Schlagwörter
Denkmalschutz, Mecklenburg-Strelitz, Mecklenburgische Kleinseenplatte, Mirow

Nachdem ein Angler an der Mirower Schlossinsel einen menschlichen Schädel aus dem Wasser gezogen hat, haben Polizeitaucher des Landesbereitschaftspolizeiamtes M-V auf Anforderung der Kriminalkommissariatsaußenstelle Neustrelitz in der Woche vom 11. bis zum 15. Juli den betreffenden Bereich des Mirower Sees abgesucht. Es wurde ein Ermittlungsverfahren eröffnet. Weitere Skelettfunde gab es nicht, wie mir ein Neubrandenburger Polizeisprecher auf Anfrage bestätigte.
“Die bisherigen Erkenntnisse begründen keinen Verdacht einer Straftat”, so der Sprecher. “Eine unter Umständen erhebliche Liegezeit der menschlichen Überreste ist denkbar und naheliegend. Es besteht die Absicht weitere Untersuchungen durchzuführen. Hierzu besteht enger Kontakt zur verfahrensführenden Staatsanwaltschaft.”
Der Schädelfund hat unter Denkmalpflegern großes Interesse geweckt. Bei der in den letzten Jahren erfolgten aufwändigen Sanierung der Fürstengruft unter der Johanniterkirche war festgestellt worden, dass im Sarg von Herzog Karl zu Mecklenburg, Vater der legendären Königin Luise, der Kopf fehlt. Möglicherweise ist es hier zu einem Grabfrevel gekommen und der gefundene Schädel ist der vermisste. Wie Strelitzius aus zuverlässiger Quelle erfuhr, könnte durch einen DNA-Abgleich die Zuordnung erfolgen. “Eine Unterstützung von Denkmalpflegern könnte den Ermittlungen dienlich sein”, bestätigte auch der Polizeisprecher. Strelitzius wurde gebeten, einen direkten Kontakt zur Kriminalpolizei Neustrelitz zu vermitteln.