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Ich bin ein bisschen deprimiert in die Woche gestartet. Einigen Menschen soll ja die Zeitumstellung aufs Gemüt schlagen. Zu denen gehöre ich definitiv nicht. Mir reicht ein Blick aus dem Fenster, um von Trauer angeflogen zu werden. Und das bei strahlendem Sonnenschein, als breche eben der Spätsommer an und es gebe keinen Winter.

Alle sieben Jahre muss nämlich meine Weide im Garten geschnitten werden, um mit den Nachbarn weiter in Eintracht leben zu können. Und die Frist für meinen Lieblingsbaum war nun abgelaufen. Was er in sieben Mal 365 Tagen ausgelegt hatte, ist ihm nun an einem Tag genommen worden. Das Werk der Säge kann einen in der Tat jammern. Da hilft auch der Zuspruch meiner Holden wenig, dass der Baum ja im Frühjahr neues Grün tragen wird. Irgendwie schaut er mich geköpft an und scheint anklagend zu fragen, warum ich ihm das angetan habe. Wo er mir doch Schatten gespendet, mit seinem Blätterauschen im Wind musiziert, mich ein bisschen verborgen und den Vögeln Rast und Nestbau gestattet, ja meinem Zuhause etwas Unverwechselbares gegeben hatte. Es tut mir alles so unsagbar Leid!

Beim Kramen in meinen Musikdateien auf der Suche nach Balsam für meine Seele und einer Hymne für meine Weide bin ich mal wieder auf einen alten Freund gestoßen. Gerhard Gundermann singt „Immer wieder wächst das Gras“. Für alle, die auch mit ihren herbstbeschnittenen Bäumen fühlen, hier mal der Link.     https://www.youtube.com/watch?v=k_mI13fm6Bg

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