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Ausstellung, Mecklenburg-Strelitz, Neustrelitz, Stadtentwicklung, Vereine
Es gibt offensichtlich anhaltende Unstimmigkeiten im Residenzschlossverein Neustrelitz rund um die am Wochenende schließende Sonderausstellung „Der Neustrelitzer Schlossberg im Wandel. Geschichte – Gegenwart – Zukunft“ (Strelitzius berichtete). Laut Impressum handelt es sich um eine Ausstellung des Residenzschlossvereins Neustrelitz e.V., die in Zusammenarbeit mit dem Institut für öffentliche Bauten und Entwerfen der Universität Stuttgart unter Leitung von Professor Dipl.-Ing Alexander Schwarz und dem Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz entstanden ist. Das ist aus dem Vereinsvorstand heraus jetzt in einer Strelitzius zugeleiteten Stellungnahme korrigiert worden. Die Vorsitzende Angelika Groh habe an dieser Erklärung nicht mitgewirkt, wie ich auf Nachfrage erfuhr.
„Die Ausstellung in der Schlosskirche ist keine Ausstellung des Residenzschlossvereins Neustrelitz e.V. Die Universität Stuttgart ist inhaltlich nicht vom Residenzschlossverein beauftragt worden, Entwürfe zur Bebauung des Schlossbergs zu erarbeiten. Der Verein freut sich vielmehr über die von der Stadtvertreterversammlung einstimmig getroffene Entscheidung zugunsten des Wiederaufbaus des Turms – im historischen Gewand“, ist nun seitens der Vorständler zu erfahren.
Neben einem Überblick über die Bauentwicklung auf dem Schlossberg und das dort vollzogene Zerstörungswerk zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und den Jahren 1949/50 stehen in der Ausstellung sechs Arbeiten für die mögliche Gestalt des zu bauenden Schlosses zur Betrachtung. Es handelt sich um die Entwürfe von Studenten einer von dem Architekten David Fornol betreuten Seminargruppe.
Höchst bemerkenswert sei die Tatsache, dass keine der Arbeiten eine Beschäftigung mit einem wie auch immer gestalteten Turm erkennen lässt, merkt der Vorstand an. Ein Turm sei auch gar nicht vorgesehen, habe Institutsleiter Prof. Schwarz während seiner Vorstellung der ‚Werkstatt-Präsentation‘ den geladenen Gästen in seinem Beitrag zur „schöpferischen Rekonstruktion am Beispiel des Schlossbergs“ erklärt.
Wichtigstes Ziel nicht aufgegeben
Mitglieder des Residenzschlossvereins würden seither mit der Frage konfrontiert ob der Verein unbemerkt von der Öffentlichkeit sein zunächst wichtigstes Ziel aufgegeben habe – nämlich die Förderung jener Kräfte, die Neustrelitz den Wiederaufbau des originalgetreuen Schlossturms wünschen, heißt es aus dem Vorstand. „Dieser zunächst als Solitär am Originalstandort zu rekonstruierende Bau soll den Gegenpol zur Sichtachse zwischen dem Kirchturm am Marktplatz bilden und den uns folgenden Generationen als Einladung zur Vollendung der nach historischem Vorbild vorzunehmenden Rekonstruktion dienen.“
Die mittlerweile im Kulturquartier mehrfach jeweils am 29. Januar durchgeführten Schlossbergkonferenzen dienten nicht nur der Erinnerung an den Tag im Revolutionswinter 1918/19, an welchem auf deutschem Boden erstmals eine parlamentarisch-demokratische Verfassung verabschiedet wurde, die Bestand haben sollte. Namhafte Konferenzteilnehmer bestätigten dort die Zielsetzung des Residenzschlossvereins, am beeindruckendsten Wilhelm von Boddien, dem die Stadt Berlin den Wiederaufbau des Stadtschlosses verdankt, ist in der Erklärung abschließend zu lesen. Eine durch den Verein unterstützte virtuelle Darstellung des Schlosses habe bereits tausenden von Menschen die Schönheit des zerstörten Schlosses bewusst gemacht und den Wunsch nach Wiederherstellung aufkommen lassen.
Vereinsvorsitzende stellt richtig: Die Ausstellung ist eine Ausstellung des Residenzschlossvereins Neustrelitz e.V.
Selbstverständlich handelt es sich bei dieser Ausstellung um eine Ausstellung des Residenzschlossvereins Neustrelitz e.V. Das belegen die Protokolle der letzten Vorstandssitzungen, die gern eingesehen werden können. Die im vorausgehenden Artikel dargestellte Meinung ist keine Meinung des Gesamtvorstandes.
Die Ausstellung ist eindeutig dem Satzungsziel: „…Bebauung des Schlossberges im historischen Sinne…“ verpflichtet.
Zu keinem Zeitpunkt hat sich ein Vorstandsmitglied, auch ich als Vorsitzende nicht, gegen einen Turm ausgesprochen. Und natürlich ist der Turm wesentlicher Teil der Ausstellung.
Schauen Sie selbst. Nutzen Sie die Gelegenheit, sich ein Bild zu machen und kommen in die Schlosskirche, die bis 17 Uhr heute und morgen noch geöffnet ist. Um 16 Uhr bin ich für Sie persönlich vor Ort.
Bei Interesse zu den Arbeiten der Studenten können Sie gern am Montag um 16.30 Uhr in die Schlosskirche kommen. Herr Prof. Dipl.-Ing. Alexander Schwarz vom Institut für öffentliche Bauten und Entwerfen (IÖB) an der Universität Stuttgart kommt gern mit Ihnen ins Gespräch und beantwortet Ihre Fragen.
Unterschiedliche Meinungen einzelner Vorstandsmitglieder sind wichtig und tragen zur Vereinsentwicklung bei. Interne Diskussionen gehören nicht an die Öffentlichkeit und sollten auch in Zukunft intern besprochen werden. Anderes Verhalten schadet dem Gesamtprozess mehr als das es nützt.
Angelika Groh, Vorstandsvorsitzende des Residenzschlossvereins Neustrelitz e.V.
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Der guten Vollständigkeit halber: Die Erklärung aus dem Vereinsvorstand ist namens der Vorstandsmitglieder Baumgart, Höger, Spanka und Erben erfolgt.
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Alles für den Wiederaufbau von Schloss mit allem, was dazu gehört! Ich war begeistert von den Entwürfen der jungen Leute, die fast alle der historischen Bauweise zugetan scheinen. Hier triumphierte das Wahre, Gute und Schöne. Frieden im Verein und viel Erfolg weiterhin! Herzliche Grüße aus der Nachbarstadt ohne Schloss.
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