. Der Kulturverein Feldberger Land ist die siebte Station der erfolgreichen Wanderausstellung. Seit diesem Jahr wird sie von der Hans-Fallada-Gesellschaft auf die Reise geschickt, was kein Zufall ist. Hans Fallada verarbeitete das Schicksal der Hampels literarisch in seinem Roman „Jeder stirbt für sich allein“ (posthum 1947 erschienen).

Christian Winterstein, Mitglied der Hans-Fallada-Gesellschaft und Kurator der Ausstellung, möchte daran erinnern, dass es Menschen gab, die in einer gesellschaftlichen Umgebung, die geprägt war von Anpassungsdruck und barbarischer Herrschaft, das Empfinden für Gerechtigkeit nicht verloren haben; die allein und auf sich gestellt, den Mut und die Hoffnung gefunden haben, praktisch Widerstand zu leisten.
Die Ausstellung hält sich ganz an die Wirklichkeit des historischen Falls und fragt: Was können wir von den Hampels lernen? Das Publikum hat die Möglichkeit zur Reflexion, indem es eigene Gedanken auf Postkarten schreiben kann, die zum Ende der Ausstellung präsentiert werden.

Die Ausstellung wird am 12. Oktober um 19 Uhr in der Galerie des Kulturvereins Feldberger Land, Strelitzer Straße 42 (Haus des Gastes), in der Feldberger Seenlandschaft eröffnet. „Und schön wäre es doch, einen richtigen „Fallada-Tag“ zu planen und sowohl die Sonderausstellung in Feldberg als auch das Hans-Fallada-Museum im sieben Kilometer entfernten Carwitz zu besuchen“, schreibt mir Museumsleiter Dr. Stefan Knüppel. Die Empfehlung gebe ich gern weiter.