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Ein Regionalverein Mecklenburg-Strelitz des Stadtbild Deutschland e.V. ist am Dienstag ins Leben gerufen worden. „Wir wollen ein Bewußtsein schaffen für das Besondere in unserer Region, damit diese Zeugnisse für künftige Generationen erhalten bleiben. Zudem gibt es ein weit verbreitetes Bedürfnis, alte Schönheit zurück zu gewinnen, ggf. Fehler zu korrigieren, um mehr Aufenthaltsqualität für Einwohner und Gäste zu erreichen. Mit mehr Aufmerksamkeit soll auch Einfluss genommen werden auf Entscheidungsprozesse und Planungsvorhaben der Region“, heißt es in einer Mitteilung. Wer „wirklich AKTIV“ in einer Gruppe bei Treffen und Aktionen mitmachen möchte, sei herzlich eingeladen.

Ich habe mich bei Martin Blaczejewski noch ein bisschen schlauer gemacht. „Schon länger treibt uns die Idee um, das wachsende Interesse an Heimat und Landeskultur auch in Bezug auf ‚Architektur und Gestaltung‘ aktiver zu begleiten. Schon etwas länger gestalten, unterhalten wir die „Kulturlandschaft Mecklenburg Strelitz“ bei Facebook, welche aber sehr generell auf die Landeskultur von MST abgestimmt ist. Eine Heimatfreundin aus Neubrandenburg, Anke Schröder, und ich haben nun diese Gruppe hier begründet und wollen damit direkter Menschen ansprechen, hier in der Region mitzureden darüber, was entsteht und vergeht. Interessenten können sich über die Facebook-Seite melden und beteiligen. Wir werden sehen, ob und inwieweit es ein Echo gibt“, so Blaczejewski.

Es sei dann denkbar, auch in den Orten gemeinsame Treffen zu organisieren und über Bürgerbeteiligungen bei Bauprojekten beispielsweise zu sprechen. Diese Möglichkeit werde kaum genutzt, „aber später gemeckert“. In diesem Sinne solle es los gehen und „wir wollen hier keine große Vereinsmeierei aufziehen“, betonte Blaczejewski.

Noch heute regionaltypische Formensprache zu finden

Die historische Kulturlandschaft Mecklenburg-Strelitz umfasst räumlich das ehemalige Großherzogtum und dann Freistaat Mecklenburg-Strelitz. Von 1701 bis 1934 oblag die bauliche Gestaltung der Städte und Gemeinden der regionalen Regierung in Neustrelitz. Dabei legten besonders die Landesfürsten von Mecklenburg-Strelitz großen Wert auf den stetigen Ausbau und die Hebung des kulturellen Niveaus in ihrem Verantwortungsbereich. Besonders der großherzogliche Landesbaumeister Friedrich Wilhelm Buttel, ein Schüler des berühmten preußischen Baumeisters Karl Friedrich Schinkel, hinterließ in der ganzen Region eindrucksvolle Werke seines hervorragenden Könnens. Von Friedland, über Neustrelitz, Neubrandenburg bis Fürstenberg, von Woldegk, Feldberg, Wesenberg bis Mirow finden sich auch heute noch Bauten und bauliche Anlagen, die eine regionaltypische Formensprache sprechen.

Es wurde ein „typisch Mecklenburg-Strelitz“ geprägt, wie der Regionalverein einschätzt. Dazu gehörten zum Beispiel die Säulenmotive vor den örtlichen Rathäusern und Schlössern, welche fast alle verloren gingen. Die Zerstörungen des 2. Weltkrieges und darüber hinaus die Zerstörungen durch eine „wesensfremde Modernisierung“ hätten vielfach die Orts- und Stadtbilder empfindlich gestört, ja zerstört. Stadtbild Deutschland e.V. ist nach eigener Aussage der einzige bundesweite Verein, der sich für Denkmalschutz, traditionelle Architektur und Rekonstruktionen einsetzt.

Tagung zum Schlossberg-Areal steht bevor

Vor dem Hintergrund der Auseinandersetzungen mit dem Land lädt die Stiftung Mecklenburg zu einem Gedankenaustausch über die Zukunft des Schlossberg-Areals in Neustrelitz am Montag, den 29. Januar, 10 bis 16.30 Uhr, in das Neustrelitzer Kulturquartier ein (Strelitzius berichtete). Für alle Interessenten besteht die Möglichkeit, sich per e-mail unter schloss-areal-neustrelitz@stiftung-mecklenburg.de oder telefonisch unter 0385 5007782 zu der Tagung anzumelden. „Hier treffen sich alle, denen die Zukunft von Mecklenburg-Strelitz am Herzen liegt“, heißt es.