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Die momentane Ausstellung in der Neustrelitzer Schlosskirche zur Gestaltung des Schlossberges (Strelitzius berichtete) hat bei den Neustrelitzer Münzfreunden die Alarmglocken läuten lassen. Strelitzius hat sich ausführlich mit dem Vorsitzenden Karl-Heinz Rossow unterhalten und kann nach dem Besuch der Exposition dessen Befürchtungen nachvollziehen. „Mit der geplanten Wiederherstellung und Begehbarkeit des Schlosskellers, sowie dem Bau des prachtvollen Schlossturms mit seiner historischen Fassade haben wir nach langen Bemühungen in Brief- und Gesprächsform mit der Landesregierung und dem ehemaligen Bundestagsabgeordneten Eckhardt Rehberg viel erreicht. Die Planungen für die genannten Vorhaben sind gut vorangeschritten und sollten nicht durch die Vorstellungen zum Bau eines modernen Schlosses in Gefahr gebracht werden, so dass diese eventuell abgesagt werden. Hier heißt es aufzupassen“, sagte mir der engagierte Residenzstädter.

Der Neubau eines modernen Schlosses, wie mehrfach in der Ausstellung in Entwürfen zu sehen, lasse kaum etwas von der Schönheit des historischen Residenzschlosses erkennen und könnte in jeder anderen Stadt in Deutschland stehen. „Wir lehnen diese Form des Wiederaufbaus ab“, bekräftigte Rossow.

Falls die Ansiedlung einer Musikakademie und einer Akademie für Tourismus in Neustrelitz fest zugesagt würden, momentan stehen diese Vorhaben lediglich ohne Ortsbindung im Koalitionsvertrag der Landesregierung, machen die Münzfreunde einen Vorschlag: Das Geld was für einen modernen Schlossbau zur Verfügung gestellt würde, sollte stattdessen zum Aufbau der beiden Seitenflügel nach historischem Vorbild, die unmittelbar an den Schlossturm anschließen, benutzt werden. Hier könnten dann die Musikakademie und die Akademie für Tourismus wirken. Vom ehemaligen Schloss wären dann der Turm und die beiden Seitenflügel wieder aufgebaut und ein sehr schönes Bild vom Schloss in historischer Form entstanden.

„Wenn wir Neustrelitzer dann von Urlaubern, die mit gewissen Vorstellungen in die Residenzstadt kommen, nach dem Schloss gefragt werden, können wir auf ein imposantes Bauwerk mit historischem Bezug verweisen, wodurch die Stadt an Ansehen und Bedeutung gewinnen würde“, fasste Rossow zusammen.

Weitere Vorschläge für die Nutzung

Die Mitglieder des Neustrelitzer Münzvereins unterbreiten gern auch weitere Vorschläge für ein Nutzungskonzept der beiden Schlossflügel, wie zum Beispiel als Dienstsitz von staatlichen Ämtern, als Tagungsort für den Kreistag der Mecklenburgischen Seenplatte, als Büros für Parteien und Vereine, als Standesamt, als Hotel mit Restaurant, als Sitz von wissenschaftlichen Instituten, für Fortbildungsveranstaltungen von Firmen, für Chor- und Tanzwettbewerbe, Modenschauen, Musikfestivals, Buchlesungen. „Als wirtschaftlich schwache Region besteht für uns die Möglichkeit EU-Fördermittel für den Schlossaufbau in historischer Form zu erhalten“, ergänzte der Vorsitzende der Münzfreunde. „Also packen wir es an und nutzen wir unsere Chance!“

Die „Neustrelitzer Münzfreunde“ unterstützen seit 2016 das Anliegen des Residenzschlossvereins Neustrelitz, das sehr schöne, barockklassizistische Schloss wieder aufzubauen. Bereits vor 2016 wurden die vielfältigen Bemühungen des Schlossvereins und engagierter Bürger der Stadt Neustrelitz zum Wiederaufbau des Schlosses durch die Landesregierung in Schwerin abgelehnt mit der Begründung, es sei kein Geld vorhanden oder es gebe kein tragfähiges Konzept für die Nutzung des Schlosses.

2016 wurde ein Standort für den Bau des Archäologischen Landesmuseums in Mecklenburg-Vorpommern gesucht. Die Neustrelitzer Münzfreunde erkannten sofort, welche Riesenchance sich hier für ihre Stadt, den Wiederaufbau des Residenzschlosses und dessen Nutzung als Archäologischen Landesmuseums ergab.

Der Münzverein wandte sich im Oktober 2016 mit einem Schreiben an den Ministerpräsidenten des Landes Mecklenburg-Vorpommern Erwin Sellering mit der Bitte, den Wiederaufbau des Residenzschlosses Neustrelitz und dessen Nutzung als Archäologisches Landesmuseum zu unterstützen. Den Zuschlag erhielt dann bekanntermaßen Rostock.