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Dieser Tage hat ein Bekannter von mir mit seiner Frau darüber diskutiert, warum sie denn noch in die Kaufhalle fahre, wo es doch alles an Grundnahrungsmitteln bei den Nachbarn im Dorf gebe. In der Tat, es ist die Hochzeit der Kleinerzeuger, wie vor den Gartenzäunen in unseren Dörfern unschwer zu erkennen ist. Wir haben unlängst in Klein Zerlang einen kapitalen Zucchino zum Spottpreis ergattert, ihn legal über die Landesgrenze nach Mecklenburg gebracht und den Nacktschnecken, die unverschämterweise trotz massiver Verluste ihrerseits unverdrossen an unserem eigenen Zucchini-Gewächs herumkauen, den dicken Daumen gezeigt.

Leider habe ich die heute verarbeitete Zucchino-Hälfte nicht gewogen, aber ein Kilo dürfte locker zusammengekommen sein, was ich da gestiftelt habe. Gleiches habe ich drei Paprikaschoten (rot/gelb/grün) angetan, der Insider ahnt schon, es wird chinesisch. Ein Bund Frühlingszwiebeln habe ich in Röllchen geschnitten und das Grün beiseite geschoben. Drei kleingehackte Knobizwiebeln machten die Gemüseeinlage komplett. Dann waren da noch 400 Gramm vorgebratene Schweinelende, die ich in Streifen geschnitten habe.

Meine Wok-Pfanne hätte in die Hände geklatscht, wenn sie denn welche hätte. In der habe ich drei Esslöffel Olivenöl erhitzt und das Gemüse unter permanenten Rühren bei voller Power vier Minuten gegart. Dann kamen für weitere zwei Minuten die Fleischstreifen hinzu. Salz, Pfeffer, Thymian – und Majoranblättchen aus dem Garten waren meine Gewürze. Und jetzt scheiden sich die Geister. Warmduscher belassen es bei ein paar Spritzern Sojasauce, die schärfeverliebten Harten setzen auch noch wohldosiert Chilisauce ein. Auf meiner war nicht umsonst ein Drache auf dem Etikett. Und schon kann zu Tisch gerufen werden, wo das Essen mit dem Zwiebelgrün dekoriert wird. Alternativ ist es noch zu empfehlen, gekochten Wildreis unter das Gemüse zu mischen. Aber das wäre heute zu viel des Guten gewesen. Lasst es euch schmecken!