Schlagwörter
Architektur, Bürger, Denkmalschutz, Mecklenburg-Strelitz, Neustrelitz, Parteien, Politik
Die Fraktion der SPD in der Neustrelitzer Stadtvertretung tagt am Montag, den 19. November, um 18 Uhr, im Rathaus. Themen sind die Gestaltung des Schlossberges, der Umgang mit dem Schlosskeller und der Bau eines Turmes darüber. Gäste werden Finanzminister Mathias Brodkorb, Bürgermeister Andreas Grund und der Neustrelitzer Architekt Christian Peters sein.
In der Dezember-Sitzung der Stadtvertretung ist ein Beschluss zum Schlossberg vorgesehen. „Die Gestaltung des Neustrelitzer Schlossbergs wird seit Monaten diskutiert. Es gab und gibt viele Ideen. Jetzt zeichnen sich Lösungen ab“, so die Genossen in ihrer Einladung.
Wer an dem Abend nicht dabei sein kann, der kann seine Meinung auch per E-Mail an fraktion@spd-neustrelitz.de oder per Post an SPD-Fraktion, Stadtvertreterbüro, Markt 1, 17235 Neustrelitz schicken.
Strelitzius sagte:
Dazu schreibt mir Prof. Helmut Böhme vom Residenzschlossverein Neustrelitz:
Ich möchte nochmals auf meinen Vorschlag einer Überbauung hinweisen.
Die Vorschläge PETERS-WERDERMANN haben zweifelsohne eine Reihe
wertvoller Aspekte, so die problemlosere Möglichkeit späterer,
oberirdischer Bebauung. Mein Ausgangspunkt ist aber die Dokumentation
des Landtages M-V zur Drucksache 2/2880, Denkmallisten. Der erste
Anstrich zu „Neustrelitz, Schloßanlage mit… “ lautet: “ – Resten des
Schlosses (Kellergewölbe) …“ .
Daraus folgt für mich die unabwendbare Bedingung, dass das Kellergewölbe
in seiner Gesamtheit geschützt ist! Man muß also nicht nur das Innere
und die Unterseite, sondern a u c h die Oberseite sichern und erhalten.
Das bedeutet, wenn man das Denkmal für Bürger, nicht nur
Mecklenburg-Strelitz, nutzen will, dass man auch die Fußbodenoberfläche
(also Kellerdecke oberhalb mit Aufbau) jederzeit sehen, betrachten und
restaurieren kann! Die bauhistorischen (vorhandenen und immer neu
gefundenen) Schlossreste einschl. Turm könnten dann auch problemlos in
das Gesamtdenkmal eingeordnet werden und es gäbe einen quasifertigen,
also in seiner Unvollkommenheit doch in sich abgeschlossenen Eindruck
des Ganzen.
Mein Vorschlag würde also voll der Absicht des Denkmalschutzes folgen.
Eine „offene“ Bebauung der Gesamtfläche mit Unterkellerung ließe alle
Möglichkeiten für darauf folgender Aktivitäten als realisierbar zu. Man
würde also nichts verbauen, zuschütten oder zerstören und könnte in Ruhe
am ehemaligen Landessitz MST die Geschichte sichern und den nachfolgenden
Menschen nahe bringen.
Strelitzius sagte:
Dazu antwortet Wolfgang Erben:
eine Sicherung der Kellerräume ist unabdingbar. Dazu haben wir nur zwei Möglichkeiten: entweder zuschütten, wie vom Ministerium ursprünglich gefordert, oder aber abstützen, wie von den Herren Werdermann und Peters vorgeschlagen. Da spielt die spätere Bebauung keine große Rolle, das betrifft auch den von Ihnen vorgeschlagenen Pavillon. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass irgendjemand für einen Pavillon Gelder zur Verfügung stellt. Ich möchte auch keinen Pavillon, sondern das Schloss. Wir haben leider auch keinen großen Spielraum, sowohl baulich als auch temporär. Ich unterstütze den Vorschlag von Herrn Werdermann und Herrn Peters und bedanke mich für deren großes Engagement. Wir müssen auch schnell handeln, damit nicht noch vorher etwas einstürzt.
Strelitzius sagte:
Hartwig Richter aus Schwerin zum Schlosskeller:
Für mich ergibt sich die Frage zur bisherigen Nutzung der benannten Kellerräume (seit Errichtung der Erweiterung 1905). Auch baulich ist es kein Zeitraum besonderer denkmalrechtlicher Ausführung. Die Nutzung erfolgte u.a. für höhergestellte Privatpersonen, für Haustechnik (in den Jahren auch unterschiedlich), für die Führerschule, für das Lazarett und für das ausgelagerte Archiv der SS Hauptabteilung 5 Spionageabwehr! Über bereits verschüttete Keller (unter dem historischen U), den Weinkeller z.B., wird kein Wort verloren? Was könnte in den Kellern gezeigt werden? Für einen Turmbau bleibt, aus meiner Sicht, nur eine touristische Nutzung – die in keiner Weise sich rechnerisch rentabel darstellen lässt und auch einem touristischen Publikum nicht vermittelbar ist. Ich verweise auf meine „Imagination“ (Modell steht auf dem Gelände der Domjüch).
Strelitzius sagte:
Holger Wilfarth aus Neustrelitz nimmt Bezug auf eine Pressemeldung, wonach der Bund 2019 mit mehr als 30 Millionen Euro Kirchen, Schlösser und Festivals in Mecklenburg-Vorpommern fördert, darunter 20 Millionen Euro für das Ludwigsburger Schloss in Vorpommern.
Welche Gelder für ein gesichertes und marodes Gebäude möglich sind, zeigt die heutige Presse. Es ist davon auszugehen, dass das Land auch noch Geld dazu gibt.