Schlagwörter
Denkmalschutz, Geschichte, Kriminalität, Mecklenburg-Strelitz, Voßwinkel

Fast ein Jahr nach dem Diebstahl der Umzäunungspfosten von einer Grabstätte auf dem Friedhof Voßwinkel (Strelitzius berichtete) haben sich überraschend Lübecker Verwandte der dort Bestatteten bei mir gemeldet. “Wir erfuhren davon erst jetzt durch eine zufällige Suche im Internet über ihren Blog”, schreibt Dr. Hartmut Radloff. “Ich glaube, dass die Diebe es nur auf die Pfosten abgesehen hatten. Sie sind leicht über den Antiquitätenhandel, mit und ohne Internet, verkäuflich und bringen gutes Geld, vor allem mit den oben befindlichen Zierknäufen.”
Wie der Lübecker weiter mitteilt, stamme sein Familienzweig aus Klein Trebbow und werde dort in der Chronik 1505 bis 2005 erwähnt. Die Radloffs aus Voßwinkel seien direkte Verwandte. “Wenn der Gemeinde Userin und hier speziell den jetzigen Einwohnern aus Voßwinkel ihr Friedhof am Herzen liegt, müßte das Grab der Radloffs in irgendeiner Weise wiederhergestellt werden. Wenn nichts geschieht, wird in Kürze alles völlig überwuchert und die Grabstelle kaum noch zu finden sein”, so mein Leser. Er frage sich, ob noch Meßunterlagen in Friedhofsbüchern vorhanden sind, in denen die Lage mit genauen Punkten festgehalten wurde. “Wenn wir als Familie Voßwinkel besuchten, mussten wir oft hochschießendes Gestrüpp ausreißen, um die Grabstelle halbwegs frei zu halten. Herabstürzende Baumäste beschädigten mehrmals die eiserne Umrandung.”
Dr. Radloff regt an, die geschmiedete übrige Grabeinfassung zu überarbeiten und die Grabstelle unter Denkmalschutz zu stellen. Dazu müssten Geldquellen beim Land und beim Landkreis erschlossen werden. Auch eine private Spendensammlung wäre hilfreich. Der Lübecker hat sich in diesem Zusammenhang auch an Pastorin Cornelia Seidel und die Gemeinde Userin gewandt. Hinzuzuziehen wäre der Dorfverein Voßwinkel. “Meine Schreiben sollen nur als Denkanstoß dienen. Ich würde mich freuen, wenn etwas erreicht würde.”