Schlagwörter
Eigentlich war ich der Meinung, das Thema in meinem Blog erschöpfend behandelt zu haben. Aber es gibt offenbar nichts, was man nicht fortschreiben kann, weil Steigerungen am Straßenrand auch neu inspirieren. Wie uns das Café am Markt in Neustrelitz eindrucksvoll vor Augen führt.
Dieser Tage hatte ich würdigende Worte für Gastwirte gefunden, die ihr Publikum mit dem schriftlichen Hinweis anzulocken glauben, dass ihr Lokal geöffnet ist. Im Herzen der Residenzstadt wird nun der Versuch unternommen, den Gast mit Nettigkeit zu betören. Zu unser aller Überraschung steht im Schaufenster geschrieben, dass hier gern bedient wird.
Damit war nun wirklich nicht zu rechnen, das dürfte ein echter Publikumsmagnet sein. Zumal auch noch Anleitung gegeben wird, wie man an die gern arbeitende Bedienung kommt. Es wird nämlich angeraten, hereinzukommen und sich hinzusetzen. Hier wird wirklich nichts dem Zufall überlassen. Und wer des Russischen mächtig ist, sollte sich nicht irritieren lassen. Das mehrfach in dem Schriftsatz verwendete kyrillische I soll ein deutsches N sein.
Um sich nicht der Gefahr auszusetzen, ein notorischer Nörgler zu sein, verteilt Strelitzius auch gleich noch ein Zuckerbrot. Und da braucht er gar nicht weit zu laufen. Nur wenige Schritte neben dem Café am Markt preist das “Basement” im Fußgängerbereich seine Highlights an. Mir hat bei der Kunde vom Strelitzer Fischtopf derart der Zahn getropft, dass ich es fast nicht mehr an den häuslichen Abendbrottisch geschafft hätte. Mensch, es ist doch so einfach!
Leider ist es so: bedient wird nicht mehr, weder in den anderen Cafes am Neustrelitzer Marktplatz noch im Kornhus und Anderen. Am besten sind die blinkendenden und laut piepsenden Ufos, die neuerdings statt Bedienung verteilt werden. Dann weiß man wenigstens: mein Brötchen ist fertig….. SUPER! Ich jedenfalls ziehe ab sofort das Cafe am Markt vor. Da bekommt mein Hund eine Scheibe Käse und ich den Kaffee an den Tisch.
Von der Seite habe ich das noch nicht gesehen. Ich fand es seinerzeit auch unverschämt, dass Kowalewski trotz seiner gehobenen Preise auf Selbstbedienung umgestellt hat. Manche kriegen den Rachen offenbar nicht voll. Im Kornhus war ich noch nicht wieder, seit es Reinhold hat. Es ändert aber nichts an meiner Auffassung, dass freundliche Bedienung selbstverständlich sein sollte und kein Werbeargument ist. Wo denn bedient wird…